Trigger: Kritik zur Netflix Serie – Ultrabrutale FSK-18-Action aus Südkorea

Trigger Netflix Serie 2025
TitelTrigger
Genre Action, Thriller
Jahr2025
FSK18
CreatorOh-Seung Kwon

Starttermin: 25.07.2025 | Netflix

Wenn Waffen die Straßen erobern

Es ist schon paradox: Immer dann, wenn in den USA der Gebrauch von Schusswaffen zivile Opfer fordert, wird der Ruf laut, nach mehr Waffen – so als ließe sich Feuer mit Feuer bekämpfen. Das Recht auf Bewaffnung als Freiheitsversprechen, selbst dann, wenn es sich gegen die eigene Sicherheit richtet. In Südkorea unvorstellbar: Dort gehören Schusswaffen nicht ins Haus, nicht an den Gürtel, nicht in die Hände von Bürger*innen. Sie sind fremd, tabu, staatlich verwahrt. Und genau an diesem Punkt setzt „Trigger“ an – und denkt das Undenkbare weiter. Was, wenn plötzlich doch Waffen zirkulieren? Nicht in den Händen des Staates, sondern mitten im zivilen Raum? Was in den USA absurde Lebensrealität ist, wird in der 10-teiligen Netflix Original Serie zum dystopischen Gedankenspiel – mit einem Zeigefinger erhoben und dem anderen am Abzug!

Trigger Netflix Serie 2025
Trigger ©Netflix

Und darum geht es…

In Südkorea ist der Besitz von Schusswaffen streng verboten, Gewalt mit Pistolen oder Gewehren nahezu undenkbar. Doch eines Tages tauchen plötzlich Waffen auf – nicht vereinzelt, sondern systematisch verteilt, wie ein Gift, das durch die Gesellschaft sickert. Menschen, die nie zuvor eine Waffe hielten, drücken plötzlich ab, getrieben von Angst, Wut oder Ohnmacht. Im Zentrum dieser eskalierenden Krise steht Ermittler Lee Do (Kim Nam-gil), ein Mann mit militärischer Vergangenheit, der fieberhaft versucht, die Quelle der illegalen Verbreitung aufzuspüren – doch während seine Suche voranschreitet, breitet sich eine unaufhaltsame Welle der Gewalt über das Land aus.

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Unser Eindruck zwei Episoden

„Trigger“ trifft das Publikum wie ein Schlag ins Gesicht, roh und kompromisslos. Kein langsames Herantasten, keine Vorwarnung – wenn die Gewalt erst einmal eskaliert, dann mit einer Kälte, die verstört und unter die Haut geht. Kein ausladendes Feuerwerk, kein sich an den Schauwerten labendes Spektakel, sondern eine Routine der Rohheit, die sich so selbstverständlich entfaltet, dass sie frösteln lässt. Es ist diese kompromisslose Selbstverständlichkeit, mit der Gewalt hier als Mechanismus funktioniert, die „Trigger“ seine Wirkung verleiht. Die Brutalität liegt in der Ruhe, in der Klarheit, in der Entschlossenheit der Figuren, wenn der Abzug betätigt wird – nicht in den blutigen Einschusslöchern. Doch hinter dieser Präzision lauert eine erzählerische Unruhe, die sich schon bald bemerkbar macht.

Trigger Netflix Serie 2025
Trigger ©Netflix

Doch so stark und eindrucksvoll die ersten Eindrücke sind – „Trigger“ scheint selbst noch nicht genau zu wissen, wohin es mit all seinen Gedanken, Motiven und Erzählsträngen eigentlich will. Der Plot ist zu breit angelegt, beschäftigt sich mit zu vielen Perspektiven auf einmal, ohne dabei den einzelnen Handlungsfäden genügend Raum und Tiefe zu schenken, die sie verdient hätten. Fast schon episodisch reiht sich Szene an Szene, als würde man immer wieder von vorn beginnen, ohne wirklich spürbar voranzukommen. Es fehlt der erzählerische Sog, der rote Faden, der alle Elemente verbindlich zusammenführt und die Geschichte zusammenhält. Und trotzdem – trotz aller Unschärfen und Brüche – bleibt „Trigger“ ein kraftvolles Statement. Auch wenn nach zwei Folgen noch nicht klar ist, ob aus diesem vielversprechenden Impuls mehr werden kann als ein Fragment voller Möglichkeiten.

Trigger Netflix Serie 2025
Trigger ©Netflix

Fazit

„Trigger“ ist roh, kompromisslos und atmosphärisch stark – aber auch ohne klaren erzählerischen Fokus. Ein kraftvoller Auftakt, der mehr Struktur braucht, um sein Potenzial zu entfalten!

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