| Titel | Hundreds of Beavers |
| Genre | Komödie |
| Jahr | 2022 |
| FSK | 12 |
| Regie | Mike Cheslik |
Heimkinostart: 27.06.2025
Mit hundert Bibern zum besten Film des Jahres?
Manchmal braucht es für einen großartigen Film nicht viel mehr als zwei Freunde, eine originelle Idee und ein kleines Budget. Genau das beweist „Hundreds of Beavers“. Mit nur 150.000 Dollar, einem Drehbuch bestehend aus zwei Seiten voller Skizzen und Notizen sowie einer ordentlichen Portion Leidenschaft haben Mike Cheslik und Ryland Tews einen der wohl skurrilsten Filme des Jahres auf die Beine gestellt.

Und darum geht es…
Apfelbrand-Hersteller Jean Kayak (Ryland Tews) verliert durch einen Angriff von Bibern seine gesamte Produktionsstätte und muss fortan in der Wildnis Nordamerikas ums nackte Überleben kämpfen. Dabei begegnet er einem Pelzhändler (Dan Mancheski) und dessen Tochter (Olivia Graves), in die er sich auf Anhieb verliebt. Um Geld zu verdienen und die Gunst der jungen Frau sowie ihres Vaters zu gewinnen, nimmt er die Jagd auf die Biber auf – und versucht mit allen erdenklichen Fallen, hundert von ihnen zu erlegen.

Ein absurdes Meisterwerk voller Herz, Humor und Biber
Die Millennials oder auch Vertreter der Generation X unter euch werden sich sicher noch an die guten, alten Cartoons aus ihrer Kindheit erinnern – jene, die mit ihren Slapstick-Einlagen den Humor einer ganzen Altersgruppe prägten. Etwa die „Looney Tunes“-Filmreihe, aus der ikonische Figuren wie Bugs Bunny hervorgingen, oder „Tom & Jerry“, in der sich eine Katze und eine Maus auf spielerische Weise anfeindeten. Genau diesen nostalgischen Geist erweckt Mike Cheslik mit seinem Film „Hundreds of Beavers“ auf liebevolle Weise zum Leben. Cheslik beweist dabei nicht nur ein präzises Auge für Details, sondern steckt auch spürbar viel Herzblut in seine Independent-Komödie. Die sonst gezeichneten Figuren werden hier von echten Menschen in Biber-Kostümen dargestellt, was den überdrehten Slapstick-Humor noch stärker hervorhebt. Eine Welle der Nostalgie trägt einen zurück in die eigene Kindheit – und doch bietet der Film auch jede Menge frische Ideen. „Hundreds of Beavers“ sprüht nur so vor Kreativität und überrascht das Publikum immer wieder aufs Neue.

Cheslik besitzt zudem ein hervorragendes Gespür für komödiantisches Timing: Jeder Gag sitzt, sodass man kaum noch aus dem Lachen herauskommt. Selten hat ein Film in den letzten Jahren so viel Spaß gemacht – umso beeindruckender, da die Komödie komplett ohne Dialoge auskommt. Ein großer Verdienst gebührt dabei auch Schauspieler Ryland Tews, der nicht nur in der Hauptrolle glänzt, sondern auch am Drehbuch mitgewirkt hat. Mit viel Charme haucht er seiner Figur Jean Kayak Leben ein. Allein durch Mimik und Körpersprache schafft er es, das Publikum für sich zu gewinnen – und mit seinen skurrilen Abenteuern zum Lachen zu bringen. Auch die schrulligen Nebenfiguren fügen sich perfekt in die absurde Welt ein und runden das Gesamtbild stimmig ab. Die Handlung bleibt bewusst simpel, was hervorragend zum Stil und den Vorbildern passt, an denen sich Cheslik orientiert. Wenn man dem Film überhaupt etwas ankreiden möchte, dann höchstens die etwas zu lange Laufzeit – an manchen Stellen hätte eine kleine Straffung gutgetan. Andererseits: Von Jean und den hunderten Bibern kann man eigentlich nie genug bekommen.

Fazit
„Hundreds of Beavers“ ist eine herrlich absurde Slapstick-Komödie voller Kreativität, Nostalgie und Einfallsreichtum. Ohne ein einziges Wort zu verlieren, bringt der Film das Publikum mit perfektem Timing und skurrilem Humor zum Lachen. Zweifellos einer der besten Filme der ersten Jahreshälfte!



