Strange Darling: Kritik zum Horrorfilm – Neu auf Amazon Prime Video!

Strange Darling Film 2023
TitelStrange Darling
Genre Horror, Thriller
Jahr2023
FSK16
RegieJT Mollner

Starttermin: 02.07.2025 | Prime Video

Die Gefahren des Datings nonlinear erzählt

Dating in der heutigen Zeit ist der reinste Horror – eine Tatsache, die vielen Regisseuren weltweit bewusst ist und die sie als Grundlage für unheimliche Genrefilme nutzen. In den letzten Jahren haben Filme wie „Fresh“, „Good Boy“ und „Cat Person“ die Phase des Kennenlernens in einen echten Alptraum verwandelt. Mit „Strange Darling“ gesellt sich nun ein thematisch ähnlicher Streifen auf das Fantasy Filmfest, der trotz gewisser Vorhersehbarkeit für ordentlich Furore sorgte. Der Film überzeugt mit einer starken Besetzung: Kyle Gallner und Willa Fitzgerald, die sich beide bereits einen Namen im Horrorgenre gemacht haben, spielen die Hauptrollen.

Strange Darling Film 2023
Strange Darling ©Miramax

Und darum geht es…

Während eine erschreckende Mordserie das Land in Atem hält, begeht eine junge Frau (Willa Fitzgerald) die folgenschwere Entscheidung, sich auf einen One-Night-Stand mit einem charismatischen Fremden (Kyle Gallner) einzulassen. Was als unbeschwerte Nacht beginnt, verwandelt sich schnell in einen brutalen Alptraum. Die Begegnung entwickelt sich zu einem packenden Katz-und-Maus-Spiel, das eine blutige Spur hinterlässt und das wahre Ausmaß der Gefahr offenbart.

Nicht alles ist, wie es scheint

Eine junge Frau, blutüberströmt und verängstigt, rennt in einem abgelegenen Wald um ihr Leben – eine Eröffnungsszene, die wir aus zahlreichen Horrorklassikern kennen und bei der man sofort weiß, was zu erwarten ist. Oder doch nicht? Regisseur JT Mollner spielt geschickt mit den Erwartungen des Zuschauers und springt immer wieder nonlinear durch die Handlung. Erzählt wird „Strange Darling“ in sechs Kapiteln (plus Epilog), beginnen tut er aber mit dem dritten Kapitel. Mitten in der Verfolgungsjagd einer jungen Frau und ihrem gewaltbereiten Verfolger. Stück für Stück enthüllt der Film, dass die Situation weitaus komplexer ist, als es anfangs scheint, und stellt damit herkömmliche Serienkiller-Klischees auf den Kopf. Jedenfalls ein wenig. Es ist nicht so, als würde hier etwas völlig Neues erzählt, und auch der Twist lässt sich relativ schnell erahnen, doch die unkonventionelle Erzählweise verleiht dem Thriller einen besonderen Reiz. Trotzdem zeigt sich, dass das Drehbuch weniger clever ist, als es vorgibt zu sein, und nur durch die Fragmentierung der Geschichte wirklich funktioniert.

Strange Darling Film 2023
Strange Darling ©Miramax

Das fällt allerdings kaum ins Gewicht, denn alles andere in „Strange Darling“ ist einfach stimmig in Szene gesetzt. Der Film hat ein wahnsinniges Erzähltempo und wird zu keiner Sekunde langweilig. Es gibt keinen Moment, der sich unnötig in die Länge zieht oder zu hastig abläuft. Untermalt wird das Ganze von einem treibenden Soundtrack und einer Kameraführung, die als Hommage an die Filme der 70er Jahre funktioniert. Willa Fitzgerald, die bereits durch ihre Rollen in der „Scream“-Serie und „The Fall of the House of Usher“ im Horrorgenre Fuß fassen konnte, liefert eine sensationelle Performance ab. Facettenreich, charismatisch und intensiv gehört ihre Darstellung zu den stärksten des Jahres. Und auch Scream King Kyle Gallner beweist einmal mehr, warum er im Horrorgenre so beliebt ist. Thematisch spiegelt das Werk von JT Mollner die Gefahren wider, denen sich Frauen tagtäglich ausgesetzt sehen – sei es auf einem Date oder auf dem Heimweg. Durch bestimmte Wendungen in der Geschichte und ständig wechselnde Machtverhältnisse ist allerdings nicht immer klar, was Mollner letztlich ausdrücken möchte. Gerade mit diesem Aspekt sorgt er jedoch für Gesprächsstoff und präsentiert seine Charaktere dadurch deutlich vielschichtiger, als es für das Genre typisch ist – und vielleicht ist genau das der eigentliche Twist.

Strange Darling Film 2023
Strange Darling ©Miramax

Fazit

Trotz mancher erzählerischer Vorhersehbarkeit überzeugt „Strange Darling“ durch seine innovative, nonlineare Erzählweise und überraschende Komplexität. Dazu gibt Willa Fitzgerald eine schauspielerische Bestleistung, und mit seinem straffen Erzähltempo sowie beeindruckender Kameraführung liefert JT Mollners Thriller ein Fest für die Sinne.

Bewertung: 4 von 5.
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