Last Stop: Rocafort St. – Endstation: Tod – Kritik zum Horrorfilm

Last Stop: Rocafort St. - Endstation: Tod Film 2024
TitelLast Stop: Rocafort St.
Genre Horror
Jahr2024
FSK16
RegieLuis Prieto

Heimkinostart: 24.10.2025

Auf diesen Gleisen lauert der Tod

Zu selten werden U-Bahn-Stationen als Schauplatz für Horrorfilme genutzt. Dabei bietet das Setting eine perfekte Grundlage für düstere Geschichten, wie Filme wie „Creep“ oder „The Midnight Meat Train“ bereits eindrucksvoll bewiesen. Die Dunkelheit, die verworrenen Gänge, die klaustrophobische Enge – das ist schon die halbe Miete. Schafft man es dann noch, eine einigermaßen interessante Story drumherum zu weben, hat man eigentlich schon gewonnen. Regisseur Luis Prieto, der schon Hollywoodgrößen wie Halle Berry vor der Kamera hatte, bedient sich für „Last Stop: Rocafort St.“ einer düsteren Legende aus Barcelona, in der die gleichnamige Station mit tragischen Ereignissen und paranormalen Phänomenen in Verbindung gebracht wird.

Last Stop: Rocafort St. - Endstation: Tod Film 2024
Last Stop: Rocafort St. ©Lighthouse Home Entertainment

Während des Baus der Station kam es in den 1920er-Jahren zu einem Unfall, bei dem elf Menschen starben. Im spanischen Bürgerkrieg diente die Station als Luftschutzbunker, wo ebenfalls zahlreiche Menschen ums Leben kamen. Und in den 1960ern brach eine Selbstmordwelle über genau diese Station herein. Seitdem berichten Arbeiter und Pendler regelmäßig von Geistererscheinungen, unheimlichen Geräuschen oder plötzlichen Temperaturschwankungen. Das schreibt sich der Horrorfilm praktisch selbst. In Prietos Version wird Laura (Natalia Azahara) während ihrer Schicht Zeugin eines Selbstmords und wird seitdem von Visionen und Albträumen geplagt. Hilfe sucht sie beim ehemaligen Polizisten Román (Javier Gutiérrez), der vor Jahren auf den Gleisen der Rocafort St. einen Serienkiller zur Strecke brachte.

Filmpodcast

Eine Fahrt ins Nichts – bitte alle aussteigen

Die wahren Vorfälle und Sichtungen liefern eigentlich die perfekte Vorlage für einen soliden Horrorfilm – und dennoch hat Regisseur Luis Prieto es vermasselt. „Last Stop: Rocafort St.“ hat eines der frustrierendsten Filmenden des Jahres. Offene Enden sind kein Problem, ein bisschen Vieldeutigkeit schadet nie, doch was Prieto hier serviert, ist schlichtweg unverschämt. An der Stelle aufzuhören, an der die Story erst richtig ins Rollen gerät, ist nicht mysteriös oder künstlerisch anspruchsvoll, sondern wirkt, als hätte man einfach keine Lust mehr gehabt, das Drehbuch zu Ende zu schreiben. Dabei ist der Aufbau der Story zunächst durchaus vielversprechend: Das Mysterium rund um den Serienkiller, seine Motivation und die Verbindung zu den Ereignissen in der Gegenwart sind interessant. Doch ab der zweiten Hälfte gerät Prieto mit seinem Werk ins Straucheln, bevor es in den letzten Minuten komplett in sich zusammenfällt.

Last Stop: Rocafort St. - Endstation: Tod Film 2024
Last Stop: Rocafort St. ©Lighthouse Home Entertainment

Die Inszenierung ist handwerklich solide, auch wenn das Genre hier nicht neu erfunden wird. Einige Gruselmomente sitzen, und der ein oder andere blutige Effekt kann sich sehen lassen. Zwar hat sich Prieto stellenweise ein wenig zu sehr von anderen Genrevertretern inspirieren lassen – schon allein die Idee, dass sich der Fluch durch das Beobachten eines Selbstmords überträgt, erinnert stark an „Smile“ – doch das ist noch zu verschmerzen. Auch schauspielerisch gibt es wenig auszusetzen. „Last Stop: Rocafort St.“ könnte also eigentlich ein unterhaltsames Gruselvergnügen sein – wäre da eben nicht das enttäuschende Ende. Gerade wenn das Potenzial endlich aufblitzt, zieht Prieto den Stecker. Ein weiterer Schwachpunkt ist die gezwungen wirkende Beziehung zwischen Laura und ihrer Freundin. Diese dient zwar letztlich einem erzählerischen Zweck, doch die fehlende Chemie zwischen den beiden macht die gemeinsamen Szenen zu einer echten Geduldsprobe.

Last Stop: Rocafort St. - Endstation: Tod Film 2024
Last Stop: Rocafort St. ©Lighthouse Home Entertainment

Fazit

„Last Stop: Rocafort St.“ nutzt ein starkes Setting und vielversprechende Prämisse, scheitert aber an unausgereiftem Storytelling und einem abrupten Ende. Trotz ordentlicher Atmosphäre und solider Darstellerleistung bleibt am Ende mehr Frust als Furcht.

Bewertung: 2 von 5.
Last Stop: Rocafort St. - Endstation: Tod Film 2024 Amazon Prime Video
Last Stop: Rocafort St. - Endstation: Tod Film 2024 Amazon Prime Video

Das könnte Dich auch interessieren!