| Titel | The Seeding |
| Genre | Horror |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 16 |
| Regie | Barnaby Clay |
Starttermin: 26.04.2025 | Prime Video
Überleben in der Einöde
Folk-Horror erzählt von alten Bräuchen, heidnischen Riten und religiösen Glaubenssätzen, ist dabei aber oft auch mit der Natur verbunden, die sich gegen den Menschen richtet – erbarmungslos, archaisch und rätselhaft. Filme wie “The Wicker Man” oder “The VVitch” haben dieses Gefühl der Ohnmacht tief in unsere kollektive Angst eingebrannt. “The Seeding” verlegt diese Prämisse aus nebelverhangenen Wäldern in die glühende Einöde einer Wüste – und erschafft daraus einen klaustrophobischen Albtraum voller existenzieller Verlorenheit. Zumindest so lange, bis der Genrefilm unter seinem eigenen Anspruch zusammenbricht.

Und darum geht es…
Wyndham Stone (Scott Haze) reist in die Einöde, um eine Sonnenfinsternis zu erleben. Nach einer mysteriösen Begegnung mit einem Kind findet er sich am Boden eines tiefen Kraters wieder – ohne Ausweg. Dort lebt Alina (Kate Lyn Sheil), eine undurchsichtige Frau, die ihm zunächst Schutz bietet. Beobachtet von einer wilden Horde von Kindern am Rande des Kraters, die Stone zunehmend terrorisieren, beginnt ein verzweifelter Kampf gegen Isolation, Wahnsinn und das feindseliges Umfeld – gefangen unter der sengenden Sonne.

Ein existenzieller Albtraum, der im Sand verläuft
“The Seeding” startet mit starker Bildgewalt: Drohnenflüge über flirrende Landschaften, Nahaufnahmen von Verfall, treibende Synthesizer. Formal gelingt es Barnaby Clay, eine erstickende Atmosphäre zu erzeugen. Doch je weiter der Film voranschreitet, desto deutlicher treten seine Schwächen zutage: Der dramaturgische Stillstand lähmt jede Spannung, und die angedeuteten psychologischen und mythologischen Themen bleiben oberflächlich und beliebig. Die Ideen, die Clay sät Keimen nicht, die Ernte bleibt aus.

Trotz des interessanten Auftaktes, der großen Interpretationsspielraum offen lässt, verliert “The Seeding”schnell jegliche Zugkraft. Der erwartete Umschlag ins Unheimliche bleibt ebenso aus wie eine konsequente Auflösung der aufgebauten Bedrohung. Statt eines finalen Schocks oder einer kathartischen Entladung erstickt der Film in repetitiven Bildern und frustrierender Leere. Was als vielversprechender Existenzhorror beginnt, endet als blasses Stil-Experiment ohne narrative Wucht.

Fazit
The Seeding ist ein visuell ambitionierter, aber dramaturgisch enttäuschender Horrortrip, der seine guten Ansätze in der endlosen Ödnis der eigenen Ideenlosigkeit verliert!

Wie hat Dir „The Seeding“ gefallen?

