| Titel | Setz‘ aufs Leben |
| Genre | Krimi, Komödie |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 12 |
| Regie | Hakan Algül |
Starttermin: 20.03.2025 | Netflix
Eine (Geister-)Hand wäscht die andere
Die Leinwand hat schon viele ungewöhnliche Partnerschaften hervorgebracht – manchmal sogar über die Grenzen des Diesseits hinaus. Die Rede ist von Geschichten von Geistern, die sich selbst im Jenseits noch an das irdische Dasein klammern, um unerledigte Dinge zu regeln, alte Liebe zu bewahren oder schlicht für Chaos zu sorgen. So kämpfte Patrick Swayze in “Ghost – Nachricht von Sam” (1990) als verstorbener Liebhaber um die Liebe seines Lebens, während “The Frighteners” (1996) Michael J. Fox als Geisterjäger eine ganze Horde von skurrilen Gespenstern zur Seite stellte. Wenn die Toten die Lebenden begleiten, ist dies oft ein Quell von Melancholie und Magie – sowie der Erkenntnis, dass der Tod längst nicht immer gleich das Ende bedeutet. In “Setz‘ aufs Leben”, der neuen Netflix Serie aus der Türkei, ist davon – im Speziellen vom Zweitgenannten – jedoch wenig zu spüren!

Und darum geht es…
Einst galt Isa (Ata Demirer) als unangefochtener Meister der Sportwetten. Seine Kolumnen als Sportredakteur waren immer treffsicher, bis ihn seine Vorherschau plötzlich verließ und er immer tiefer in ein Loch stürzte. Als er dann auch noch seinen Job zu verlieren droht, taucht der verstorbene Geschäftsmann Refik (Uğur Yücel) ls Geist vor ihm auf und verspricht Besserung. Refik, der das Opfer eines mysteriösen Mordes wurde, bietet Isa einen Deal an: Er hilft ihm aus seiner Pechsträhne, wenn Isa im Gegenzug die Wahrheit hinter Refiks Tod herausfindet und dessen Mörder entlarven – doch das ist leichter gesagt, als getan!

Unser Fazit nach zwei Episoden
Wer darauf gewettet hat, dass „Setz’ aufs Leben“ das Zeug zum Hauptgewinn mit sich bringt, hätte vorab vielleicht mal einen Blick auf die Quoten werfen sollen. Während die türkische Krimikomödie in ihrer unbeständigen Tonalität zwischen absurder Komik und vorhersehbaren Krimi-Elementen hin und her schwankt, ohne sich je ganz für eine Richtung zu entscheiden, wollen weder die einfallslosen Gags, noch die kriminalistische Spurensuche so richtig zünden. Ärgerlich wird es, von der doch arg banalen Ausgangslage, die sich nie so wirklich erschließen will, zwar nicht – ein echtes Gefühl von Unterhaltung will sich in Anbetracht der doch arg sprunghaften Tonalität und der uninspirierten Inszenierung jedoch ebenso wenig einstellen.

Dass “Setz‘ aufs Leben” mit der versprochenen Geister-Thematik erstaunlich wenig anzufangen weiß, dürfte vor allem diejenigen enttäuschen, die hinter der Prämisse kreative Visualisierungen und originelle Einfälle erhofft haben. Statt raffinierter Schreckmomente oder cleverer Set-Pieces, beschränkt sich die Netflix Serie auf ein paar wenige Klischees, die in ihrer visuellen Umsetzung kaum überzeugend daherkommen. So plätschert „Setz‘ aufs Leben“ unspektakulär vor sich hin, ohne dass sich eine emotionale Bindung zu den Figuren aufbaut oder das Mysterium um Refiks Tod wirklich fesselt. Nach zwei Episoden bleibt das Investment seitens “Setz’ aufs Leben” noch aus und verkommt so zum halbherzige Wetteinsatz – nicht zwingend ein Totalverlust, aber auch weit entfernt vom großen Gewinn.

Prognose
„Setz’ aufs Leben“ verzockt sich mit unausgegorener Tonalität, faden Gags und einem Geister-Motiv ohne echten Geist-Einsatz – ein Streaming-Bluff ohne Gewinn!

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