DER WATCHDOG

Titel	The Studio
Genre	Satire, Komödie
Jahr	2025
FSK	12
Schöpfer	Evan Goldberg, Seth Rogen

Lügen, Deals, Egos – „The Studio“ entlarvt den Wahnsinn der Filmindustrie

Die Traumfabrik liebt nichts mehr, als sich selbst zu inszenieren – sei es als glitzernder Olymp der Kreativität oder als moralisch fragwürdige Maschinerie, in der Kunst und Kommerz gnadenlos kollidieren. “The Studio”, die neue Serie von Seth Rogen und Evan Goldberg, bedient sich letzterer Perspektive und inszeniert die Filmindustrie als irrsinnige Schlangengrube, in der sich absurde Egos, wahnsinnige Deals und groteske Fehlentscheidungen gegenseitig überbieten. Als Apple TV+ Original reiht sich die Serie in eine Riege hochwertiger Eigenproduktionen ein, die mit satirischer Schärfe und erstklassiger Besetzung auftrumpfen. Denn während viele Hollywood-Abrechnungen zwischen bissiger Parodie und liebevoller Hommage schwanken, entscheidet sich “The Studio” für den totalen Overkill – ein entfesseltes Chaos, das man einfach gesehen haben muss!

Und darum geht es…

Als Vorsitzenden der Continental Studios hat Griffin Mill (Bryan Cranston) nichts im Kopf als den finanziellen Erfolg seines Unternehmens. Sein neuester Geniestreich? Ein massentauglicher Multimillionen-Dollar-Film über die Marke Kool-Aid – und kein geringerer als sein neuer Studioleiter, der ambitionierte Cineast Matt Remick (Seth Rogen), soll sich dem Stoff annehmen. Da Matt ohne diesen Deal seinen Job eigentlich direkt wieder an den Nagel kann, willigt er ein. Ohne Rücksicht auf Verluste versucht er den als seichten Mainstream-Unterhaltung angedachten Blockbuster in einen anspruchsvollen Liebhaber*innen-Film zu verwandeln – und droht damit alle mit ins Chaos zu stürzen.

Unser Fazit nach zwei Episoden

“The Studio” entfesselt eine furiose Achterbahnfahrt durch die Absurditäten Hollywoods, mit einer grandiosen Besetzung, herrlich selbstreferentiellen Cameo-Auftritten und messerscharfen Seitenhieben auf die Mechanismen einer Industrie, die sich zwischen künstlerischem Anspruch und kommerzieller Gier selbst verschlingt. Inszenatorisch setzen Rogen und Goldberg auf Tempo und Chaos, mit minutenlangen, nervenaufreibend gefilmten Plansequenzen und sich hektisch zuspitzenden Eskalationsketten, bis einem die Puste ausgeht. Der satirische Ton trifft dabei haarscharf ins Schwarze: Es wird gelogen, betrogen, geschrien, geschmeichelt und manipuliert – in einer Welt, in der künstlerische Integrität nichts, der nächste Hit jedoch alles bedeutet.

Was „The Studio“ von anderen Hollywood-Satiren abhebt, ist seine schonungslose Konsequenz: Hier gibt es keine Erlösung, keine geläuterten Figuren, keinen moralischen Lichtblick. Matt Remick mag anfangs noch Idealismus in sich tragen, doch dieser wird in einem Mahlstrom aus Bestechung, Machtspielen und Egomanie nach und nach fragmentiert. Das Ergebnis ist eine bitterböse Farce, die zwar permanent zum Lachen reizt, aber auch einen tief sitzenden Zynismus offenbart. Wer sich auf diesen wahnwitzigen Blick hinter die Kulissen der Filmindustrie einlässt, wird eine der bissigsten und unterhaltsamsten Serien des Jahres erleben.

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