| Titel | Running Point |
| Genre | Komödie, Sport |
| Jahr | 2025 |
| FSK | 12 |
| Schöpfer | Mindy Kaling, Ike Barinholtz, David Stassen |
Starttermin: 27.02.2025 | Netflix
Lohnt sich die Netflix Serie?
“Ted Lasso“ hat die Herzen der Zuschauerschaft auf eine Weise erobert, die weit über das Spielfeld hinausgeht. Hier ging es nicht um Tore oder Taktiken, sondern um die Tugenden des menschlichen Miteinanders. Eine Geschichte, die das Universelle im Besonderen feiert, mit Ted Lasso im Zentrum, einem Mann, der mit einer Mischung aus bedingungslosem Optimismus und aufrichtiger Empathie in eine von Zynismus und Härte geprägte Welt tritt und alles verändert. In einer von alten Rollenbildern geprägten Männerdomäne, in der menschliche Werte zunehmend in den Hintergrund gedrängt werden, gelang es der Apple TV+ Serie, die wahre Bedeutung des Sports zu entlocken: den Glauben an das Miteinander. Man muss kein Fußballfan sein, um die Serie zu lieben – und genau das macht gutes Storytelling aus. Ob “Running Point” ein ähnliches Gefühl erzeugen kann, mit dem Ball in der Hand, statt am Span? Die ersten Episoden geben da schon mal eine Tendenz…

Und darum geht es…
Isla Gordon (Kate Hudson) steht vor einer neuen Herausforderung in ihrem Leben. Nach dem Skandal um ihren Bruder Ness (Scott MacArthur), dem Präsidenten des NBA-Teams der “Los Angeles Waves”, findet sie sich plötzlich in dessen Position wieder. Als unerfahrene Quereinsteigerin in einer Männerdomäne wie der des Profibasketballs muss sie sich nicht nur gegen den Vorstand und die Spieler behaupten, sondern auch gegen die kritischen Blicke der Medien und den Fans. Unter intensiver Beobachtung ihres männlichen Umfelds beginnt Isla die Sportwelt auf ihre ganz eigene, charmante Weise zu erobern, um das Team zurück an die Spitze zu führen und dabei ihre Stärke als weibliche Führungspersönlichkeit unter Beweis zu stellen.

Unser Fazit nach zwei Episoden
Der “Ted Lasso”-Vergleich ist schon ein bisschen fies – und doch kommt man kaum daran vorbei, wenn man sich auf Netflix’ jüngste Serienerrungenschaft einlassen möchte. Während “Running Point” mit seinen gut aufgelegten Stars aus Film und Fernsehen, der dynamischen Erzählweise und dem flotten Tempo durchweg zu unterhalten weiß, kommt der zynisch-humoristische Blick hinter die Kulissen der Basketballwelt die herzerwärmende Tiefe vermissen, die den Geschichten von Ted Lasso und Co. eine universelle, fast greifbare Bedeutung verlieh. So bleiben die Charaktere bis dato weitgehend eindimensional, ein flaches Abbild dessen, was das Potenzial der Serie zu bieten hätte, während die feministische Note zuweilen eher plakativ wirkt und zu selten über die oberflächliche Ebene hinausgeht.

Angereichert um eine kleine Portion “Arrested Development” und eine ordentliche Prise “Succession” – tonal aber deutlich näher bei erstgenannter Serie verortet – jongliert “Running Point” geschickt mit bekannten Motiven diverser Underdog-Geschichten aus der Welt des Sports und liefert dabei im Grunde genau das, was man von einem Format wie diesem Erwarten kann. Das Ergebnis macht Spaß, ohne Frage, und punktet mit humorvollen Momenten und einer Hand voll schrulliger Charaktere, lässt darüber hinaus aber ein individuelles Alleinstellungsmerkmal vermissen. Mit etwas mehr schärfe, alternativ einem bedeutungsvollen Unterbau oder vielleicht doch noch mehr Over-the-top-Comedy, wie sie sich mancherorts Bahn bricht, hätte “Running Point” durchaus das Potenzial, zu einer Serie, die nicht nur unterhält, sondern auch länger im Gedächtnis bleibt. So aber bleibt sie ein angenehmer Zeitvertreib – zumindest nach den ersten beiden Episoden!

Prognose
Nicht das nächste „Ted Lasso“, dafür aber kurzweilige Unterhaltung, die Laune macht – viel mehr aber auch nicht!

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