Siew Lup – Mörderische Lust [2016] Kritik

Während Gorehounds bereits geifernd die Klingen wetzen und Freund*innen der knisternden Erotik sich für ein prickelndes Abenteuer bereitmachen, könnte die nachfolgende Besprechung einem metaphorischen Genickbruch bezüglich der durch das Cover und der Inhaltsangabe geschürten Erwartungen gleichen. Wer sich auf der Suche nach derbem Gekröse und leidenschaftlichem Koitus befindet, sollte bei „Siew Lup“ nicht allzu viel erwarten. Der Low-Budget-Film aus Singapur konzentriert sich über weite Strecken auf seine unglaubwürdige Liebesgeschichte & wirkt, wenn es dann doch mal körperlich wird – sei es Gewalt oder Sex – sehr zurückhaltend.

Siew Lup ©Busch Media Group

Handlung

Die Prostituierte Mia hat nur Pech mit Männern. Als sie ihr späterer Ehemann, der Fleischer Quan, aus den Fängen ihres Zuhälters befreit, entpuppt sich dieser nach anfänglichen Liebesglück als eifersüchtiger Schläger. Schutz und Halt findet sie in dem sensiblen Bestattungsunternehmer Wu, in den sie sich prompt verliebt. Wenig angetan von der Affären seiner Frau, lässt Quan seinen gesamten Frust an ihr aus – was ihn jedoch teuer zu stehen kommt. Mia sieht rot…

Siew Lup ©Busch Media Group

Kritik

„Siew Lup“ ist weder Fisch noch Fleisch. Für einen Splatterfilm im Stil der berüchtigten CAT-III-Filme aus Hongkong, die sich mit ihren grafischen, oft sexualisierten Gewaltszenen unter Horrorfans großer Beliebtheit erfreuen, wirkt der Genre-Hybrid aus Singapur viel zu zahm. Selbiges gilt auch für die Erotik. Die bloße Zurschaustellung nackter Frauenkörper alleine reicht als Grundlage für einen erotischen Thriller nicht aus. Um echtes Interesse für die Figuren zu erwecken, fehlt es den oberflächlichen Stereotypen an Profil und glaubhaften Entwicklungen. Unsympathen werden als tolle Typen dargestellt, Frauen auf ihr Äußeres reduziert und die wenigen Kills finden fast ausschließlich im Off statt – von den willkürlichen Szenenabfolgen ganz zu schweigen.

Siew Lup ©Busch Media Group

Auch technisch ist „Siew Lup“ eher stümperhaft inszeniert. Das fängt beim dünnen Score an, den man in dieser Form aus unzähligen Soft-Pornos kennt, über das furchtbare Schauspiel aller Darsteller*innen, bis hin zum billigen Digital-Look, samt selbstzweckhafter Slow-Motion-Aufnahmen verschwitzter Brüste und knapper Hotpants. Alles in allem ist der Erotikthriller mit Splatter-Einlagen – der über weite Strecken eigentlich ein ruhiges Drama ist – eine einzige Enttäuschung.

Siew Lup ©Busch Media Group

Fazit

Weder als Splatterfilm noch als erotisches Drama effektiv!

Bewertung: 0.5 von 5.

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