Triangle of Sadness [2022] Kritik

TitelTriangle of Sadness
Genre Satire, Komödie
Jahr2022
FSK12
RegieRuben Östlund

Heimkinostart: 24.03.2023

Zynische Kapitalismussatire bis zum Erbrechen 

Alle Mann am Bord – und die Frauen natürlich auch! Nach seiner Weltpremiere auf den Filmfestspielen in Cannes, die eine Auszeichnung mit der Goldenen Palme mit sich zog und der Nominierung für den Besten Film bei der 95. Oscar®-Verleihung setzt „Triangle of Sadness“ nun seinen Anker im Hafen des Heimkinos. Wer die zynische Satire über den Klassenkampf zwischen Arm und Reich an Bord eines Luxuskreuzers bisher noch nicht gesehen hat, erhält jetzt also die Möglichkeit, dies nachzuholen – und wer das nicht macht, ist selber schuld!

Triangle of Sadness 2022 ©Alamode Film

Und darum geht es…

Mit sorgsam inszenierten Instagramfotos nehmen die Models Carl und Yaya ihre Follower auf eine Reise durch ihre perfekte (Mode-)Welt mit – und zwar rund um die Uhr. Als das junge Paar die Einladung zu einer Luxuskreuzfahrt annimmt, treffen sie an Bord der Megayacht auf russische Oligarchen, skandinavische IT-Milliardäre, britische Waffenhändler, gelangweilte Ehefrauen und einen Kapitän, der im Alkoholrausch Marx zitiert. Zunächst verläuft der Törn zwischen Sonnenbaden, Smalltalk und Champagnerfrühstück absolut selfietauglich. Doch während des Captain’s Dinners zieht ein Sturm auf und das Paar findet sich auf einer einsamen Insel wieder, zusammen mit einer Gruppe von Milliardären und einer Reinigungskraft des Schiffes. Plötzlich ist die Hierarchie auf den Kopf gestellt, denn die Reinigungskraft ist die Einzige, die Feuer machen und fischen kann. (Alamode Film)

Triangle of Sadness 2022 ©Alamode Film

Schiffbruch mit Bonzen

Wenn „Triangle of Sadness“ den Hafen verlässt, um in die raue See zu stechen, ist dies der Beginn einer zweieinhalb sündigen, überaus spaßigen Fahrt, bei der die zynischen Pointen nur so gegen die Planken peitschen. Mit an Board ein Potpourri an gesellschaftskritischen Themen der Kategorie Kapitalismus, Männlichkeit und Zweiklassengesellschaft. In ihrer, in drei Kapitel gegliederten Satire setzt die schwedische Regisseurin Ruben Östlund zu einem humoristischen Rundumschlag an, der zwar oft plakativ daherkommt, dadurch aber nicht weniger treffsicher und unterhaltsam geraten ist. Seekrank wird hier abgesehen von der Champus schlürfenden Schickeria niemand, auch wenn das spätere Kotz-Gelage der einen oder anderen Zuschauer*in doch etwas auf den Magen schlagen könnte.

Triangle of Sadness 2022 ©Alamode Film

Ob Woody Harrelson als marxistische Reden schwingender, entweder sturzbetrunkener oder verkaterter Kapitän, die deutsche Schauspielerin Iris Berben als menschliches Pendant zu Marvel-Baum Groot oder der mit Zitaten um sich werfender russischer Kapitalist Dimitri – „Triangle of Sadness“ bietet ein Schaulaufen an schrulligen Figuren und amüsanten Ideen, um schließlich in einem gigantischen Ekel-Gag zu münden, den man in dieser Form höchstens aus einer „Family Guy“-Folge kennt. Wenn das Unterdeck des luxuriösen Kreuzfahrtschiffs in einer (im positiven Sinne) nicht enden wollenden Szene in einen Sud aus Zerbrochenen und Fäkalien ersäuft, findet „Triangle of Sadness“ seinen bitterbösen Höhepunkt, um dann doch noch einmal eine komplette Stunde voller kurzweiliger Einfälle anzuhängen.

Triangle of Sadness 2022 ©Alamode Film

Fazit

Eine herrlich-zynische Satire mit aberwitzigen Ideen und viel Kotze – sehr viel Kotze!

Bewertung: 4 von 5.

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