| Titel | Banger |
| Genre | Thriller, Komödie |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 16 |
| Regie | Bertrand de Langeron |
Starttermin: 02.04.2025 | Netflix
Banger oder Flop?
Drogen gehören zu EDM wie pulsierende Bässe und treibende Synthesizer. Sie sind das unsichtbare Bindeglied zwischen der Musik und der Ekstase, wenngleich man natürlich nicht alle über einen Kamm scheren kann und nicht jede*r, beflügelt von Substanzen, automatisch dem Rausch frönt, nur weil er oder sie sich dem Sound hingibt. Dennoch bleibt das Bild bestehen – und wo der Rausch regiert, da ist auch die Kriminalität nur einen Schritt entfernt. So auch in “Banger”, dem prominent besetzten Netflix Original aus Frankreich, das Hollywood-Legende Vincent Cassel (“Damaged”) als erfolglosen Alt-DJ auf eine schwarzhumorige Undercover-Mission durch die kriminelle Unterwelt der EDM-Szene navigiert.

Und darum geht es…
Scorpex (Vincent Cassel), war mal ein gefeierter Star in der elektronischen Musikszene – aber diese glorreichen Zeiten liegen lange hinter ihm. Während sein aufstrebender Rivale Vestax (Mister V) die Clubs dominiert, läuft sein Business eher schleppend. Doch dann erhält er ein unerwartetes Angebot: Der Geheimdienst will eine kriminelle Bande hochgehen lassen, die enge Verbindungen zu Vestax pflegt. Agentin Rose (Laura Felpin) verspricht Scorpex ein Comeback, wenn er sich als Informant einschleust. Was als riskanter Deal beginnt, wird schnell zu einem gefährlichen Spiel mit Loyalität und Betrug – und zur letzten Chance, sich mit einem neuen Hit unsterblich zu machen.

Ein Film, der im Loop hängen bleibt
Mit “Banger” verhält es sich ein bisschen wie mit einem Track, der mit einem Drop startet, der einen aufhorchen lässt, dann jedoch in der Wiederholung des gleichen Rhythmus hängen bleibt. Wie der Loop einer eingängigen Melodie, die zwar nie langweilig wird, aber kaum Highlights setzt. Mit Vincent Cassel in der Hauptrolle, der leichtfüßigen Inszenierung und der treibenden Musik macht “Banger” durchweg Laune – der nächste große Höhepunkt lässt jedoch auf sich warten. Als Komödie nie lustig genug und für eine fesselnde Unterweltkriminalgeschichte viel zu erwartbar und unaufgeregt vorgetragen, gelingt es dem Netflix Original nicht, die eingängige Beat-Schleife um markante Breaks oder eine knallenden Hookline zu erweitern, die aus dem stimmigen Grundgerüst einen vollwertigen Song machen – oder, um es auf das Medium Film umzumünzen: dem Drehbuch fehlt es an Ideen.

Gerade in den Momenten, in denen sich “Banger“ von der Krimihandlung löst und Scorpex in seinem Studio werkeln lässt, blitzt das auf, was den Film hätte tragen können: die Liebe zur Musik. Cassel verkörpert den abgehalfterten DJ mit einer Mischung aus Resignation und fiebriger Obsession, und wenn er zwischen Synthesizern und Drumcomputern den perfekten Sound jagt, entfaltet sich eine Faszination, die selbst Genre-Fremde mitreißen sollte. Doch diese Passagen sind zu rar gesät, um den Film aus seinem Autopilot-Modus zu reißen. Stattdessen spult “Banger“ sein Crime-Plot-Schema routiniert ab, lässt Nebenfiguren als klischeebeladene Stichwortgeber durchs Bild huschen und verzichtet auf echte Überraschungen.

Fazit
“Banger“ bleibt ein Film, der auf einer soliden Bassline gründet, ohne je in den euphorischen Höhenflug überzugehen. Cassel sorgt für Charisma, der Soundtrack für Stimmung – doch weder die Kriminalgeschichte noch der Humor setzen genug Akzente, um wirklich hängenzubleiben. Kurzweilig? Ja. Ein echter Banger? Nein.

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