Land of Bad

TitelLand of Bad
Genre Action, Krieg
Jahr2024
FSK18
RegieWilliam Eubank

Starttermin: 19.04.2024 | Prime Video

Überlebenskampf hinter feindlichen Linien

Antikriegsfilme haben seit jeher eine tiefgreifende Resonanz in der Gesellschaft gefunden. Von den antiheroischen Darstellungen des Ersten Weltkriegs bis hin zu modernen Kritiken an den Konflikten des 21. Jahrhunderts haben diese Werke eine bemerkenswerte Fähigkeit gezeigt, zeitlose Themen anzusprechen und aktuelle Ereignisse zu reflektieren. Die Welt des Kinos hat sich stets als ein Spiegelbild unserer kollektiven Geschichte erwiesen, und Antikriegsfilme sind dabei ein besonders klares und kraftvolles Bild. Auch heutzutage findet ein gewisser Wandel statt, wenn es darum geht den Schrecken des Krieges abzubilden, doch statt ihre Stimme dafür zu nutzen, die Banalität des Tötens in den Vordergrund zu stecken und moralisch einzuordnen, greifen Filmemacher*innen neuerdings auf ein bedenkliches Mittel zurück: die Fiktionalisierung. Um niemandem auf den Schlips zu treten und einer ethischen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, wird dem Feind kein Gesicht mehr verpasst. Auch in “Land of Bad” ist es eine namenlose, fiktionale Terrororganisation, die in einem Land agiert, dass in der Realität glücklicherweise frei von kriegsähnlichen Zuständen ist – die perfekte Ausgangslage, um sich sinnbefreit auf das für einen Actionfilm essenzielle zu beschränken: die Action. Blöd nur, wenn selbst das kaum Unterhaltungswert bietet!

Land of Bad ©capelight pictures

Und darum geht es…

Als das Delta Force-Team rund um den jungen Air Force Sergeant JJ ​​„Playboy“ Kinney (Liam Hemsworth) bei einer Mission in feindlichem Gebiet ins Visier örtlicher Terroristen geraten, sind sie plötzlich auf sich alleine gestellt. Dem Massaker kann Kinney als einziger Überlebender entkommen. Ohne seine Kameraden an der Seite, dafür aber mit Luftunterstützung durch den erfahrenen Drohnenpiloten Reaper (Russell Crowe) macht er sich auf den beschwerlichen Weg in eine Rettungszone, doch der Feind ist ihm längst auf den Fersen…

Land of Bad ©capelight pictures

B-Movie-Action im Hochglanzgewand

Mit der gestochen scharfen und mit leuchtenden, kräftigen Farben ausgestatteten Hochglanzoptik ist “Land of Bad” definitiv was fürs Auge. Dass William Eubank dazu imstande ist atmosphärische Bilder zu generieren hat der US-amerikanische Regisseur unter anderem mit seinem Tiefseemonsterthriller “Underwater – Es ist erwacht” unter Beweis stellen können, während dramaturgische Finess und Figurenzeichnung schon immer ein blinder Fleck für den Filmemacher zu sein scheinen. So erweist sich auch sein Amazon Original als ein weiterer, handwerklich überaus kompetent gestalteter Genrefilm, unter dessen schicker Oberfläche sich ein klaffendes Nichts auftut. Um einen entsprechenden Gegenentwurf zu finden, der zeigt, dass es durchaus möglich ist, eine militärische Rettungsmission auch inhaltlich mit Leben zu füllen, muss man nicht lange suchen – “Guy Ritchie’s Der Pakt” auf Prime Video hat es schließlich erst vor kurzem vorgemacht.

Land of Bad ©capelight pictures

Während die Action innerhalb des Genres betrachtet grundsolide inszeniert ist, kommen die am Reißbrett entworfenen Dialoge nicht über das übliche gehaltlose Militärgeschwafel, hinweg, wie man sie aus unzähligen artverwandten Filmen kennt. Selbst der Austausch persönlicher Geschichten, der wie es sich für einen US-Kriegsfilm gehört, selbstverständlich größtenteils auf Familie, Heimat und College Football beschränken, werden von pathetischem Nonsens begleitet, während die ständige Anrede mit Codenamen schnell unerträglich wird, erst recht, wenn der Protagonist Playboy heißt. Statt den Überlebenskampf dafür zu nutzen, die übergeordnete Drohnenkriegthematik moralisch einzuordnen, dient sie lediglich als Kontrastmittel. Wo die Piloten auf sichere Distanz ihre berufliche Tötungsmission erfüllen und nach Feierabend in der Fleischwarenabteilung oder bei einer Basketballspielübertragung verbringen, gönnt die Schlacht den “wahren Helden” im Angesicht des Feindes keine Pause. Ethische Fragen kommen keine auf, lediglich die Erkenntnis, dass Krieg vom Bürostuhl aus doch wesentlich bequemer ist. Na immerhin…

Land of Bad ©capelight pictures

Fazit

Ein generisches B-Movie mit schickem Anstrich, bleibt immer noch ein generisches B-Movie!

Bewertung: 2 von 5.

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