| Titel | Bloodline Killer |
| Genre | Horror, Thriller |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Regie | Ante Novakovic |
Heimkinostart: 25.07.2025
Shawnee Smith stellt sich einem blutrünstigen Serienkiller
Shawnee Smith war im Horrorgenre schon immer zu Hause. Neben dem „Saw“-Franchise überzeugte sie mit Rollen im 80er-Jahre-Kultklassiker „Der Blob“ sowie in einem der späteren Teile der US-amerikanischen „The Grudge“-Reihe. Nach ihrem gefeierten Comeback in „Saw X“, dessen Fortsetzung von Fans weiterhin sehnlich erwartet wird, versucht sie sich nun als Final Girl im Slasher „Bloodline Killer“, der in Deutschland über Lighthouse Entertainment erscheint.

Und darum geht es…
Moira Coles (Shawnee Smith) Leben geriet aus den Fugen, als ihr instabiler und besessener Cousin Lee Morris (Adam Shippey & Damian Maffei) ihren Ehemann grausam ermordete. Jahre später führt sie ein ruhiges, zurückgezogenes Leben in der Vorstadt – gemeinsam mit ihren beiden erwachsenen Söhnen (James Gaudioso & Drew Moerlein), die ebenfalls schwer gezeichnet sind von der Tragödie. Doch jedes Jahr im Oktober werden sie brutal an das Geschehene erinnert: durch eine erfolgreiche Horrorfilmreihe, die auf den damaligen Morden basiert.

Der Skulleton-Killer als Nachfolger von Michael Myers?
Regisseur Ante Novakovic bedient sich bei Genreklassikern wie „Scream“ und „Halloween“, um daraus seinen eigenen Horrorfilm zu formen. Das Ergebnis: ein wirres Familiendrama, das sich als Slasher tarnt, seinen Vorbildern jedoch in allen Belangen unterlegen ist. Logik im Horrorgenre ist bekanntlich Auslegungssache, bei „Bloodline Killer“ verabschiedet sie sich allerdings schon beim Casting. Dass James Gaudioso, ein sichtbar 45-jähriger Mann, einen College-Studenten und gleichzeitig den Sohn der nur zehn Jahre älteren Shawnee Smith spielt, wirkt schlichtweg absurd. Selbst wenn man berücksichtigt, dass Gaudioso gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Anthony das Drehbuch verfasst hat und hier wohl schlicht Budget gespart werden sollte. Auch inhaltlich hakt es an vielen Ecken. Novakovic will dem Publikum weismachen, dass nur ein Jahr nach den sogenannten Skulleton-Morden bereits ein ganzes Film-Franchise entstanden ist – inklusive genügend Teilen für einen Marathon. Hollywood ist schnell, aber sicher nicht so schnell. Die Familienverhältnisse innerhalb der Geschichte sind zudem mehr als schwammig, um es nett auszudrücken.

„Bloodline Killer“ versucht, ein Drama über unverarbeitete Traumata und zerrüttete Familienbande zu erzählen, scheitert dabei aber kläglich. Was als komplexe Dynamik angedacht ist, kommt letztlich fragmentierter daher als die Opfer des titelgebenden Killers. Die Enthüllung der Verbindung zwischen Moira und dem maskierten Mörder hätte durchaus Potenzial gehabt, wird aber kaum ausgearbeitet. Statt klarer Motivationen gibt es vage Andeutungen – das Publikum darf die Puzzleteile selbst zusammensetzen, obwohl einige offensichtlich fehlen. Interessante Ansätze verlaufen im Sand, viele Szenen wirken zusammenhangslos oder schlicht unvollständig. Entweder ist hier im Schneideraum zu viel verloren gegangen oder die Gaudioso-Brüder hatten beim Schreiben irgendwann einfach keine Lust mehr. Noch schwerer wiegt allerdings, dass „Bloodline Killer“ selbst als Slasher kaum funktioniert. Die Morde sind blutleer, oft sogar nur angedeutet oder finden komplett off-screen statt, was erneut auf die fehlenden Teile im Gesamtbild verweist. Erst zum Schluss gelingt es Novakovic kurzzeitig, etwas Spannung zu erzeugen, doch auch diese verpufft in einem abrupten, unbefriedigenden Finale.

Fazit
„Bloodline Killer“ will mehr sein als ein Slasher, stolpert aber als Familiendrama genauso wie als Horrorfilm. Was nach Potenzial klingt, bleibt unausgegoren und fahrig erzählt. Statt Spannung und Substanz gibt es Logiklücken, blutleere Kills und viele offene Fragen. Am Ende bleibt nur eine matte Kopie großer Vorbilder – ohne eigenen Biss.



