Leanne: Kritik zur Netflix Serie – Die neue Sitcom des „The Big Bang Theory“-Machers

Leanne Netflix Serie 2025
TitelLeanne
Genre Komödie
Jahr2025
FSK12
CreatorChuck Lorre, Leanne Morgan, Susan McMartin

Starttermin: 31.07.2025 | Netflix

Die Rückkehr der klassischen Sitcom?

Klassische Sitcoms wie „Friends“, „King of Queens“ oder „The Big Bang Theory“ – mit mehreren Kameras gedreht, vor Live-Publikum – galten lange als das Herzstück des Fernsehens. Sie lebten von eingespielten Pointen, Studioatmosphäre und dem direkten Dialog mit dem Publikum. Doch in den letzten Jahren hat sich der Trend gewandelt: Single-Camera-Comedys wie „Modern Family“ oder „Fleabag“ dominierten, oft filmischer, intimer, ernster im Ton. Die klassische Multikamera-Sitcom schien aus der Zeit gefallen – zu vorhersehbar, zu laut, zu inszeniert. Mit „Leanne“ bringt Netflix dieses Format nun zurück auf die heimischen Bildschirme – und wirft dabei die Frage auf, ob sich der altbekannte Stil in der heutigen Serienwelt noch behaupten kann.

Leanne Netflix Serie 2025
Leanne ©Patrick McElhenney/Netflix

Und darum geht es…

33 Jahre Ehe – und plötzlich ist alles vorbei. Bill (Ryan Stiles) verlässt Leanne (Leanne Morgan) für eine Jüngere, und die frischgebackene Großmutter steht allein da. Mitten in den Wechseljahren, mitten im Chaos. Doch anstatt sich unterkriegen zu lassen, zieht sie zurück in ihr Elternhaus – zu einer eigenwilligen Schwester (Kristen Johnston), altklugen Kindern und jede Menge Südstaaten-Chaos. Zwischen schwerfälligen Dating-Versuchen, Familienkrisen und ländlichem Flair versucht Leanne, ihr Leben noch einmal neu zu denken – und vielleicht sogar neu zu lieben.

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Chuck Lorre baut wieder – diesmal ohne Fundament

„The Big Bang Theory“, „Two and a Half Men“, „Dharma & Greg“ – zählt man allein seine größten Sitcom-Erfolge zusammen, bringt es Chuck Lorre auf stolze 660 Episoden. Und das, wohlgemerkt, ohne „Mom“, „Young Sheldon“ oder einen seiner zahlreichen weiteren Produktionen auch nur mitzudenken. Ein Mann, der offenbar weiß, was er tut – oder zumindest genau, was das Publikum will. Oder braucht. Oder eben zuverlässig jeden Abend konsumiert. Seine Serien sind selten subtil, oft formelhaft – und genau darin liegt ihr Erfolg: Wiedererkennbarkeit, Timing, Rhythmus. Chuck Lorre baut Sitcoms wie andere Häuser. Stabil, vertraut, mit genormtem Witz in der Wandfarbe. Fertighäuser. Und „Leanne“ sieht verdächtig nach dem nächsten Bauprojekt – oder besser gesagt Baukastenprojekt aus. Zusammen mit Susan McMartin, die ihm schon bei diversen Produktionen zur Seite stand, und Stand-up-Comedienne Leanne Morgan als als treibender Kraft vor und hinter der Kamera, wärmt er genau das auf, was bereits während der goldenen Ära der Sitcoms längst auserzählt schien.

Leanne Netflix Serie 2025
Leanne ©Patrick McElhenney/Netflix

Dass Leanne Morgan der Sitcom nicht nur ihren Namen leiht, sondern gleichzeitig auch noch ihre persönlichen Erfahrungen als Mutter, Ehefrau und Großmutter ist dabei ebenso wenig neu, wie die lauen Gags, die erst durch die Suggestion der eingespielten Publikumslacher eine zumindest behauptete Komik entfalten. Wer hier lacht, lacht aus Gewohnheit – oder um nicht aus der Reihe zu tanzen. Was dann noch bleibt sind altbekannte Themen, die dem eingestaubten Retro-Sitcom-Korsett keinerlei neue Impulse entlocken kann und ein uninteressantes Figurenensemble ohne Charisma und Charme. Somit dürften selbst eingefleischte Fans des Formats wenig finden, was „Leanne“ über nostalgisches Schulterzucken hinaushebt. Alles wirkt wie schon einmal gesehen, nur müder – als hätte man vergessen, warum diese Serien früher überhaupt funktioniert haben. 

Leanne Netflix Serie 2025
Leanne ©Patrick McElhenney/Netflix

Fazit

Ein nostalgischer, aber kraftloser Versuch, die klassische Sitcom wiederzubeleben – ohne frische Ideen, Witz oder Relevanz!

Bewertung: 1 von 5.
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