| Titel | Love Untangled |
| Genre | Komödie, Romanze |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 12 |
| Regie | Namkoong Sun |
Starttermin: 29.08.2025 | Netflix
Erwachsenwerden in Busan, 1998
Als Teenager*in reicht manchmal ein einziger Blick in den Spiegel, um die ganze Welt ins Wanken zu bringen. Das südkoreanische Netflix Original „Love Untangled“ beginnt nicht mit einem dramatischen Knall, sondern mit etwas scheinbar Banalem: Park Se-ri, ein Mädchen, das sich an ihren eigenen Haaren stört. Doch hinter dem Hadern mit vermeintlichen Makeln und verzerrten Schönheitsvorstellungen verbirgt sich eine leichtfüßige, intime Geschichte über das Erwachsenwerden und die schwierige Kunst, sich selbst zu lieben – und vielleicht, wenn man Glück hat, auch geliebt zu werden.

Und darum geht es…
Die 19-jährige Schülerin Park Se-ri (Shin Eun-soo) ist unzufrieden mit ihrem krausen Haar und überzeugt davon, dass ihr äußeres Erscheinungsbild sie daran hindert, ihrem Schwarm Kim Hyeon (Cha Woo-min) ihre Gefühle zu gestehen. Um ihn zu beeindrucken, beschließt sie, ihr Haar zu glätten. Doch ihr Plan gerät ins Wanken, als der neue Mitschüler Han Yun-seok (Gong Myung) in ihre Klasse kommt und zunehmend ihre Aufmerksamkeit auf sich zieht. Zwischen Freundschaften, kleinen Rivalitäten und den typischen Unsicherheiten des Teenageralltags muss Se-ri herausfinden, wer sie wirklich ist und wie sie lernen kann, mit sich selbst umzugehen.

Vom Zähmen der Haare zum Finden des Selbst
Park Se-ri steht am Rand des Erwachsenwerdens, in einem Sommer, der nach Neuanfang schmeckt. In diesem Umfeld bewegt sich die gefühlsverwirrte Teenagerin unsicher durch ihren Alltag, zwischen nervenzerrendem Prüfungsstress, ersten Liebesbekundungen und den Wirrungen der Selbstfindung in der Pubertät. Ihre Haare, wild und ungebändigt, sind mehr als ein bloßes Detail – sie werden zum Symbol für die Unsicherheit, die viele kennen: Bin ich genug? Muss ich mich verändern, damit mich jemand liebt? „Love Untangled“ inszeniert diese Fragen nicht als schweres Drama, sondern als vibrierendes Wohlfühlkino – nostalgisch, intim, authentisch. Das Busan der späten 90er Jahre wirkt dabei nicht wie eine Postkartenidylle, sondern wie ein lebendiger Ort mit schmalen Straßen, stickigen Klassenzimmern und dem Meer, das zugleich Freiheit und Bedrohung verkörpert.

Thematisch bewegt sich „Love Untangled“ auf einer leisen, aber klaren Linie: Es geht nicht um den Triumph der Liebe über alle Hindernisse, sondern um die zarte Möglichkeit, sich selbst auszuhalten. Die Haare sind Metapher und Maskerade zugleich – etwas, das Se-ri zu kontrollieren versucht, weil sie glaubt, erst dann liebenswert zu sein. Doch die eigentliche Bewegung der Erzählung geschieht im Inneren. Der Film zeigt nicht das Bild einer glattpolierten Coming-of-Age-Fantasie, sondern die chaotische, unausgeglichene Wahrheit über das Erwachsenwerden – mit all seinen herzlichen, schmerzlichen und liebevollen Facetten. Am Ende bleibt eine Ahnung zurück: dass Selbstfindung nie abgeschlossen ist, dass Akzeptanz nicht über Nacht kommt – und dass auch die erste große Liebe ihre eigene, stille Kraft entfaltet.

Fazit
Chaos, Freundschaft, erste Liebe – „Love Untangled“ zeigt, wie verletzlich, unsicher und zugleich wunderschön die Jugend sein kann, wenn man sich selbst begegnet.


