| Titel | Damaged |
| Genre | Thriller |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Regie | Terry McDonough |
Heimkinostart: 10.10.2024
Fader Serienkillerfilm mit großen Stars
Die Jugend von heute kennt Samuel L. Jackson wohl hauptsächlich als Nick Fury aus dem Marvel-Universum – dabei kann der renommierte Schauspieler auf eine beachtliche Karriere zurückblicken, die Filme wie „Pulp Fiction“ oder die „Star Wars“-Prequels umfasst. Dass auch große Namen manchmal nur für den Gehaltscheck dabei sind, zeigt Jackson mit seiner Rolle im neuesten Thriller „Damaged“, der selbst den schlechtesten Marvel-Film wie einen Oscaranwärter wirken lässt.

Und darum geht es…
Detective Dan Lawson (Samuel L. Jackson) wird von der schottischen Polizei zu einem brutalen Mordfall hinzugezogen, der starke Parallelen zu einer blutigen Mordserie aufweist, in der er bereits vor fünf Jahren ermittelt hat. Der leitende Ermittler Glen Boyd (Gianni Capaldi) ist für jede Unterstützung dankbar, und gemeinsam tauchen sie in die finstere Welt eines Serienkillers ein. Stück für Stück enthüllen sich die schockierenden Zusammenhänge zwischen den einzelnen Morden.

Selbst Samuel L. Jackson kann hier nichts mehr retten
„Damaged“ gehört zu den Filmen, die mit großen Stars auf dem Cover werben, obwohl die eigentliche Hauptfigur eine ganz andere ist. Samuel L. Jackson und Vincent Cassel haben zwar immer noch viel Screentime – besonders Jackson spielt eine zentrale Rolle – doch der Fokus liegt auf Gianni Capaldis Glen Boyd, dem eigentlichen Dreh- und Angelpunkt des Thrillers. Capaldi macht seine Sache gut, zieht jedoch natürlich nicht so viele potenzielle Zuschauer an wie bekannte Namen wie Jackson oder Cassel. Die beiden Schauspielveteranen sind auch der einzige Grund, diesem faden Serienkillerfilm überhaupt eine Chance zu geben – und selbst sie können die ermüdenden 98 Minuten kaum aufwerten. Regisseur Terry McDonough scheint sich darauf konzentriert zu haben, den Film so belanglos wie möglich zu inszenieren. Trotz solider schauspielerischer Leistungen fällt es schwer, sich emotional auf die Handlung einzulassen oder mitzufiebern. Das Hauptproblem liegt in einem lieblos zusammengeschusterten Drehbuch, dem es nur selten gelingt, irgendetwas Bedeutungsvolles zu erzählen.

Selbst interessante Aspekte wie die Auflösung und das Motiv des Killers werden oberflächlich behandelt und verpuffen, ohne eine nennenswerte emotionale Reaktion auszulösen. Der Film erinnert in dieser Hinsicht an „The Ritual Killer“ – beide Thriller zeigen zwar Funken von Potenzial, scheitern aber daran, daraus etwas Spannendes zu machen. Wirklich schade. Auch in Hinsicht darauf das die gräulichen Morde visuell gesehen ziemlich effektiv in Szene gesetzt wurden. Die blutigen Tatorte, mit ihrer düsteren Beleuchtung und den praktischen Effekten, erzeugen eine beklemmende Atmosphäre, die sich leider nicht auf den Rest des Films überträgt. Ob die Auflösung des Killers wirklich überrascht, lässt sich schwer sagen, da man auf dem Weg dorthin bereits das Interesse verliert und der schockierte „Aha“-Moment völlig ausbleibt. Wer die Möglichkeit hat, den Film in der Originalversion zu schauen, sollte dies tun – der schottische Akzent verleiht dem Thriller immerhin einen Hauch von Charme.

Fazit
Beschädigt werden könnten hier höchstens die Nerven des Zuschauers – der fade Serienkillerfilm „Damaged“ scheint Spannung für ein Fremdwort zu halten und versinkt trotz eines soliden Ensembles und blutiger Morde in Belanglosigkeit.


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