| Titel | Bastion 36 |
| Genre | Action, Thriller |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 16 |
| Regie | Olivier Marchal |
Starttermin: 28.02.2025 | Netflix
Ein Cop-Thriller nach Schema-F
Der Cop-Thriller – ein Genre, das sich über Jahre hinweg zu einem vertrauten Filmformat entwickelte, mit schnörkelloser Erzählweise, nihilistischer Stimmung und wortkargen Charaktere. Meist repetitiv und doch unterhaltsam mit seinen chronisch gebrochenen Antiheld*innen, den weitreichenden Verschwörungen und den verschwindend geringen Sonnenstunden. Während es vielen Genrevertretern gelingt, die vorhersehbaren Weggabelungen dieser Geschichten immer wieder mit neuem Leben zu füllen, tut sich das französische Netflix Original “Bastio 36” trotz vorhandenem Potenzial spürbar schwer dieser Aufgabe gerecht zu werden!

Und darum geht es…
Sami Belkaïm (Tewfik Jallab) steht an der Spitze einer angesehenen Pariser Eliteeinheit – ein charismatischer Anführer mit klarer Linie. Doch nach einem Vorfall gerät das Gefüge ins Wanken: Antoine Cerda (Victor Belmondo), einer der erfahrensten Ermittler der Truppe, wird von der Generalinspektion der Polizei strafversetzt. Ein halbes Jahr ist zwischenzeitlich vergangen und Antoine glaubt, mit seiner Vergangenheit endlich abgeschlossen zu haben. Doch dann erschüttert eine brutale Mordserie die Reihen seiner ehemaligen Einheit – zwei Mitglieder werden ermordet, ein drittes verschwindet spurlos. Antoine kann nicht länger untätig zuschauen. Gegen alle Vernunft kehrt er zurück in seine alte Heimat, um das Verbrechen auf eigene Faust zu untersuchen – und stößt dabei auf eine unbequeme Wahrheit!

Wenn selbst der Autor nicht mehr weiter weiß…
Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn der Textcursor minutenlang mahnend auf ein und derselben Stelle des noch jungfräulichen Textdokuments blinkt, in nervöser Erwartung von hoffentlich aufschlussreicher Analysen des zu besprechenden Films. Ein schlechtes Zeichen einerseits für die Text-verfassende Person an der Tastatur, aber vielmehr noch für das soeben konsumierte Werk, dem es anscheinend nicht gelungen ist, bleibende Erkenntnisse zu vermitteln. “Bastion 36” ist einer dieser Filme, so generisch und erwartbar in Szene gesetzt, dass jeder Gedanke, der dazu zu Papier gebracht werden könnte, viel zu banal und austauschbar erscheint, als dass er es wert wäre, überhaupt gedacht zu werden. “Bastion 36” liefert genau das, was bereits in unzähligen Cop-Thriller vor ihm zu sehen war, ohne dem Genre neue Facetten abzugewinnen – nie ärgerlich schlecht, und doch ermüdend eintönig.

Für die Geschichte, die “Bastion 36” erzählt, ist das Netflix Original mit einer Bruttolaufzeit von mehr als zwei Stunden zunächst einmal gut dreißig Minuten zu lang geraten. Statt diese Zeit jedoch anderweitig für sich zu nutzen, wie für das Ausstraffieren der schablonenhaft gezeichneten Figuren, stagniert die wenig überraschende Ermittlungsarbeit des selbstverständlich gebrochenen Helden in repetitiven Szenenabfolgen, die dem eigentlichen Plot kaum Substanz oder tiefschürfende Erkenntnisse abgewinnt. Atmosphärisch mag das düstere Setting des französischen Thrillers zwar funktionieren, bleibt aber auch hierbei letztlich nur eine Kopie des bereits Bekannten. Routiniert in Szene gesetzt, solide gespielt – aber viel zu durchschaubar, um nachhaltig zu unterhalten.

Fazit
In “Bastion 36“ bleibt selbst der düstere Stil eine Kopie – keine frischen Spuren im Thriller-Muster!

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