Titel | Found Dead – Urlaub in der Hölle |
Genre | Horror, Thriller |
Jahr | 2023 |
FSK | 16 |
Regie | Travis Greene |
Heimkinostart: 26.04.2024
Todesfalle Airbnb
Urlaub ist zum Entspannen da – außer im Horrorgenre, wo selbst bei der Mietung eines Airbnbs düstere Gefahren lauern, wie beispielsweise „The Rental“ oder „Barbarian“ auf unheimliche Art und Weise gezeigt haben. Denn letztendlich weiß man nie genau, in wessen Haus man gelandet ist. Auch im neuesten Horrorfilm „Found Dead – Urlaub in der Hölle“ wird ein Ferienhaus zur tödlichen Falle.
Und darum geht es…
Die junge Influencerin Sam (Alisha Soper) und ihr Freund Dwayne (William Gabriel Grier) haben ein abgelegenes Ferienhaus gemietet. Bei ihrer Ankunft stellen sie fest, dass sie nicht die einzigen Gäste sind. Ein älteres Paar, Liz (Rosanne Limeres) und Richard (Tim Simek), hat das Haus ebenfalls gebucht. Wenige Stunden später treffen auch Carrie (Aly Trasher) und Ricky (Eddy Acosta), Sams Freunde, ein, jedoch finden sie nur Liz und Richard vor, die behaupten, nichts von Sam und Dwayne zu wissen. Nach und nach werden die wahren Absichten des älteren Paares offenbart, und der Abend nimmt eine blutige Wendung.
Ein Abend – vier verschiedene Zeitlinien
Manchmal verbergen sich im Meer der Heimkinoveröffentlichungen doch wahre Genreperlen. Dabei lässt auf den ersten Blick nichts an „Found Dead – Urlaub in der Hölle“ vermuten, dass man hier qualitativ etwas Hochwertiges zu erwarten hat. Der Zusatztitel und das Filmcover lassen eher auf blutigen Low-Budget-Trash mit einer dünnen Handlung und schlechter schauspielerischer Leistung schließen. Doch Travis Greenes Regiedebüt übertrifft alle Erwartungen und bietet einen unterhaltsamen und spannenden Psychohorror, der dem Slasher-Subgenre eine eigene Note verleiht. In ähnlicher Weise wie bei „Speak No Evil“ und „Who Invited Them – Lass sie nicht rein“ geraten auch hier zwei Paare durch oberflächliche Höflichkeit in eine unangenehme Situation.
Was diesen Slasher von anderen Filmen abhebt, sind die interessante Erzählstruktur, bei der die Ereignisse nicht chronologisch präsentiert werden, und die Tatsache, dass das Schicksal der meisten Charaktere bereits zu Beginn enthüllt wird. Es geht hier nicht um das Whodunnit, sondern den Weg dorthin. Und dieser ist alles andere als langweilig. Besonders beeindruckend ist, dass Rosanne Limeres und Tim Simek trotz ihrer geringen Filmerfahrung eine starke Leistung als Bösewichte abliefern. Die Spannung baut sich langsam auf, gespickt mit einer Prise dunklem Humor, während man buchstäblich darauf wartet, wann und wie die Situation zu einem blutigen Massaker eskaliert. Das ist dann leider der Punkt, wo der Streifen anfängt zu schwächeln. Die Morde sind für einen Slasher relativ langweilig in Szene gesetzt und der finale Akt fühlt sich überstürzt und unausgegoren an. Hier hätten ein bisschen mehr Laufzeit ganz gutgetan.
Fazit
Eine kleine Überraschung für Slasher-Fans. „Found Dead – Urlaub in der Hölle“ hat so seine Schwächen im Schnitt und der Inszenierung der Morde, zeichnet sich dafür aber durch eine außerordentlich kreative Erzählstruktur, dunklen Humor und einer unangenehmen Atmosphäre aus.
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