Late Night With the Devil

TitelLate Nights With the Devil
Genre Horror
Jahr2023
FSKungeprüft           
RegieCameron Cairnes, Colin Cairnes

Fantasy Filmfest Nights 2024

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Eine teuflische Nacht mit künstlicher Intelligenz  

Nachdem „Late Night with the Devil“ letztes Jahr auf den ersten Filmfestivals die Runde machte, entstand schnell ein Hype um den ungewöhnlichen Retro-Horrorfilm im Found-Footage-Stil. Kurz danach wurde jedoch Kritik laut, dass Colin und Cameron Cairnes bei den Einblendetafeln mit künstlicher Intelligenz, kurz AI, gearbeitet haben. Und wenn es etwas gibt, das AI niemals ersetzen sollte, dann ist es die Arbeit von Künstlern. Kann der gehypte Horrorfilm trotz dieses Makels überzeugen?

Und darum geht es…

Der gefeierte Talkshow-Moderator Jack Delroy (David Dastmalchian) hat mit seiner Sendung „Night Owls“ schon bessere Tage erlebt. Um die Einschaltquoten zu verbessern, plant Jack gemeinsam mit seinem Team eine besondere Halloween-Ausgabe. Dafür werden zahlreiche Gäste zum Thema Okkultismus eingeladen, darunter eine Parapsychologin (Laura Gordon) und ihre junge Patientin (Ingrid Torelli), die den Selbstmord einer satanischen Sekte überlebt hat und seitdem vom Teufel besessen sein soll. Als die Psychologin widerwillig den Dämonen live beschwört, geschehen übernatürliche und grausame Dinge.

Late Night With the Devil ©capelight pictures

Willkommen zur Talkshow des Teufels

Was an „Late Night of the Devil“ sofort auffällt, ist das ungewöhnliche Konzept. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass die Brüder Cairnes damit spielen. Bereits im Horrorfilm „Scare Campaign“, der 2016 erschien, ging es um eine Fernsehshow, die zu extremen Mitteln griff, um ihre Einschaltquoten zu steigern. Leider schlug der durchaus effektive Streifen keine großen Wellen und ist lediglich eingefleischten Horrorfans ein Begriff. In ihrem neuesten Werk fügt das Duo dem Ganzen noch ein Found Footage-Gewand hinzu und hüllt es in einen authentischen 70er-Jahre-Retro-Look. Dabei ist es nicht einmal der Horror selbst, der so unglaublich einnehmend ist, sondern das Gefühl, dass man wirklich live bei einer Talkshow zusieht. Gebannt folgt man dem Geschehen und wird in die Fernsehwelt der 70er Jahre hineingezogen. Die AI-Einblendetafeln sind nicht allzu präsent, wenn sie allerdings auftauchen, hinterlassen sie mit dem Hintergrundwissen schon einen faden Beigeschmack. Ein Makel, den man leicht hätte vermeiden können.

Late Night With the Devil ©capelight pictures

Auch ein Grund für das authentische Gefühl ist Hauptdarsteller David Dastmalchian, der eine absolut grandiose und charmante Leistung als Talkshow-Moderator hinlegt. Vielleicht sollte sich Dastmalchian überlegen, ob er hier nicht seine wahre Berufung gefunden hat. Er könnte Jimmy Kimmel & Co. auf jeden Fall Konkurrenz machen. Der Horror schleicht sich in „Late Night with the Devil“ sehr leise an. Hier gibt es keine großen Jump Scares; stattdessen legt das Duo sehr viel Wert auf eine dichte Atmosphäre, und die Anspannung steigt ins Unermessliche, bis sie sich im letzten Drittel in einem effektreichen Blutbad entlädt. Hier erinnert der Film mit seinen Effekten dann fast schon an ein Segment der bekannten „V/H/S“-Horrorreihe, nur eben auf Spielfilmlänge gestreckt. Was bei dem ganzen Drumherum ein bisschen auf der Strecke bleibt, ist die Story, die relativ simpel gehalten wurde. Diese ist nicht unbedingt schlecht, aber auch nichts, das wirklich kreativ oder originell ist.

Late Night With the Devil ©capelight pictures

Fazit

„Late Night with the Devil“ überzeugt mit seinem kreativen Konzept, dem authentischen Retro-Look und einer dichten Atmosphäre. Leider hindern eine dünn ausgearbeitete Story und die unnötige Verwendung von artifizieller Intelligenz den Film daran, sein volles Potenzial zu entfalten.

Bewertung: 3.5 von 5.

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