They Cloned Tyrone [2023] Kritik

TitelThey Cloned Tyrone
Genre Sci-Fi, Komödie
Jahr2023
FSK16
RegieJuel Taylor

Starttermin: 21.07.2023 [Netflix]

The Black “Black Mirror”

Nach spaßiger Vampir-Action in „Day Shift“ und unterirdischem Superhelden-Einerlei in “Project Power” gibt es ab dem heutigen 21. Juli 2023 ein weiteres Netflix Original mit Oscar-Gewinner Jamie Foxx in einer Hauptrolle auf der Streamingplattform zu sehen. In Juel Taylors Blaxploitation-Satire “They Cloned Tyrone” geht der “Ray”-Darsteller einer großen Regierungsverschwörung in seinem Viertel auf den Grund und räumt dabei mit allerhand rassistischen Klischees auf.

They Cloned Tyrone ©Parrish Lewis/Netflix

Und darum geht es…

Fontaine, Yo-Yo und Slick Charles sind sich sicher: In ihrem Viertel The Glen ist eine gigantische Verschwörung im Gange – und die Regierung hat ihre Finger mit im Spiel! Bei ihrer Recherche stößt das eigenwillige Trio bestehend aus einem Dealer, einer Prostituierten und einem Zuhälter auf ein geheimes Forschungslabor und darin die Bestätigung für ihre Vermutung. Unter der Aufsicht der Regierung werden in The Glen Klonexperimente an der schwarzen Bevölkerung durchgeführt – und Fontaine, Yo-Yo und Slick Charles sind längst Teil davon. 

They Cloned Tyrone ©Parrish Lewis/Netflix

Die Unterdrückung des Schwarzen Mannes

Gute Science Fiction hat ihre Wurzeln meist tief in der Wirklichkeit verankert und eignet sich entsprechend hervorragend als Metapher für gesellschaftskritische Missstände . Da ist es wenig überraschend, dass sich Juel Taylors Sci-Fi-Satire “They Cloned Tyrone” in erster Linie als authentische Milieustudie erweist, die trotz unterschwelliger Komik das raue Leben auf den Straßen eines beliebigen Armutsviertels der Vereinigten Staaten von Amerika dokumentiert, aus dem es kein Entkommen gibt. Deswegen lässt sich das Netflix Original auch viel mehr als düstere Gesellschaftssatire und weniger als klassische Komödie definieren, fast so als hätte Juel Taylors eine Episode von Donald Glovers Erfolgsserie „Atlanta“ mit „Black Mirror“ gekreuzt – zwei Formate, bei denen „They Cloned Tyrone“ deutlich besser aufgehoben wäre. Trotz der interessanten Umsetzung entpuppt sich der wilde Genremix als überlange, selten spannende Angelegenheit, die zwar die richtigen Themen anspricht, dabei aber selten wirklich unterhaltsam geraten ist.

They Cloned Tyrone ©Parrish Lewis/Netflix

Um sich inszenatorisch und erzählerisch voll entfalten zu können, verfrachtet Taylors seine Verschwörungsgeschichte in eine alternative Gegenwart, die die charakteristischen Eigenschaften verschiedener Epochen ineinander vereint. Im Korsett eines 70er Jahre Blaxploitation-Films, mit krisselig Filmkorn und smoothem Funk-Score treffen ausgefallene Kostüme und Frisuren des 70er-, 80er- und 90er-Jahre Films auf Dialoge über Kryptowährung und Blockchains während auf dem Röhrenbildschirm im Hintergrund aus der Zeit gefallene Werbespots laufen. Neben der starken Inszenierung und dem beißenden Subtext kann „They Cloned Tyrone“ mit John Boyega, Teyonah Parris und Jamie Foxx ebenfalls einen überzeugenden Cast aufweisen. Dass der Netflixfilm am Ende doch nur bedingt funktioniert, liegt vor allem an den ausladenden Dialogen, die sich in unnötig langen und kryptischen Erklärungen verlieren und dem schlechten Pacing.

They Cloned Tyrone ©Parrish Lewis/Netflix

Fazit

Eine inhaltlich und inszenatorisch überaus interessante Sci-Fi-Satire mit deutlichen Defiziten in Sachen Erzählfluss und Unterhaltungswert!

Bewertung: 3 von 5.

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