Black Mirror – Staffel 7: Gewöhnliche Leute – Kritik | Folgenbesprechung: Folge 1

Black Mirror Staffel 7 Gewöhnliche Leute Netflix 2025
TitelBlack Mirror: Gewöhnliche Leute
Genre Sci-Fi, Drama
Jahr2025
FSK16
RegieAlly Pankiw

Starttermin: 10.04.2025| Netflix

(Über-)Leben als Abo-Falle

Nachdem diverse Formate vergeblich versucht haben, dem Erbe von “Black Mirror” gerecht zu werden – zuletzt das ambitionierte, aber letztlich blasse deutsche Netflix-Experiment “Cassandra” – wird einmal mehr deutlich: Was Charlie Brooker mit “Black Mirror” einst erschaffen hat, lässt sich nicht einfach imitieren. Es braucht nicht nur einen Blick für technologische Entwicklungen, sondern vor allem ein Gespür für die Abgründe, die sich dahinter auftun. Brooker, Schöpfer, Autor und intellektueller Motor der Serie, kehrt mit der siebten Staffel zurück – und führt das Werk fort, das in Staffel 6 bereits seinen vorläufigen Höhepunkt fand. Den Auftakt bildet “Gewöhnliche Leute” – muss im direkten Vergleich zu den Episoden der vergangenen Staffel jedoch einen kleinen Abschwung verzeichnen. 

Black Mirror Staffel 7 Gewöhnliche Leute Netflix 2025
Black Mirror: Gewöhnliche Leute ©Robert Falconer/Netflix

Und darum geht es…

Nach einem plötzlichen medizinischen Notfall steht das Leben der Lehrerin Amanda (Rashida Jones) auf dem Spiel. Ihr Ehemann Mike (Chris O’Dowd) sucht verzweifelt nach einer Lösung und stößt auf Rivermind – ein futuristisches System, das verspricht, Amandas Zustand zu stabilisieren. Doch mit der scheinbaren Rettung beginnt ein tiefgreifender Eingriff in ihre Autonomie. Während Amanda langsam begreift, was sie durch Rivermind wirklich verliert, geraten persönliche Freiheit, technologische Macht und menschliche Entscheidungen in einen bedrohlichen Konflikt. 

Filmpodcast Netflix

Folgenbesprechung: Gewöhnliche Leute [Folge 1]

Netflix verabschiedet das Basis-Abo still und leise – wer weiter streamen will, zahlt mehr oder schaut Werbung. Amazon zieht nach, verkauft Werbefreiheit für Extragebühren – und die Freiheit wird zum Premiumpaket. Es ist nicht das erste Mal, dass sich eine Black Mirror-Folge kritisch mit ihrem Quasi-Arbeitgeber Netflix auseinandersetzt. Bereits in „Joan Is Awful“ wurde eine fiktive Streamingplattform namens Streamberry – ein kaum verhülltes Netflix-Alter Ego – zum Sinnbild einer durchkommerzialisierten Medienwelt, in der persönliche Daten, Identitäten und Lebensrealitäten algorithmisch verwertet und in endlose Serienformate gegossen werden. Auch “Gewöhnliche Menschen” beißt die Hand, die sie füttert, wenngleich der Streamingdienst in Anbetracht der gigantischen Aufrufzahlen sicherlich gut damit leben kann, und koppelt die Upgrade-Politik diverser Streamer mit einem weiteren Thema, dem der digitalen Selbstausbeutung, zu einer düsteren Zukunftsvision in der das (Über-)Leben selbst zur Abo-Falle wird. Thematisch interessant, dramaturgisch aber eher schleppend vorgetragen, fällt das Endergebnis immer noch gut aus, lässt aber die erzählerische Schärfe früherer Staffeln vermissen. Als Gedankenexperiment perfide und involvieren, auf der Formebene jedoch überraschend konventionell.

Black Mirror Staffel 7 Gewöhnliche Leute Netflix 2025
Black Mirror: Gewöhnliche Leute ©Robert Falconer/Netflix

Fazit

“Gewöhnliche Leute” beißt die Hand, die sie füttert – doch der Biss ist etwas zu zaghaft. Eine solide Episode mit Luft nach oben!

Bewertung: 3 von 5.

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