| Titel | Frankie Freako |
| Genre | Horror, Komödie |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Regie | Steven Kostanski |
Heimkinostart: 28.11.2025
Es wird freaky!
Kaum etwas im Horrorgenre ist stärker verwurzelt als die Nostalgie für die 80er-Jahre. Das Jahrzehnt der schrillen Outfits und des Synth-Pop gehört mittlerweile so selbstverständlich zum Genre wie Blut und Schockmomente. Die Produktionsfirma Astron-6 hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau diese Ära zu feiern, und liefert seit Jahren Filme, die sich rasch als moderne Kultlieblinge etablieren. Einer der prägenden Köpfe dahinter ist Regisseur Steven Kostanski, der als Spezialist für praktische Effekte gilt und dies bereits mit Werken wie „The Void“ oder „Leprechaun Returns“ eindrucksvoll demonstrierte.

Für sein neuestes Projekt „Frankie Freako“ wird es wie schon beim gefeierten „Psycho Goreman“ erneut herrlich monströs: Der hart arbeitende Conor gilt in seinem Umfeld als verklemmter Spießer, der es allen recht machen möchte. Um zu beweisen, dass er mehr draufhat, ruft er bei einer mysteriösen Party-Hotline an, die von einer seltsamen Alien-Kreatur betrieben wird. Als genau diese Kreatur samt chaotischer Gefolgschaft am nächsten Morgen in Conors Haus steht und alles auf den Kopf stellt, ist er gezwungen über sich hinauszuwachsen. Doch als eine deutlich größere Gefahr auftaucht, müssen die Freakos und Conor ihre Differenzen überwinden.

Achtzigerjahre-Feeling mit Monsterbiss
Regisseur Steven Kostanski ist dafür bekannt, seine Filme in einen nostalgischen Nebel der 80er-Jahre zu hüllen. Ob in den Kulissen oder den praktischen Effekten – seine Liebe zum Detail ist stets spürbar, und „Frankie Freako“ gehört bislang wohl zu seinen authentischsten Arbeiten. Nie hat man das Gefühl, einen modernen Film zu sehen; stattdessen wird man zurück in eine Ära versetzt, in der handgemachte Monsterfilme mit charmantem Trash-Faktor, wie „Gremlins“, „Ghoulies“ oder „Leprechaun“, das Genre prägten. Kostanski erschafft einen so überzeugenden Retro-Look, dass sich selbst große Filmemacher davon eine Scheibe abschneiden könnten. Die gummiartigen Kreaturen bilden das Herz und die Seele dieser Horrorkomödie. Sie sorgen nicht nur für Lacher, sondern wachsen einem trotz (oder gerade wegen) ihres Chaos sofort ans Herz.

Thematisch schlägt „Frankie Freako“ eine ähnliche Richtung ein wie der hervorragende „Psycho Goreman“, indem sich nach und nach eine unerwartet emotionale Bindung zwischen dem Protagonisten und den titelgebenden Kreaturen entwickelt, die wiederum von einer galaktischen Bedrohung überschattet wird. Kostanski setzt erneut auf absurden, überdrehten Humor und einige einprägsame Running Gags („Shabadoo“ wird definitiv in meinen Sprachgebrauch übergehen), erreicht dabei jedoch nicht ganz die anarchische Brillanz von „Psycho Goreman“. Trotzdem bietet „Frankie Freako“ reichlich Unterhaltung – nicht zuletzt dank einer spielfreudigen Performance von Conor Sweeney und mehreren Nebenfiguren, die bereits in früheren Kostanski-Projekten vertreten waren und dem Film ein angenehm familiäres Gefühl verleihen, ähnlich wie man es aus dem Werk von Mike Flanagan kennt. Eine große Botschaft hat „Frankie Freako“ vielleicht nicht, außer, dass man hin und wieder die eigene Komfortzone verlassen sollte, aber manchmal reicht es vollkommen aus, einfach Spaß zu haben.

Fazit
„Frankie Freako“ mag erzählerisch nicht an die Energie von „Psycho Goreman“ heranreichen, doch Steven Kostanski beweist einmal mehr sein Händchen für liebevoll gestalteten Retro-Horror. Charmante Practical Effects, herrlich überdrehter Humor und ein überraschend warmes Herz machen den Film zu einer kleinen, sympathischen Genre-Perle, die vor allem eines will – und kann: richtig viel Spaß machen.



