Morbius [2022] Kritik

Während Disney mit ihrem von Kritikern und Fans gleichermaßen geliebten Marvel Cinematic Universe nun schon seit 14 Jahren, bis auf wenige Ausnahmen, konstant mit Qualität glänzen kann, will dieses Unterfangen bei den Franchise-Plänen von Sony Pictures irgendwie nicht gelingen. Nach zwei eher dürftigen „Venom“-Abenteuern, geht es mit der Verfilmung des Marvel-Vampirs „Morbius“ nun nochmal einen weiteren Schritt in die falsche Richtung…

Morbius ©Sony Pictures

Handlung

Der angesehene Wissenschaftler Dr. Michael Morbius leidet an einer seltenen Bluterkrankung. In einem verzweifelten Versuch, Heilung zu finden, führt er riskante Experimente mit Fledermaus-DNA durch. Die unvorhersehbaren Folgen dieser genetischen Manipulation verleihen ihm übermenschliche Kräfte, aber auch einen unstillbaren Hunger nach Blut. Zwischen dem Kampf gegen seine inneren Dämonen und einer aufkeimenden Bedrohungen muss Morbius einen Weg finden, seine neu gewonnenen Fähigkeiten zum Wohl der Menschheit einzusetzen, ohne sich dabei selbst zu verlieren.

Morbius ©Sony Pictures

Kritik

Das MCU muss sich nicht zu Unrecht immer wieder anhören, jede Geschichten krampfhaft mit albernem Humor zu verwässern, egal wie düster oder tragisch diese im Kern doch ist. Im direkten Vergleich zur nicht weniger verbissenen Ernsthaftigkeit, die „Morbius“ – der übrigens nicht Kanon des Franchise ist, woran auch die unlogischen Mid Credit-Szene nichts ändert – an den Tag legt, ist dies immerhin noch die wesentlich unterhaltsamere Eigenart. Etwas Selbstironie hätte dem sowieso schon hohen Trash-Level samt unfreiwilliger Komik gutgetan. So jedenfalls, fühlt sich die Comicverfilmung an, als hätte man „Venom“ der einzigen Sache beraubt, der ihn als Film noch erträglich machte – und zwar Humor!

Morbius ©Sony Pictures

Statt die kindliche Albernheit der Filme über den schwarzen Symbionten weiterzuführen, reproduziert „Morbius“ lieber die bereits dort vorherrschenden Schwächen. Das fängt beim hässlichen CGI an, über die unübersichtlichen Actionszenen, bis hin zum trashigen Creature-Design. Das größte Manko jedoch ist im Drehbuch zu finden. So bekommt der blasse Antagonist – was in diesem Fall nichts mit seinem bleichen Vampir-Teint zu tun hat – keinerlei Motivation, um sein Handeln auch nur ansatzweise nachvollziehbar zu gestalten. Die Verwandlung von Freund zu Feind binnen weniger Sekunden, ohne plausible Erklärung, ist nur ein Punkt, an dem das Drehbuch auf ganzer Linie versagt hat. Am Ende kann man „Morbius“ einen gewissen Unterhaltungswert zwar nicht absprechen, der resultiert aber auch viel aus der Faszination daran, was hier alles schiefgeht.

Morbius ©Sony Pictures

Fazit

Eine durch und durch misslungene Comicverfilmung ohne Charme, Spaß und Leidenschaft!

Bewertung: 2 von 5.

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