| Titel | Mr. No Pain |
| Genre | Action, Komödie |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 18 |
| Regie | Dan Berk, Robert Olsen |
Heimkinostart: 26.05.2025
Nepotismus wird in „Mr. No Pain“ an die Spitze getrieben
Das Regieduo Dan Berk und Robert Olsen ist seit mittlerweile zehn Jahren im Filmgeschäft aktiv. Ihren Anfang machten sie im Low-Budget-Horrorbereich, doch erstmals größere Aufmerksamkeit erregten sie mit der schwarzhumorigen Horrorkomödie „Villains“, prominent besetzt mit Maika Monroe und Bill Skarsgård. Mit „Mr. No Pain“ wagen sie nun den Sprung ins Actiongenre – und bleiben dabei ihrer Vorliebe für blutige Eskalation treu.

Und darum geht es…
Nathan (Jack Quaid) führt ein ruhiges Leben als Bankangestellter. In seiner Freizeit zockt er mit seinem Online-Freund Roscoe (Jacob Batalon) und schwärmt heimlich für seine Kollegin Sherry (Amber Midthunder). Doch Nathan ist alles andere als gewöhnlich: Aufgrund einer seltenen medizinischen Erkrankung kann er keinen Schmerz empfinden. Als eine Verbrecherbande unter der Führung von Simon (Ray Nicholson) die Bank überfällt und Sherry als Geisel nimmt, wird genau das zu einem entscheidenden Faktor. Nathan nimmt die Verfolgung auf und gerät dabei in lebensgefährliche Situationen. Zwar spürt er keinen Schmerz, doch sein Körper wird dabei zunehmend in Mitleidenschaft gezogen.

Nathan verspürt keinen Schmerz – der Zuschauer schon
Filme wie „Mr. No Pain“ funktionieren nur, wenn zwei Faktoren stimmen: die Action und ein charismatischer Hauptdarsteller. Beides hat der Streifen von Dan Berk und Robert Olsen zu bieten. Nepotismus wird hier großgeschrieben: Jack Quaid, Sohn von Dennis Quaid und Meg Ryan, glänzt einmal mehr als liebenswerter Nerd, hinter dessen sanfter Fassade ein deutlich härterer Kern zum Vorschein kommt. Mit viel Humor und souveränem Auftreten überzeugt er sowohl als Sympathieträger als auch in den Actionszenen. Auch sein Gegenspieler Ray Nicholson steht ihm in nichts nach. Er glänzt als psychopathischer Bankräuber und zeigt dabei, dass er ganz nach seinen berühmten Vater Jack Nicholson kommt. Für den Moment funktionieren diese Rollen für beide Darsteller, um sich in Hollywood zu etablieren – dennoch sollten sie aufpassen, nicht dauerhaft in dieser Schublade zu landen. Die Actionszenen sind kompromisslos und verdienen ihre FSK-18-Freigabe. Nathan mag keinen Schmerz empfinden – das Publikum dafür umso mehr. Ob Verbrennungen oder gespaltene Körperteile: Für Fans harter Action und blutiger Effekte bietet der Film ein rundum befriedigendes Erlebnis.

Auf erzählerischer Ebene jedoch läuft „Mr. No Pain“ eher auf Sparflamme. Da der Film in erster Linie von seiner Action, dem Gore und den Charakteren lebt, fällt das nicht allzu negativ ins Gewicht. Trotzdem hätte man sich stellenweise etwas mehr erzählerische Raffinesse gewünscht – insbesondere, da viele Entwicklungen überstürzt und vorhersehbar sind. Der Twist um eine der Hauptfiguren ist meilenweit im Voraus zu erahnen, und auch die wahre Identität von Nathans Online-Freund ist schnell enttarnt – vor allem, wenn man sich vorher über den Cast informiert hat. Das nimmt ein wenig den Witz aus der Enthüllung und der daraus folgenden Reaktion. Apropos Witz: Auch als Komödie zündet „Mr. No Pain“ nicht durchgehend. Der Film ist unterhaltsam, keine Frage, und das charmante Spiel aller Beteiligten sorgt für amüsante Momente – richtig große Lacher bleiben jedoch aus.

Fazit
„Mr. No Pain“ ist ein blutiges, unterhaltsames Action-Vergnügen mit einem charmanten Hauptdarsteller und kreativen Gewaltspitzen. Die Story bleibt vorhersehbar und die Gags zünden nicht immer, doch Fans von derberer Genre-Kost kommen voll auf ihre Kosten.



