Kritik zur Netflix Serie „Crooks“: So gut wie „4 Blocks“?

Das neue „4 Blocks“?

Wo eine deutsche Gerneproduktion ist, tief verwurzelt im Verbrechermilieu, mit Großfamilien, Clanstrukturen, Kleinverbrechern und inflationärem Schusswaffengebrauch, da ist auch ein Kida Khodr Ramadan samt seinen Schergen nicht weit. Namen wie Frederick Lau, Veysel und Burak Yiğit las man schon in den verschiedensten Gangster-Serien Made in Germany wie „4 Blocks“, „Asbest“ und „Testo“ und finden sich nun auch im Netflix Original „Crooks“ wieder. Doch kann die insgesamt acht Folgen umfassende Crime-Serie des österreichischen Regisseurs Marvin Kren mit den großen Vorbildern aus Deutschland mithalten, oder setzt sich langsam eine gewisse Müdigkeit ein? (Mehr zum Thema „Deutsche Gangsterserien“ gibt’s in der Podcast-Episode „Asbestosteron“ von „Binge & Booze: Der Filmpodcast mit Schuss“ zu hören.)

Und darum geht es…

Eigentlich dachte Charly (Frederick Lau) er hätte seine kriminelle Vergangenheit längst hinter sich gelassen, um ein gesittetes Familienleben mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn zu führen, da stehen plötzlich seine einstigen Wegbegleiter vor der Tür und setzen ihm die Pistole auf die Brust: Ein letztes Ding, dann ist wirklich Schluss. Eine wertvolle Münze wurde gestohlen und Charly soll dabei helfen, sie aus den Händen der Diebe zurückzuholen. Als der Coup schiefgeht, muss der Familienvater untertauchen und gemeinsame Sache mit dem österreichischen Verbrechersohn Joseph (Christoph Krutzler) machen, der ebenfalls den Missmut finsterer Gestalten auf sich zog. Gejagt von Verbrechern aus Berlin, Wien und Marseille, beginnt für das ungleiche Duo ein gefährlicher Trip, einmal quer durch Europa!

Crooks ©Netflix

Kida Ramadan und Die üblichen Verdächtigen

Dass sich Marvin Krem neben der Regiearbeit der ersten Staffel “4 Blocks” auch für den einen oder anderen “Tatort” verantwortlich zeigt, ist auch seiner Netflix Original-Serie anzumerken. “Crooks” siedelt sich irgendwo zwischen ZDF-Kriminalermittlungsproduktion und bleihaltigem Milieu-Thriller ein und sorgt mit dem Aufeinandertreffen von Gossenslang, Berliner Schnauze und Wiener Mundart darüber hinaus auch noch lingual für eine unverbraucht-ungewöhnliche Mischung. Während der Schnack unterhält, beißt sich die inszenatorische Diskrepanz nach den ersten beiden Folgen noch arg und auch die vielen Handlungssträngen und das hohe Figurenaufkommen lässt sich noch nicht ganz schlüssig zusammenfügen.

Crooks ©Netflix

Während Kida Khodr Ramadan und Co. eher kleinere Nebenrollen belegen, ist es dieses Mal an Frederick Lau und dessen Co-Star Christoph Krutzler, es mit Europas Unterwelt aufzunehmen. Nachdem Südkorea mit dem charismatischen Haudrauf Ma Dong-seok (“Badland Hunters”, „The Outlaws“) bereits einen würdigen Bud Spencer-Nachfolger etablieren konnte, liefert Österreich mit dem bulligen Riesen die nächste Inkarnation der legendären italienischen Bratpfannenhand. Es bleibt zu hoffen, dass nach den faserigen ersten beiden Episoden mit dem Zusammentreffen der beiden Charaktere etwas Struktur in “Crooks” kommt – mehr als solide fällt der Auftakt bis dato nämlich noch nicht aus. 

„Crooks“ ab dem 04.04.2024 exklusiv auf Netflix streamen!

DER WATCHDOG – FILMKRITIK MIT HUND

WEITERE KRITIKEN

  • No Way Up
  • Der Kurier | Netflix
  • Mother of the Bride
  • Planet der Affen: New Kingdom
  • Perpetrator – Ein Teil von ihr
  • You’ll Never Find Me
  • Unfrosted | Netflix
  • Als du mich sahst
  • The Fall Guy
  • Family Dinner
  • Bitten
  • Hochzeitsreise
  • Late Night With the Devil
  • The Funeral
  • The VelociPastor