The Underdoggs – Kritik

TitelThe Underdoggs
Genre Komödie, Sport
Jahr2024
FSK18
RegieCharles Stone III

Starttermin: 09.02.2024 / Prime Video

Coach Snoop

Wie viele seiner früheren Wegbegleiter*innen aus der Hip-Hop-Szene ist auch Snoop Dogg, der Doggfather des Rap, längst nicht mehr nur auf den größten musikalischen Bühnen dieser Erde anzutreffen. Weniger aufgrund seines darstellerischen Talents, viel mehr dank seines natürlichen Charismas, hat sich der gebürtige und bis heute dort ansässige Kalifornier schon früh einen Platz neben den besten und bekanntesten Schauspieler*innen in Hollywood gesichert. Als Nebendarsteller, meist ein Garant für freudige Gesichter, ist der lebenden Rap-Legende der große Durchbruch in einer Protagonistenrolle bisher jedoch verwehrt geblieben. Das Amazon Original “The Underdoggs” dürfte daran auch nichts ändern – weiß dabei aber durchaus zu gefallen.

The Underdoggs ©Prime Video

Und darum geht es…

Jaycen „Two Js“ Jennings (Snoop Dogg) war einst ein erfolgreicher Football-Star. Da ist das richterliche Urteil für einen mutwillig von ihm verschuldeten Autounfall gar nicht so abwegig: “Two Js” soll sich gemeinnützig engagieren – und das als Trainer eines Junior-Football-Teams. Für den abgehobenen Ex-Star die perfekte Gelegenheit, sein angestaubtes Image als Bad Boy endlich abzulegen. Doch je besser er die jungen Spieler*innen kennengelernt, umso mehr begreift er, worauf es wirklich im Leben ankommt – und das ist mehr als nur Ruhm und Anmerkungen!

The Underdoggs ©Prime Video

Außenseitergeschichte à la Snoop Dogg

Außenseitergeschichten und Sportfilme gehören zusammen wie Ying und Yang, Topf und Deckel, oder, um bei der Film-Allegorie zu bleiben, wie Popcorn und Kino. Das dachte sich jüngst auch “Thor: Love and Thunder”-Regisseur Taika Waititi, der mit seiner Schema-F Fußballkomödie “Next Goal Wins” genau das tat, was bereits viele vor ihm taten, und den seit vielen Jahren festgefahrenen Bahnen einer herkömmlichen Underdog-Storyline folgte. Die Antwort auf die Frage, ob sich “The Underdoggs” – seinem prominenten Hauptdarsteller geschuldet, selbstverständlich mit Doppel-G geschrieben – von diesen Konventionen lösen kann, fällt wenig überraschend negativ aus. Das Ergebnis ist indes dafür weitaus positiver als erwartet. Wie die individuelle Wahrnehmung letztlich ausfällt, ist dabei weniger an die tatsächliche filmische Qualität, als an einen weitaus subjektiveren Punk gekoppelt: Die persönliche Bindung zu Snoop Dogg.

The Underdoggs ©Prime Video

Das Amazon Original ist, wie die Schreibweise des Titels bereits erahnen lässt, voll und ganz auf seinen Star und demnach auch dessen Fangemeinschaft zugeschnitten.Wer in seiner Jugend selbst keine Snoop Dogg-Sozialisation genossen hat, wird sich auch mit der konventionellen Außenseitergeschichte schwertun. Ehe sich “The Underdoggs” seinen kleinen Titelheld*innen widmet, liefert Regisseur Charles Stone zunächst einmal ein kleines Best-of von alledem, für das der Rapper seit jeher steht – Cannabis, Bad Language, Proletentum und Charm -, um seine Aufmerksamkeit anschließend einem dem Genre geschuldet vorhersehbaren Plot zu schenken. Was in den meisten Fällen ein K.-o.-Kriterium wäre, erweist sich angesichts des hohen Unterhaltungswerts und der ansteckenden Warmherzigkeit (dass hier tatsächliches Interesse seitens des Musikers besteht, zeigt sich alleine daran, dass er 2005 mit der “Snoop Youth Football League” selbst ein ähnliches Projekt ins Leben rief) als verkraftbares Übel.

The Underdoggs ©Prime Video

Fazit

Wer mit der Institution Snoop Dogg wenig bis gar nichts anfangen kann, wird sich auch mit der vorhersehbaren Außenseitergeschichte schwertun, während Fans des Musikers auf ihre Kosten kommen!

Bewertung: 2.5 von 5.

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