Kritik zur neuen Heist-Serie „Bandidos“ auf Netflix

Wie gut ist die neue Netflix Serie?

Mit “Wer hat Sara ermordet”, “Control Z” und “Jemand muss sterben” war Mexiko als Produktionsland in den vergangenen Jahren nicht gerade untätig, wenn es darum ging, die Netflix Community mit Original Serien zu versorgen. Den ganz großen Zuschauer*innen-Magnet konnte das lateinamerikanische Land dabei aber bisher nicht landen. Dank eines bekannten Gesichtes aus der spanischen Erfolgsserie “Élite” als Zugpferd und einer Thematik, die bereits “Haus des Geldes” und “Lupin” zum Publikumsliebling avancieren ließen, hat die Heist-Serie “Bandidos” gute Karten diesen Zustand ein für allemal zu ändern. Blöd nur, dass die ab dem 13. März 2024 exklusiv auf Netflix zu streamende Schatzsuche am Golf von Mexiko qualitativ so rein gar nichts zu bieten hat…

Und darum geht es…

Die Legende einer spanischen Galeone, die während des Unabhängigkeitskrieges mitsamt ihrer kostbaren Fracht, einem Goldschatz von unvorstellbarem Wert, verschollen ging, kennt in Miguels (Alfonso Dosal) Umfeld nahezu jeder. Dass es sich bei den Erzählungen um mehr als nur einen Mythos handelt, hingegen glauben die wenigsten von ihnen. Als der Ganove eines Tages jedoch auf eine alte Karte stößt, die Aufschluss über den Standort gibt, hat er keinen Zweifel mehr am Wahrheitsgehalt der Erzählungen. Zusammen mit seiner Exfreundin, der Trickbetrügerin Lilí (Ester Expósito) und zwei weiteren Weggefährten macht er sich auf die Suche nach dem verlorengegangenen Schatz und zieht dabei mehr als nur den Zorn der Behörden auf sich. Ein skrupelloser Verbrecherboss hat ebenfalls die Fährte aufgenommen – und mit dem ist nicht gerade gut Kirschen essen”

Bandidos ©Netflix

Nach zwei Episoden ist Schluss…

Wenn sich “Bandidos” bereits in den ersten Minuten orientierungslos durch verschiedene Versatzstücke bekannter Abenteuer– und Heist-Geschichten bewegt und auch im späteren Verlauf lieber Vertrautes kopiert, als Eigenes einzubringen, macht sich von vornherein ein bleiernes Gefühl von Trägheit breit, und dass, obwohl die Handlung noch nicht einmal wirklich Fahrt aufgenommen hat. Ein bisschen “Indiana Jones“-Gedächtnis-Schnitzeljagd hier, ein bisschen charismatischer Gauner-Coup da – eigene Ideen, Fehlanzeige. Tonal orientiert sich das mexikanische Netflix Original dabei an der gewitzten Leichtigkeit, wie wir sie aus “Lupin” kennen, was aufgrund mangelndem Charisma seitens der Darsteller*innen aber nie funktionieren möchte.

Bandidos ©Netflix

Ohne Zugang zu den eindimensionalen, nie sympathischen Figuren und ohne auch nur annähern treffsicher Pointen erweist sich „Bandidos“ als langatmiges Abklappern bekannter Genremotive – und das trotz des bemüht hohen Tempos. Was bleibt sind die paradiesischen Küsten des Golfs von Mexikos, in Form von hübsch fotografierte Landsaufnahmen, aber immer nur dann, wenn die Kamera zur Abwechslung mal nicht nur Augen für “Élite”-Beau Ester Expósito hat. Nach zwei schwachen Episoden ist jedenfalls Schluss für uns. Wer sich dennoch an „Bandidos“ heranwagen möchte, um sich durch die sprunghafte Dramaturgie einer kaum unterhaltsamen Heist-Komödie bis zum Ende, also der siebten und letzten Folge zu hangeln, sei hiermit gewarnt…

„Bandidos“ ab dem 13.03.2024 exklusiv auf Netflix streamen!

DER WATCHDOG – FILMKRITIK MIT HUND

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