Diese 10 Filme kann man sich sparen
2025 war nicht nur ein Jahr voller cineastischer Höhepunkte – es gab auch Filme, die einfach danebenlagen. Werke, die ambitioniert wirkten, aber in der Umsetzung stolperten, deren Geschichten holprig waren, Figuren farblos blieben oder die sich unter einem Berg aus Effekten und Effekthascherei versteckten. Für unseren Chefredakteur Chrischa sind diese Filme trotzdem ein wichtiger Teil des Jahres: Sie zeigen, wo das Kino scheitert, welche Ideen überreizt wurden und wie schwer es manchmal ist, zwischen Anspruch und Umsetzung zu balancieren. Wer sich die größten Enttäuschungen von 2025 ansehen möchte, findet hier eine Sammlung der Filme, die mehr Kopfschütteln als Begeisterung erzeugten – ein Spiegel für all das, was das Kino spannend, aber eben auch unberechenbar macht.

Flop 10: Die Schlechtesten Filme (Chefredakteur: Chrischa)
Platz 10 – A Working Man

„A Working Man“ gibt vor, hart zuzupacken – doch hinter Jason Stathams grimmiger Fassade steckt erstaunlich wenig Wucht. Die Story aus Entführung, Verschwörung und väterlicher Reue verheddert sich in generischen Wendungen, stolpert durch Pathos und Leerlauf und wirkt, als hätte jemand ein Dutzend besserer Filme grob übereinanderkopiert. Am Ende bleibt bloß müder Lärm – und völlige Austauschbarkeit.
Keine Kritik vorhanden
Platz 09 – G20

Crypto Bros stürmen den G20-Gipfel – oder: Amazons Versuch, eines modernen Actionthrillers mit politischem Anstrich. Der eingangs gezogene Vergleich mit “Stirb Langsam” liegt nahe: eine isolierte Location, eine überforderte Heldin, eine globale Krise im Hintergrund. Doch während Bruce Willis’ John McClane einst durch Charisma, Ironie und Menschlichkeit überzeugte, bleibt der heutige Gegenentwurf – gespielt von Viola Davis – seltsam eindimensional und vor allem unsympathisch bis in die Haarspitzen.
Platz 08 – Elevation

Statt eine atmosphärisch dichte Welt zu erschaffen, die das Grauen fühlbar macht, setzt das Amazon Original auf ausladende Expositionsdialoge, mit Erklärungen überladen, als vergeblicher Versuch, das mangelhafte World Building und die nicht vorhandene Charakterzeichnung zu kaschieren, weshalb ”Elevation” letztlich mehr Parallelen zu einem mangelhaften Mittelstufenreferat aufweist, als zu fesselnder Genre-Unterhaltung.
Platz 7 – Tin Soldier

Brad Furmans „Tin Soldier“ wirkt wie ein Hochglanzprojekt ohne Herzschlag: Stars im Überfluss, Substanz im Mangel. Der Actionthriller taumelt durch wirre Flashbacks, pseudo-spirituelle Monologe und eine krude Handlung, die ständig auseinanderfällt. Trotz großer Namen bleibt nur ein konfuses, prätentiöses B-Movie zurück, das seine 78 Minuten mit irritierendem Ernst und unfreiwilliger Komik füllt.
Platz 06 – She Said Maybe

Statt Herkunft und Selbstbestimmung auf humoristische oder unterhaltsame Weise zu verhandeln, verliert sich „She Said Maybe“ in klischeehaften Intrigen, hölzernen Dialogen und belanglosen Soap-Mustern.
Zur Kritik von „She Said Maybe“
Platz 05 – Mala influencia – Verbotene Liebe

Man kann nicht behaupten “Mala influencia – Verbotene Liebe” hätte es nicht versucht. So ganz scheint sich das spanische Netflix Original mit den Gepflogenheiten diverser Herrschaften aus namhaften Young Adult-Liebesgeschichten nämlich nicht arrangieren zu können. Was Eros von anderen achso-maskulinen Jungspunden seines Schlags unterscheidet, ist, dass sich hinter der vermeintlich gefährlichen Schale ein entwaffnend harmloser Kern befindet – uninteressant, eintönig, einfältig – aber harmlos.
Zur Kritik von „Mala influencia – Verbotene Liebe“
Platz 04 – The Crucifix

„The Crucifix“ beginnt mit einem Akt der scheinbaren Originalität, nur um sofort in die gewohnte Sackgasse der cineastischen Belanglosigkeit zu stolpern. Kein satanischer Kult, keine verhaltensgestörten Kinder, kein dunkler Priesterkult – stattdessen: das Mittelalter. Ein halbe Handvoll Wikinger trifft auf eine nicht minder dünne Schaar an christlichen Kriegern, und die Szene spielt sich ab wie ein missglückter Schaukampf auf dem örtlichen Mittelaltermarkt: LARP auf Zelluloid, bei dem die Kettenhemden laut Plastik schreien, während die Schwerter stumpf aufeinanderprallen, als wären sie der Spielzeugabteilung entliehen worden.
Platz 03 – The Mouse Trap

„The Mouse Trap“ versucht, aus einer ikonischen Figur Horror zu pressen, scheitert aber bereits an der eigenen Idee. Der Film stolpert durch einen billigen Slasher-Plot, voller klischeehafter Figuren, leerer Schocks und Regie ohne jeden Biss. Was als frecher Genre-Twist gedacht war, entpuppt sich als zahnloses Recycling ohne Spannung, ohne Stil, ohne Grund, überhaupt zu existieren.
Platz 02 – Culpa Nuestra – Unsere Schuldd

„Culpa Nuestra – Unsere Schuld“ zeigt sich als Fortsetzung, die die bekannten Muster der Reihe mit stoischer Gleichgültigkeit fortführt, ein Mikrokosmos jugendlicher Übertreibung, in dem Eskalation und Dramatik zur Norm erhoben werden. Der Unterschied zu den Vorgängern jedoch liegt darin, dass man sich diesmal kaum noch ernsthaft aufregen kann – zu abgestanden ist das Drama, zu zahm der Sex und zu repetitiv die Konflikte.
Platz 01 – Straw

Wenn Tyler Perry einmal zum Rundumschlag ausholt – gegen Polizei, Banken, staatliche Institutionen und und und – dann mit dem Holzhammer und ordentlich Schwung. Das macht aus einer potenziell interessanten Prämisse ein chaotisches Wechselbad zwischen unfreiwilliger Komik und überdrehter Melodramatik. Theatralisch, pathetisch – im Duktus einer polemischen Tirade, wie sie sonst nur im Kosmos undifferenzierter Facebook-Kommentarspaltendiskurse zu finden ist.



