Das Erwachen der Jägerin – Kritik

TitelDas Erwachen der Jägerin
Genre Thriller, Krimi
Jahr2023
FSK12
RegieNeil Burger

Heimkinostart: 19.04.2024

„Star Wars“ zum Überlebenskampf im Moor

Durch ihre Rolle als Rey in der neuesten Star Wars-Trilogie wurde Daisy Ridley über Nacht zum Star und zu einer der aufstrebendsten Schauspielerinnen des letzten Jahrzehnts. Seit dem umstrittenen Ende der Filmreihe konnte die junge Engländerin jedoch kaum noch große Erfolge an den Kinokassen verbuchen. Mit der Buchverfilmung „Das Erwachen der Jägerin“ versucht sie nun, wieder in das Gedächtnis der Filmfans zu gelangen – allerdings mit nur mäßigem Erfolg.

Das Erwachen der Jägerin ©Tobis Film GmbH

Und darum geht es…

Helena (Daisy Ridley) wächst mit ihren Eltern in der Wildnis auf. Was sie nicht weiß: Ihr Vater Jacob (Ben Mendelsohn) ist der berüchtigte Marsh King und hat ihre Mutter Beth (Caren Pistorius) im Teenageralter entführt. Dank des Auftauchens eines Fremden können sie der Gefangenschaft entfliehen und Jacob landet im Gefängnis. Zwanzig Jahre später führt Helena ein scheinbar normales Leben, und kaum jemand kennt ihre düstere Vergangenheit. Doch als ihr Vater aus dem Gefängnis entkommt und ihre Familie bedroht, wird Helena mit ihrer traumatischen Vergangenheit konfrontiert.

Das Erwachen der Jägerin ©Tobis Film GmbH

Eine seelenlose Mischung aus „Room“ und „Der Gesang der Flusskrebse“

Egal wie gut die Geschichte ist, nicht jedes Buch eignet sich für eine Leinwandadaption und kann der Vorlage gerecht werden. Potenzial war bei „Das Erwachen der Jägerin“ allerdings allemal vorhanden. Leider schien Regisseur Neil Burger, der sich seit „Divergent“ mit Buchverfilmungen auskennt, unsicher zu sein in welche Richtung er seinen Film lenken wollte. Burger versucht gleichzeitig Drama und Actionthriller miteinander zu verbinden, bekommt aber beides nicht so richtig hin und schafft dadurch ein unausgeglichenes Filmerlebnis. Dabei ist die Einführung durchaus gelungen und bietet einen fesselnden Einblick in die Vergangenheit von Helena und ihrer Mutter, wie sie den Fängen des Marsh King entkommen konnten. Was hätte folgen können, wäre ein tiefgehender Einblick in die Auswirkungen eines solchen Erlebnisses auf die menschliche Psyche, doch hier wird nur an der Oberfläche gekratzt und das Trauma lediglich genutzt, um die Story künstlich voranzutreiben.

Das Erwachen der Jägerin ©Tobis Film GmbH

Im Verlauf des Films entwickelt sich die Handlung zunehmend zu einem Überlebensthriller, lässt dabei jedoch die Spannung weitgehend vermissen. Obwohl man weiß, zu was Jacob à la der Marsh King fähig ist, hat man nie wirklich das Gefühl als wäre Helena in ernsthafter Gefahr. Alles plätschert nur so vor sich hin und der Showdown ist leider ziemlich fade geraten, wie auch vorhersehbar. Visuell gesehen sind die Landschaftsaufnahmen sicher schön anzusehen, jedoch auch nichts das den Streifen großartig aufwertet. Auch wird ein merkwürdiger grün-gelblicher Filter verwendet, der viele Szenen ziemlich billig aussehen lässt. Beim Cast kann man nicht wirklich meckern. Daisy Ridley wirkt gelegentlich etwas emotionslos, was jedoch gut zum Charakter passt, den sie verkörpert und Ben Mendelsohn überzeugt als psychopathischer Marsh King.

Das Erwachen der Jägerin ©Tobis Film GmbH

Fazit

„Das Erwachen der Jägerin“ ist eine eher fade Buchverfilmung, die zwar einige gute Elemente aufweist, diese jedoch nie vollständig zufriedenstellend miteinander verbindet. Immerhin retten eine solide Eröffnungsszene und zwei gute Hauptdarsteller den Film vor einem kompletten Reinfall.

Bewertung: 2.5 von 5.

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