| Titel | Ghost Project |
| Genre | Horror, Thriller |
| Jahr | 2023 |
| FSK | 16 |
| Regie | Federico Finkielstain |
Heimkinostart: 25.07.2025
„Black Mirror“ trifft auf „Paranormal Activity“
Federico Finkielstain ist Absolvent der New York University und zählt über 15 Jahre Erfahrung im Filmgeschäft, vor allem als Regieassistent. „Ghost Project“ aus dem Jahr 2023 erscheint nun auch hierzulande über Lighthouse Home Entertainment und markiert seinen Debütfilm als alleiniger Regisseur im Sci-Fi-Horror-Bereich. Dabei will er beweisen, was mit minimalen finanziellen Mitteln und ein Gespür für gute Ideen alles möglich ist. Mit mittelmäßigem Erfolg.

Und darum geht es…
Drei junge Programmierer (u.a. Juan Cruz Rolla Knight) stoßen auf eine verlassene Technologie, die ursprünglich dazu entwickelt wurde, übernatürliche Präsenz aufzuspüren. Sie entschlüsseln die Funktionsweise und entwickeln daraus eine App für ihre Smartphones, mit der sie Geister sehen können – und bringen sich damit selbst in große Gefahr.

Frischer Ansatz, der in altbekanntem Spuk endet
Wer glaubt, dass „Ghost Project“ einfach nur ein weiter Low-Budget-Horrorfilm mit den altbekannten Gruselmomenten ist… nun ja, der hat irgendwie recht. Doch in vielerlei Hinsicht ist Federico Finkielstains Werk deutlich ambitionierter, als man zunächst vermuten würde. Der Regisseur verbindet klassischen Geisterhorror mit dystopischen Elementen à la „Black Mirror“ und erzählt dabei eine Geschichte über Trauer, die Unfähigkeit loszulassen, aber auch über die unstillbare Neugier auf technologische Neuerfindungen. Ersteres ist kein neues Thema im Genre. Gerade in den vergangenen Jahren stand der Verlust geliebter Menschen immer wieder im Zentrum vieler Horrorfilme. Dennoch wirkt die Art und Weise, wie „Ghost Project“ diese Themen miteinander verknüpft, bis zu einem gewissen Punkt erfrischend und erstaunlich logisch. Üblicherweise würde man bei den Entscheidungen der Figuren nur verständnislos den Kopf schütteln. Doch da es sich hier um Programmierer handelt, wirkt ihr Drang, weiter nach Antworten zu suchen, durchaus plausibel.

Finkielstain scheint selbst stark an seine Idee zu glauben. Er erschafft ein ganzes Universum, das sich im Abspann noch weiter ausdehnt und ein mögliches Franchise andeutet. Eines, das jedoch wohl kaum realisiert wird. Denn obwohl der Film zu Beginn vielversprechend inszeniert ist und interessante Ansätze liefert, verliert er sich in der zweiten Hälfte zunehmend in generischen, mäßig animierten Schockmomenten. Die komplexen Themen weichen Attacken von CGI-Geistern, vorhersehbaren Wendungen und Jump Scares. All das hat grundsätzlich seinen Platz im Genre, doch hier wirkt es unausgewogen und schwächer umgesetzt. Zudem erscheinen manche Szenen, etwa Angriffe schwebender Bohrmaschinen, etwas albern. Schauspielerisch gibt es wenig zu beanstanden, auch wenn die unterschiedlichen Akzente in der Originalfassung nicht immer ganz überzeugend klingen.

Fazit
Ambitionierte Ideen treffen auf generischen Geisterhorror. „Ghost Project“ beginnt vielversprechend, verliert aber zunehmend an Substanz. Schade.



