| Titel | Mein Monster – Ungeheuer verliebt |
| Genre | Drama, Horror |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Regie | Caroline Lindy |
Heimkinostart: 25.09.2025
Die Romanze mit dem eigenen Schatten
Selbstachtung ist kein Geschenk, das man einfach überreicht bekommt. Sie muss erkämpft werden, zwischen Enttäuschungen, Rückschlägen und den Momenten, in denen man sich selbst kaum wiedererkennt. Laura Franco steht genau dort: frisch aus der Krebsbehandlung entlassen, verlassen vom Partner, beraubt der beruflichen Chancen, die ihr zustanden – und dann taucht auch noch dieses Monster auf. In „Mein Monster – Ungeheuer verliebt“ dreht sich vordergründig alles um dieses Wesen, doch es ist kein klassisches Horror-Monster, nicht geboren aus Albträumen, sondern aus Lauras eigener Geschichte: aus verdrängter Wut, tief verwurzelter Angst und der drängenden Notwendigkeit, sich selbst nicht zu verlieren.

Und darum geht es…
Nach der Krebsbehandlung kehrt Laura Franco (Melissa Barrera) in das Haus ihrer Kindheit zurück. Verlassen von ihrem Freund Jacob Sullivan (Edmund Donovan) und enttäuscht über verpasste berufliche Chancen, sieht sie sich ihrer eigenen Verwundbarkeit ausgesetzt. Doch das Haus birgt ein unerwartetes Wiedersehen: ihr altes Monster aus der Kindheit (Tommy Dewey) ist zurück. Zwischen absurden Streitereien, skurrilen Momenten und merkwürdiger Nähe entwickelt sich eine ungewöhnliche Beziehung, die Laura hilft, sich ihren Ängsten und verdrängten Gefühlen zu stellen.

Wenn die Selbstzweifel im Schrank warten
Laura zieht in ihr altes Kinderzimmer zurück – und entdeckt im Monster im Schrank nicht nur ein groteskes Relikt ihrer Fantasie, sondern ein Spiegelbild ihrer innersten Abgründe. Was zunächst wie ein albtraumhaftes Wesen aus Fleisch und Schatten erscheint, entpuppt sich schnell als Projektionsfläche all dessen, was sie lange verdrängt hat: Zorn, Kränkung, Selbstzweifel. Zwischen groteskem Witz und unerwarteter Zärtlichkeit entsteht eine Beziehung, die zugleich absurd, tröstlich und befreiend wirkt. Der Horror, der erst spät einsetzt, bricht umso eindringlicher hervor – als materialisierte Wucht jener Gefühle, die Laura in sich eingeschlossen hielt.

„Mein Monster – Ungeheuer verliebt“ erzählt von Selbstermächtigung und von der Kraft, die im Blick auf die eigenen Dämonen liegt. Ein Film über die Akzeptanz verdrängter Gefühle und die zerstörerische Macht, die sie entfalten, wenn man sie im Schatten belässt – bis sie sich verselbstständigen und eskalieren. Verspielt, leichtfüßig, zärtlich und verstörend zugleich, balanciert die Erzählung zwischen Romantik, Horror und Musical. Aus dieser Reibung entsteht ein Tonfall, der mal herzlich, mal scharfkantig, mal verletzlich ist – und stets von einer emotionalen Wahrheit getragen wird, die hinter allen Genregrenzen leuchtet. Bis zur emotional aufgeladenen Schlusssequenz, die nachhallt: ein Moment, in dem Musik, Bewegung und Emotion ineinandergreifen und Lauras Reise ihren kathartischen Höhepunkt erreicht.

Fazit
„Mein Monster – Ungeheuer verliebt“ ist eine absurde, charmante und tiefgründige Genre-Mischung, die Selbstzweifel, Liebe und innere Dämonen spielerisch, emotional und nachhaltig vereint.



