| Titel | Y2K |
| Genre | Sci-Fi, Komödie |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 18 |
| Regie | Kyle Mooney |
Kinostart: 27.03.2025
Der digitale Fehler als Horrorszenario
Der Millennium Bug, auch bekannt als das Y2K-Problem, war um die Jahrtausendwende ein weltweit diskutiertes Thema. Viele Computer arbeiteten damals mit zweistelligen Jahreszahlen, was dazu führen sollte, dass der Sprung von 99 auf 00 zu massiven Systemfehlern führen könnte. Regierungen, Banken und Fluglinien bereiteten sich auf Stromausfälle, Datenverluste und technische Störungen vor. Am Ende blieb die befürchtete weltweite Krise aus. „Y2K“, inszeniert von Kyle Mooney, stellt sich nun die Frage, wie es ausgesehen hätte, wenn der Fehler real zum Desaster geworden wäre – verpackt als überdrehte Sci-Fi–Horror–Komödie, die 90er-Nostalgie und Party-Exzess verbindet.

Und darum geht es…
Eli (Jaeden Martell) und Danny (Julian Dennison) sind Highschool-Freunde, die den Silvesterabend ihres Lebens feiern wollen. Die größte Party der Stadt soll alles verändern: Alkohol, laute Musik, vielleicht der erste Kuss. Doch was als ausgelassene Nacht beginnt, wird schnell zum Chaos aus überfüllten Räumen, schlechter Luft und peinlichen Flirtversuchen. Doch als der Countdown abläuft, schlägt der befürchtete Y2K-Bug gnadenlos zu, als sich elektronische Haushaltsgeräte, Werkzeuge und Co. plötzlich gegen ihre Erfinder*innen wenden und die gesamte Stadt massakrieren. Während die Party zum Kampf ums nackte Leben mutiert, beginnt für Eli und Danny ein Überlebenskampf gegen die außer Kontrolle geratenen Maschinen.

Nostalgie mit der Brechstange
Trotz deutlicher Liebe zum Detail gelingt es „Y2K“ nicht, eine klare Balance zwischen Sci-Fi-Elementen, Horror und Komödie herzustellen. Manche Szenen setzen auf Slapstick und einfache Pointen, andere versuchen, Bedrohung zu erzeugen oder mit blutigen Spitzen zu unterhalten – oft nur bedingt erfolgreich. Der abrupte Wechsel zwischen spaßbefreitem Teenie-Humor und blutigem Chaos wirkt dadurch selten stimmig. Gerade die Übertreibung der technologischen Eskalation hätte als satirisches Stilmittel funktionieren können, doch abgesehen von einigen halbgaren Splattermomenten hat “Y2K” dann doch kaum etwas zu bieten. Selbst der trashige Retro-Look verkommt im Strom offensichtlicher Verweise schnell zur Aneinanderreihung beliebiger Party-Vignetten, die mehr auf Zitate als auf eigene Ideen setzt.

Viele Konflikte oberflächlich bleiben und selten konsequent ausgespielt werden. Wer eine bissige Parodie auf 90er-Teenie-Filme erwartet, bekommt stattdessen eine lose Abfolge von Running Gags, plakativen Dialogen und austauschbaren Stereotypen. Sogar die überdrehte Gewalt, die dem Film eine trashige Note verleihen soll, verliert schnell ihren Überraschungseffekt. Am Ende verlässt sich “Y2K” zu sehr auf seinen Nostalgiefaktor, ohne diesen mit einer stringenten Erzählung oder überzeugenden Figuren zu verbinden. Für Fans trashiger 90er-Referenzen mag der Film noch einen gewissen nostalgischen Unterhaltungswert bieten. Für den Großteil der Zuschauer bleibt er jedoch ein lauwarmer Retro-Trip ohne nachhaltigen Eindruck.

Fazit
Nostalgie, Nostalgie und noch mehr Nostalgie: Viel mehr bietet Y2K nicht, weder erzählerisch noch in Sachen Unterhaltungswert.


