| Titel | Love, Death & Robots: Die 400 Boys |
| Genre | Sci-Fi, Action |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 18 |
| Regie | Robert Valley |
Starttermin: 14.05.2025| Netflix
Die 400 Boys
Das Viertel liegt in Schutt und Asche. Gigantische Wesen, von roher Gewalt und Zerstörungswillen getrieben, haben die Vorherrschaft übernommen und einen die, die sich vor wenigen Momenten selbst noch gegenüberstanden. Wo vor kurzem noch rivalisierende Banden um die Vorherrschaft kämpften, herrscht jetzt Chaos. Das ist die Welt von “Die 400 Boys” – der vierten Episode der neuen Staffel “Love, Death & Robots”. Stilistisch verortet Regisseur Diego Porral dieses Szenario in einem visuell ansprechenden Mix aus Noir-Comic und dystopischem Expressionismus. Klare Kontraste, harte Schatten, fast schon geometrisch gemeißelte Figuren. Die Farben brennen sich ein – Feuerrot, Aschgrau, düsteres Blau. Nichts ist weich, nichts ist zufällig. Alles schreit: Die Welt, wie wir sie einst kannten, ist unwiderruflich verloren.

Rebellion im Ghetto
Der Look erinnert an digitale Grafiken mit handgezeichnetem Charakter. Die Linien sind präzise, aber nicht perfekt – während sich in jedem Bild eine rohe Energie entlädt: apokalyptisch, bedrohlich, rebellisch. “Die 400 Boys” lebt von seinem einzigartigen Look. Gut so – denn erzählerisch trägt der Stil deutlich mehr als das Drehbuch. Auch wenn sich das Ghettoinferno vielschichtig deuten ließe, ist die eigentliche Handlung eher dünn: ein Schauplatz voller Gewalt und Widerstand, dem die innere Entwicklung fehlt – mehr Kulisse als erzählerischer Kern. Besonders negativ fällt dies jedoch nicht ins Gewicht, da die visuelle Wucht und die rhythmische Inszenierung, die auch auf der Tonspur zu finden ist, genug Druck aufbauen, um über den inhaltlichen Stillstand hinwegzusehen. Das macht “Die 400 Boys” zu einem stilistischen Kraftakt, der mehr Eindruck hinterlässt als so manche durchkomponierte Storyline.

Fazit
Ein stilistischer Rausch aus Farben und Klängen – „Die 400 Boys“ überzeugt visuell, wo die Erzählung hinterherhinkt, aber kaum stört!


