| Titel | Fear Street: Prom Queen |
| Genre | Horror, Thriller |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 18 |
| Regie | Matt Palmer |
Starttermin: 23.05.2025| Netflix
Netflix’ Slasher-Reihe geht in die nächste Runde
Das Versprechen ist so simpel wie vielversprechend: drei Filme, drei Jahrzehnte, ein Universum – als Netflix mit der Fear Street-Reihe gleich drei Filme ankündigte, um dem eingestaubten Slasher-Genre eine Frischzellenkur zu verpassen, waren die Erwartungen hoch. Jede Ära steht für eine andere Spielart des Horrors, zusammengesetzt zu einem cineastischen Horror-Mosaik, das Genre-Fans ebenso bedienen solle wie das unerfahrene Streaming-Publikum. Doch bereits “Fear Street: 1994” machte deutlich: Das große Konzept trägt nicht. Was als spannendes Genrespiel gedacht ist, mündet in formelhaftem Slasher-Kino – solide inszeniert, aber spannungsarm, berechenbar und überraschend ideenlos. Nach den ähnlich desaströsen Fortsetzungen “Fear Street: 1978” und “Fear Street: 1666” war erst einmal Pause, bis nun, vier Jahre später, “Fear Street: Prom Queen” auf Netflix erscheint. Die Frage ist: Hat die Reihe aus ihren Fehlern gelernt?

Und darum geht es…
Shadyside, 1988: An der örtlichen Highschool laufen die Vorbereitungen für den Abschlussball – ein gesellschaftliches Großereignis, das vor allem für die beliebtesten Mädchen der Schule ein Sprungbrett in den sozialen Olymp bedeutet. Lori Granger (India Fowler), scheinbar das perfekte All-American-Girl, gilt als Favoritin für die Prom-Queen-Krone. Doch ihre sichere Position wird ins Wanken gebracht, als überraschend auch die introvertierte Christy Renault (Ariana Greenblatt) nominiert wird – eine Außenseiterin mit dunkler Vergangenheit. Kurz darauf beginnen die anderen Kandidatinnen auf rätselhafte Weise zu verschwinden. Ein blutrünstiger Mörder treibt sein Wesen – und niemand scheint sicher!

Sweet Dreams Are Made of Blood – und Langeweile!
Bevor mit „Clown in a Cornfield“ das Slasher-Kino demnächst seinen blutigen Siegeszug auf der großen Leinwand fortsetzt, wagt Netflix mit „Fear Street: Prom Queen“ den Versuch, die eigene Horror-Anthologie aus dem erzählerischen Niemandsland zu ziehen, in das sie nach drei uninspirierten Teilen geraten war. Doch während der bald anlaufende neue Streich des Masterminds hinter der unterhaltsamen Backwoodslasher-Satire „Tucker & Dale vs. Evil“ immerhin noch den Versuch unternimmt, dem Genre ein paar neue Facetten abzugewinnen – was selten gelingt –, scheint sich der vierte Teil der Fear Street-Reihe gar nicht erst die Mühe zu machen, den eingestaubten Tropen neuen Glanz zu verleihen. Verortet in den Untiefen des popkulturell oft und gerne zitierten 80er-Jahre-Teenie-Kosmos, reproduziert „Fear Street: Prom Queen“ einfach sein eigenes Genre in Endlosschleife – formelhaft, nostalgieverliebt, bar jeder Notwendigkeit.

Ein paar treibende Synthesizer, „Sweet Dreams“ im Hintergrund und plakativ platzierte Retro-Poster an den Wänden ergeben noch lange keine stimmige 80er-Hommage – und eine lose Aneinanderreihung blutiger Setpieces ersetzt weder Atmosphäre noch erzählerische Substanz. “Fear Street: Prom Queen” mag in puncto Blutgehalt seiner Altersfreigabe gerecht werden, doch die lustlos inszenierten, dramaturgisch kraftlosen Tötungsszenen entfalten längst nicht mehr die Wirkung, mit der das Genre einst schockierte. Was einst transgressiv wirkte, wirkt hier routiniert ohne Schockwirkung oder Unterhaltungswert. Dass die Geschichte zwischen den ohnehin spärlich gesäten Gewaltspitzen rein gar nichts zu erzählen weiß und selbst die Figuren jegliches Charisma vermissen lassen, lässt das Netflix Original nicht nur belanglos wirken – es verleiht ihm jene bleierne Überflüssigkeit, die selbst wohlmeinende Nachsicht in Gleichgültigkeit kippen lässt. Langatmig, spannungsarm, ideenlos!

Fazit
Ein weiterer Stich ins Herz des Slasherfilms – Fear Street: Prom Queen versandet in Klischees und Routine, ohne Spannung, Charisma oder den Funken echter Gefahr zu entfachen!


