| Titel | Pulse |
| Genre | Drama |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 12 |
| Creator | Zoe Robyn, Carlton Cuse |
Starttermin: 03.04.2025 | Netflix
Die Grey’s Anatomy-Formel gibt’s jetzt auch auf Netflix
Krankenhausserien haben sich längst zu einem eigenen Genre entwickelt, in dem nicht nur medizinische Herausforderungen, sondern vor allem die Dramen hinter den weißen Kitteln im Mittelpunkt stehen. Ein ständiger Balanceakt zwischen professioneller Distanz und persönlicher Involviertheit, zwischen Pflichtbewusstsein und eigenen moralischen Fragestellungen – zwischen Leben und Tod. Hier wird nicht nur operiert, sondern auch gelitten, geliebt und gestritten. Die Mischung aus persönlichen Schicksalen und den extremen Situationen, denen die Figuren ausgesetzt sind, zieht die Zuschauerschaft immer wieder in ihren Bann – und dient auch in “Pulse” wieder als Aufhänger, um ein möglichst großes Publikum vor den Bildschirm zu zerren. Aber auch mit Erfolg?

Und darum geht es…
Ein unerwarteter Karrieresprung katapultiert Dr. Danielle „Danny“ Simms (Willa Fitzgerald), eine erfahrene Assistenzärztin im dritten Jahr, in eine Führungsposition am renommierten Maguire Hospital. Als ihr Vorgänger, Dr. Xander Phillips (Colin Woodell), wegen eines Skandals suspendiert wird, übernimmt sie kurzfristig die Leitung – und das ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als ein verheerender Hurrikan auf Miami zusteuert. Während das Krankenhaus abgeriegelt wird, steigt der Druck auf das medizinische Team, das mit einer Flut an Notfällen konfrontiert ist. Doch neben den intensiven beruflichen Herausforderungen kommen auch persönliche Konflikte und ungelöste Spannungen zum Vorschein, die das Team und die ohnehin fragile Situation zusätzlich belasten.

Unser Eindruck nach den ersten beiden Episoden
Ein vertrautes Echo vergangener Serienhits, statt frische Impulse: Zwischen Leben und Tod, emotionalen Zerreißproben und unvermeidbaren (Ex-)Liebschaften legt “Pulse” ein gewohntes Weißkittel-Portfolio offen, das das Drama-Register zuverlässig durchspielt – allerdings ohne eigene Akzente zu setzen. Die Katastrophensituation als Auftakt mag als cleverer dramaturgischer Kniff zu Beginn noch etwas frischen Wind, oder zumindest eine kleine Brise davon mit sich bringen, entpuppt sich dann jedoch schnell als Finte, um sich doch den vertrauten Mustern des Genres hinzugeben. Handwerklich gibt es dafür wenig auszusetzen. Die Notaufnahmen sind hektisch inszeniert, energische Kamerafahrten sorgen für Dynamik, während der diverse und inklusive Cast dem durchweg charismatischen Figurenensemble die nötige Präsenz verleiht.

Für Fans klassischer Krankenhausserien bietet das Netflix Original indes solide Unterhaltung: Es gibt Drama, Emotionen und genügend Spannungsmomente, um das Publikum bei Laune zu halten. Statt jedoch in seinem eigenen Rhythmus zu schlagen, skizziert “Pulse” lediglich ein Abbild eines EKGs der Genre-Vergangenheit – ein zuverlässige, aber einfallsarme Schlagabfolge, ohne frische Ideen, riskante Erzählstrukturen oder innovative Perspektiven auf den Krankenhausalltag. Wer mit „Grey’s Anatomy” und Co. seine Freude hatte und nicht viel mehr benötigt, als eine Neuauflage vertrauter Muster, wird mit dem professionell inszenierten, aber formelhaften Drama, mit Sicherheit auf seine oder ihre Kosten kommen.

Fazit
Solide inszeniertes Krankenhausdrama ohne frische Impulse: “Pulse“ setzt auf bewährte Genre-Formeln, die funktionieren, aber keine echten Überraschungen oder Innovationen bereithält!

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