Der Spinnenkopf [2022] Kritik

Während Joseph Kosinskis Action-Blockbuster „Top Gun 2: Maverick“ aktuell einen Siegeszug in den Kinosälen feiert, erhielt sein wesentlich kleinerer, nicht minder prominent besetzter Sci-Fi-Film still und heimlich Einzug in die Streamingwelt. Allzu viel Aufsehen gab es rund um die Veröffentlichung von „Spiderhead“ (dt. „Der Spinnenkopf“) nämlich nicht – ob es am geringen Vertrauen in den Stoff seitens Netflix liegt?

Der Spinnenkopf ©Netflix

Handlung

Steve Abnesti ist ein Visionär. Neben seiner Tätigkeit als Leiter eines hochmodernen Gefängnisses, arbeitet er mit neuartigen Medikamenten, die sich aktiv auf die Empfindungen der Probanden auswirken. Die Insass*innen dienen ihm dafür als Testpersonen und können sich dank der Teilnahme an der Studie ihre Haftstrafe verkürzen. Einer dieser Freiwilligen ist Jeff. Mit fortschreitenden Tests, die ihn mental mehr und mehr zu verändern scheinen, beginnt er an den Methoden von Steve zu zweifeln und kommt dabei einer ungemütlichen Wahrheit auf die Schliche…

Der Spinnenkopf ©Netflix

Kritik

Ist der freie Wille nur eine Illusion? „Spiderhead“ ist ein düsterer Sci-Fi-Thriller im gesellschaftskritischen Korsett und verfolgt im Kern durchaus spannende ethische Fragen, deren Aufarbeitung jedoch nie überraschend oder tiefgründig genug ausfallen. Der Einsatz von häufig deplatziert wirkendem Humor und der vorhersehbare Plot stehen dem Netflix Original meist im Weg und ersticken die interessanten Ansätze im Keim.

Der Spinnenkopf ©Netflix

Nicht einmal die Stars können Akzente setzen. Während Miles Teller in seiner Rolle als Jeff komplett blass bleibt, ist Chris Hemsworth zumindest bemüht das Beste aus seiner oberflächlichen Figur zu holen. Leider nimmt man ihm den wissenschaftlichen Leiter nicht ab. Nichtsdestotrotz wertet der natürliche Charme von Teller und Hemsworth „Spiderhead“ auf, auch wenn beide kaum Möglichkeiten bekommen sich zu entfalten.

Der Spinnenkopf ©Netflix

Mit dem reduzierten Setting, dem ethischen Hintergrund und der dystophischen Science Fiction eifert „Spiderhead“ seinem großen Vorbild „Ex Machina“ nach, fühlt sich letzlich jedoch viel mehr wie der vom Konkurrenten Amazon produzierten Sci-Fi-Flop „Voyagers“ aus dem vergangenen Jahr an. Der Inszenierung fehlt es an eigener Identität, die Dialoge führen größtenteils ins Leere & statt philosophischer Antworten, liefert das Finale lieber eine stereotype Liebesgeschichte.

Der Spinnenkopf ©Netflix

Fazit

Schwache Sci-Fi mit blassen Stars!

Bewertung: 2 von 5.

Wie hat Dir „Der Spinnenkopf“ gefallen?