In seinen Händen: Kritik zur Netflix Serie – So gut ist der Coben-Thriller

In seinen Händen Netflix Serie 2025
TitelIn seinen Händen
Genre Krimi, Thriller
Jahr2025
FSK16
SchöpferAna Cohan, Miguel Cohan

Starttermin: 26.03.2025 | Netflix

Die Harlan Coben-Weltreise führt nach Argentinien

Und plötzlich geht es Schlag auf Schlag. Während der vierzehn Adaptionen umfassende Millionen-Deal zwischen Harlan Coben und Netflix zunächst einmal vereinzelte, auf dem literarischen Schaffen des US-amerikanischen Thrillerautors basierende Original Serien hervorbrachte, da überschlagen sich die Ereignisse plötzlich. Nach „Ich vermisse dich” im Januar und der Anfang des Monats veröffentlichten Miniserie “Kein böser Traum” steht mit “In seinen Händen” bereits die nächste Harlan Coben-Adaption ins Haus. Bleibt nur die Frage, ob es dieser endlich gelingt, sich vom drögen Thriller-Einerlei abzuheben oder doch nur ein weiteres Glied in der Kette formelhafter Verfilmungen bleibt.

In seinen Händen Netflix Serie 2025
In seinen Händen ©Cleo Bouza/Netflix

Und darum geht es…

Ema Garay (Soledad Villamil) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sexualstraftäter*innen noch bevor es ihnen gelingt, sich an Kindern und Jugendlichen zu vergehen, zu entlarven und festnehmen zu lassen. Im Fall der 17-ährigen Martina, die eines Tages plötzlich verschwindet, kommen ihre Bemühungen jedoch zu spät. Als Leo Mercer (Juan Minujín) zum Hauptverdächtigen in einem ähnlichen Fall wird, will Ema nicht locker lassen und schließt sich den Ermittlungen an. Dabei stößt sie auf dunkle Geheimnisse und ungeahnte Verstrickungen, die sie schnell an ihrer Wahrnehmung zweifeln lassen.

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Unser Fazit nach zwei Episoden

Keine Verschnaufpause für Coben-Fans. Mit “In seinen Händen” lädt Netflix sein Publikum zu einem weiteren Halt auf der vierzehnteiligen Harlan Coben-Weltreise ein. Nach Zwischenstopps in Großbritannien (“Ich vermisse dich”) und Polen (“Kein böser Traum”) führt uns der nächste vermeintlich spannungsgeladene Krimiserienausflug nach Argentinien. Auch wenn die Geschichten von Cobens Romanen fast ausschließlich in den USA angesiedelt sind, hält Netflix an seinem internationalen Konzept fest, produziert munter in allen Herren Ländern und erweitert dadurch geschickt seinen Zielgruppenradius. Mehr Streams, mehr Geld – aber auch mehr Qualität? Nachdem der Plan bislang höchstens in Sachen Marketing aufzugehen schien, während dramaturgische Stärke und ausgefeiltes Writing auf sich warten ließen, gelingt es Netflix mit “In seinen Händen” erstmals auch qualitativ Akzente zu setzen.

In seinen Händen Netflix Serie 2025
In seinen Händen ©Cleo Bouza/Netflix

Während sich die gleichgeschaltete Krimiserienlandschaft zunehmend im repetitiven Kreislauf der immergleichen Algorithmen verliert und dabei immer wieder dieselben Tricks anwendet, um den neuen Sehgewohnheiten gerecht zu werden, verzichtet “In seinen Händen” auf ähnliche Spielereien und widmet sich dem Storyaufbau lieber mit bedacht. Statt des obligatorisch reißerischen Prologs, gefolgt von schnell getakteten Enthüllungen, setzt die Serie auf eine schleichende Spannungskurve, die ihre Geheimnisse nur zögerlich preisgibt, während sich das Szenario zunehmend verdichtet und damit auch die Atmosphäre. Besonders tief in die Charaktere geht “In seinen Händen” dabei zwar nicht und auch das Problem einer gewissen Vorhersehbarkeit bleibt bestehen und doch hebt sich das Netflix Original wohltuend von den formelhaften Coben-Adaptionen der vergangenen Wochen und Monaten ab. 

In seinen Händen Netflix Serie 2025
In seinen Händen ©Cleo Bouza/Netflix

Prognose

Der Fluch hat ein Ende: Nach diversen missglückten Harlan Coben-Adaptionen erklärt Netflix der schlechter Thriller-Unterhaltung den Kampf und liefert mit “In seinen Händen” endlich solide Kost!

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