Der Leopard: Kritik zur Netflix Serie – Zwischen Opulenz und Umbruch!

TitelDer Leopard
Genre Drama, Historie
Jahr2025
FSK12
SchöpferRichard Warlow, Benji Walters

Starttermin: 05.02.2025 | Netflix

Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, muss sich alles ändern.“

„Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, muss sich alles ändern.“ Mit diesen Worten brachte der italienische Autor Giuseppe Tomasi di Lampedusa in seinem Romanklassiker “Der Leopard“ den Kern des historischen Umbruchs in Sizilien des 19. Jahrhunderts auf den Punkt – und eigentlich jede politische Veränderung, die danach noch folgen sollte. Das gilt auch noch heute. Statt jetzt jedoch in gesellschaftliche Umwälzungen einzutauchen und metaphorische Bilder für den Wandel der Machtverhältnisse zu suchen, befassen wir uns heute lieber mit der gleichnamigen Adaption des Klassikers der italienischen Literatur. Die nämlich gibt es ab sofort auf Netflix zu streamen.

Der Leopard Netflix Serie 2025
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Und darum geht es…

Sizilien, 1860: Der stolze Fürst Don Fabrizio (Kim Rossi Stuart) erlebt den schleichenden Niedergang des Adels und den Aufstieg des Bürgertums im Zuge der italienischen Einigung. Sein charismatischer Neffe Tancredi (Saul Nanni) erkennt den Wandel der Zeit und schließt sich Garibaldis Truppen an, um sich eine gesicherte Zukunft aufzubauen. Mit seiner Verlobung mit Angelica (Deva Cassel), der bürgerlichen Tochter eines wohlhabenden Emporkömmlings, passt er sich den neuen Gegebenheiten an. Während die alte Ordnung langsam zerfällt, beobachtet Don Fabrizio die Veränderungen mit wachsender Resignation. Er erkennt, dass Anpassung unvermeidlich ist, doch seine eigene Welt verliert zunehmend an Bedeutung.

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Unser Fazit nach zwei Episoden

Epische Bilder, prächtige Kostüme und die flirrende Abendsonne Siziliens: Mit „Der Leopard“ wagt sich Netflix wie schon Luchino Viscontis ikonische Verfilmung aus dem Jahr 1963 an Giuseppe Tomasi di Lampedusas literarisches Vermächtnis – wählt dafür aber einen modernen Blickwinkel, der die weiblichen Figuren stärker in den Fokus rückt. Visuell wird dabei großzügig aufgetragen: Kamerafahrten durch opulente Ballsäle, staubige Straßen, die im Abendrot glühen, und weitläufige Kulissen, die wie lebendige Gemälde wirken. Inmitten dieser Ästhetik ringt die Handlung jedoch um emotionale Tiefe. Während die Serie die Dekadenz des Adels mit stimmungsvollen Bildern einfängt, bleibt die Wucht der existenziellen Verluste auf der Strecke – und mit ihr auch die Bindung zu den Charakteren.

Der Leopard Netflix Serie 2025
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Es ist alles da – Machtkämpfe, verbotene Liebe, der Niedergang einer Ära – doch ein ansteckendes Gefühl des Mitfieberns bleibt aus, sodass sich das Netflix Original, trotz der visuellen Opulenz und der großen Schauwerte, nur in Bruchstücken entfalten kann. “Der Leopard” mag in seiner Ästhetik glänzen, doch die Verbindung zu den Figuren und das Gefühl für ihre inneren Kämpfe gehen verloren – so bleibt die Serie eher kunstvolles Panorama als echtes Drama – irgendwo zwischen ermüdendem Historienepos und bedingt unterhaltsamer Seifenoper, quasi “Bridgerton” mit ruppiger Härte. Aufwändig produziert, überwiegend an Originalschauplätzen gedreht und detailverliebt ausgestattet – das Herzblut ist zu erkennen, nur nicht im Drehbuch.

Der Leopard Netflix Serie 2025
Der Leopard ©Netflix

Prognose

Visuell beeindruckend, aber emotional distanziert – Der Leopard bleibt ein prachtvolles Spektakel, ohne wirklich zu fesseln oder zu berühren.

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