| Titel | Der Gegenangriff |
| Genre | Action, Thriller |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 16 |
| Regie | Chava Cartas |
Starttermin: 28.02.2025 | Netflix
80 Minuten Dauerfeuer aus Mexiko
Stumpf ist Trumpf – zumindest ab und an und wenn, dann meistens im Actionkino. Ist der Anspruch erst einmal an der Garderobe abgelegt und das Gehirn in den Standby-Modus versetzt, kann der pure, brachiale Spaß beginnen. Explosive Feuergefechte, wortkarge Held*innen und ein Plot, der so flach ist wie ein Pizzaboden – bereits dafür belegt zu werden mit ordentlich Sprengkraft und blutiger Action. Es gibt Tage, an denen dieser rohe, ungeschliffene Überlebenskampf alles ist, was man braucht. Die Welt ist schwarz-weiß, das Ziel ist klar: Töten oder getötet werden. “Der Gegenangriff” erfüllt all diese Kriterien – und erweist sich dennoch als uninspiriert-monotoner Rohrkrepierer!

Und darum geht es…
Für Armando (Luis Alberti) und seine Freunde (Luis Curiel, Leonardo Alonso, David Calderón León, Guillermo Nava) sollte es eigentlich nur ein gemütlicher Ausflug werden, als sie von einer Gruppe von Gangmitgliedern überfallen werden und sich plötzlich mitten in einem unerbittlichen Vergeltungsschlag wiederfinden. Als Mitglieder der Eliteeinheit des mexikanischen Militärs sind die Männer auf den Ernstfall vorbereitet. Doch der schmale Vorteil der Spezialtruppe wird schnell auf die Probe gestellt, als sie in einen hinterhältigen Hinterhalt in den abgelegenen Bergen geraten. Was folgt, ist ein erbitterter Kampf ums Leben, bei dem sie sich durch die Wildnis schlagen müssen, während die Jagd auf sie immer gnadenloser wird.

Peng, Peng – Plemplem
Man sagt, Angriff sei die beste Verteidigung – doch im Fall des mexikanischen Actionthrillers “Der Gegenangriff” bleibt eigentlich nur die Flucht. Der nämlich erweist sich als ödes Rumgeballer der besonders stumpfsinnigen Sorte und macht seinem englischsprachigen Titel Counterstrike dabei alle Ehre. Wie im gleichnamigen Kult-Shooter – nein, das Netflix Original ist Adaption des LAN-Party-Klassikers der 00er Jahre – geht es auch hier vornehmlich um das Niederstrecken anonymer Widersacher, während Storytelling, Charakterzeichnung und dramaturgische Substanz vollkommen auf der Strecke bleiben. Notdürftig durch ein generisches Dealer-vs-Cops-Szenario zusammengehalten, wird auf rund 80 Minuten Spielzeit eine karge Blei-Symphonie entfesselt, die weder inszenatorische Raffinesse noch erzählerische Überraschungen bietet. Kugeln fliegen, Körper fallen, Explosionen verpuffen – von Spannung keine Spur.

Wieso man ausgerechnet Armando und seinen Jungs die Daumen drücken soll, bleibt in Anbetracht ausbleibender Figurenzeichnung bis zum bleihaltigen Finale rätselhaft. Wer da gerade im unübersichtlichen Kugelhagen stirbt, ist letztlich so egal wie die bruchstückhaften Dialoge zwischen den lieblos inszenierten Feuergefechten. Ohne emotionale Bindung zu den skizzenhaft gezeichneten Charakteren verkommt “Der Gegenangriff” so schnell zur unentwegt dröhnenden Geräuschkulisse mit stroboskopartiger Mundungsfeuerlichtermeer – laut, hektisch und vollkommen belanglos. Was dann noch bleibt, ist ein Actionfilm ohne Finesse, ohne Seele und vor allem ohne schlagkräftige Argumente, ihn sich überhaupt anzusehen. Wer anspruchslose Ballereien mag, hat anderswo deutlich bessere Alternativen.

Fazit
“Der Gegenangriff” entpuppt sich als belangloses Actiongewitter ohne Spannung oder Charaktertiefe. Wer auf substanzlose Ballerei setzt, findet woanders deutlich bessere Unterhaltung!

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