Love Lies Bleeding

TitelLove Lies Bleeding
Genre Thriller, Drama
Jahr2024
FSKungeprüft           
RegieRose Glass

Fantasy Filmfest Nights 2024

Alle Kritiken der Fantasy Filmfest Nights

Zwischen Liebe und Obsession

Mit ihrem beeindruckenden Regiedebüt „Saint Maud“ hat die britische Regisseurin Rose Glass sowohl Kritiker als auch Horrorfans begeistert. Der psychologische Horrorfilm über religiöse Obsession und Einsamkeit fand auch bei der Hollywood-Schauspielerin Kristen Stewart großen Anklang, die nicht zögerte, die Hauptrolle in Glass‘ zweitem Projekt zu übernehmen. „Love Lies Bleeding“, eine düstere Romanze zwischen einer Bodybuilderin und einer Fitnessstudio-Managerin mit kriminellem Hintergrund, eröffnet die diesjährigen Fantasy Filmfest Nights und startet im Juli deutschlandweit in den Kinos.

Und darum geht es…

In einem kleinen Ort in New Mexico kämpft Lou (Kristen Stewart) mit einem miesen Job in einem Fitnessstudio und wird regelmäßig von ihrer Ex-Freundin Daisy (Anna Baryshnikov) belästigt. Währenddessen träumt die Bodybuilderin Jackie (Katy O’Brien) von einem Sieg bei einem großen Wettbewerb in Las Vegas. Auf dem Weg dorthin verdient sie Geld, indem sie sich mit zwielichtigen Typen einlässt. Als Lou und Jackie sich begegnen, ist es Liebe auf den ersten Blick, und sie stürzen sich in eine leidenschaftliche Beziehung. Doch Lous düstere Familiengeschichte zieht das junge Paar in eine Spirale aus Gewalt.

Love Lies Bleeding ©A24

Eine fesselnde Reise durch die düstere Seite der Liebe

Während Rose Glass in ihrem gefeierten Regiedebüt „Saint Maud“ Themen wie Einsamkeit und religiösen Fanatismus behandelt hat, fokussiert sie sich in ihrem neuesten Meisterwerk „Love Lies Bleeding“ auf die Gefahren blinder Liebe. Lou und Jackie sind Außenseiterinnen, zwei Frauen, die versuchen, sie selbst zu sein in einer Welt, die einem vorgibt, wer man sein soll. Der Film zeigt auf wunderschöne Weise, wie die Liebe zwischen zwei Menschen ihnen Stärke verleihen kann, aber auch, wie man sich auf ungesunde Weise darin verlieren kann. Dies wird noch deutlicher anhand der Nebencharaktere wie der obsessiven Daisy oder Lous Schwester Beth, die trotz extremer häuslicher Gewalt hinter ihrem Mann steht. Zudem stellt Glass in ihrem zweiten Werk das klassische Frauenbild auf den Kopf und zeigt, dass körperlich starke Frauen nicht weniger schön oder weiblich sind.

Love Lies Bleeding ©A24

Die Rolle der Lou könnte möglicherweise Kristen Stewarts bisher stärkste sein. In den letzten Jahren hat sich Stewart mit verschiedenen komplexen Rollen erfolgreich von ihrem Twilight-Image gelöst, aber selten hat sie so viele Facetten gezeigt wie in „Love Lies Bleeding“: Wut, Verletzlichkeit und vor allem Humor. Ihr komödiantisches Timing ist perfekt. Eine der größten Überraschungen an diesem Rachethriller ist, wie amüsant er ist. Der schwarze Humor fügt sich unglaublich gut in die ansonsten düstere Welt ein. Bodybuilderin Katy O’Brien kann mühelos mit Stewart mithalten und strahlt eine unglaubliche Präsenz aus. Auch die Nebencharaktere, besetzt mit Jena Malone, Dave Franco und Ed Harris, überzeugen. Vor allem Letzterer sorgt mit seinem Erscheinungsbild und seiner unheimlichen Art für Gänsehaut.

Love Lies Bleeding ©A24

Wie schon bei „Saint Maud“ beweist Glass ein Auge für das Visuelle. Jede Einstellung ist perfekt und intensiv inszeniert, begleitet von einem pulsierenden Score. Horrorfans kommen mit einigen blutigen Gewaltexzessen auf ihre Kosten, während der Film in Momenten wie den rot getränkten Rückblenden gerne in Surrealität abtaucht. Die expliziten Sexszenen, die im Vorfeld für Aufsehen sorgten, wirken nie als wären sie dazu da eine schockierte Reaktion beim Publikum hervorzurufen, sondern unterstreichen vielmehr die intime Beziehung der beiden Frauen. Das interessante Ende kann als Metapher für die Verbindung zwischen Lou und Jackie verstanden werden, wird jedoch wahrscheinlich die Meinungen spalten und nicht für jeden funktionieren.

Love Lies Bleeding ©A24

Fazit

Mit ihrem zweiten Werk „Love Lies Bleeding“ festigt Rose Glass ihren Status als aufstrebende Regisseurin und liefert eine queere Liebesgeschichte zwischen zwei starken Frauen, die gekonnt verschiedene Genres miteinander verbindet und ein grandioses Ensemble vorzuweisen hat.

Bewertung: 4.5 von 5.

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