| Titel | Village of Darkness |
| Genre | Horror, Thriller |
| Jahr | 2022 |
| FSK | 16 |
| Regie | Alexander J. Baxter, Leigah Keewatin, Jessica Moutray |
Heimkinostart: 28.02.2025
Nicht jeder kann Robert Eggers sein
Wenn im Horrorgenre etwas funktioniert, kann man sicher sein, dass in den folgenden Jahren zahllose Variationen davon auf die Leinwand gelangen. Mit „The VVitch“ machte Robert Eggers 2015 den Folk-Horror wieder massentauglich und inspirierte damit zahlreiche Filmemacher – darunter auch die Regisseur*innen von „Village of Darkness – Wo das Böse“ wächst, der Ende Februar auf dem deutschen Heimkinomarkt erscheint.

Und darum geht es…
Mitte des 13. Jahrhunderts flüchtet eine Gruppe von Menschen vor der Pest in die Wildnis. Sie schwören den Göttern, nur so viel von der Natur zu nehmen, wie sie zum Überleben brauchen. In den folgenden Jahren wächst eine kleine Gemeinschaft heran, Familien gedeihen – und der einstige Schwur gerät in Vergessenheit. Doch die Gier der Menschen bleibt nicht ohne Folgen: Dämonische Kreaturen erscheinen in der Umgebung und machen unmissverständlich klar, dass der Verrat an den Göttern nicht ungesühnt bleibt.

Die Götter bestrafen die Gier – und das Publikum mit Langeweile
Zu viele Köche verderben den Brei – ein Sprichwort, das auch in der Filmwelt immer wieder zutrifft. Im Fall von „Village of Darkness – Wo das Böse wächst“ bezieht es sich auf die Anzahl der Regisseur*innen: Gleich drei Personen haben hier Regie geführt, darunter Alexander J. Baxter, der zudem am Drehbuch mitgewirkt hat. Trotz so vieler Beteiligter wirkt das Endergebnis durchwachsen und unfokussiert. Was zunächst vielversprechend beginnt, leidet spätestens ab der Hälfte unter dem zähen Erzähltempo. Irgendwann zieht sich alles nur noch, und man hofft, bald den Abspann zu erreichen. Zwei Stunden hätte es wirklich nicht gebraucht, um die simple Geschichte zu erzählen – hier wollte sich wohl einfach jeder der drei Regisseur*innen einmal ausprobieren. Inszeniert ist der Folk-Horror immerhin solide. Ein atmosphärisches Wald-Setting ist bereits die halbe Miete, und mit der richtigen Beleuchtung lässt sich atmosphärisch viel Wirkung erzielen. Visuell kann der Film also durchaus punkten

„Village of Darkness – Wo das Böse wächst“ setzt nicht übermäßig auf Blut, doch wenn es in diese Richtung geht, überzeugen die praktischen Effekte. Auch das Design der dämonischen Kreaturen trägt zur unheimlichen Atmosphäre bei. Problematisch wird es jedoch, sobald CGI ins Spiel kommt – hier wird deutlich, dass beim Budget gespart werden musste. Das größte Manko liegt jedoch im Drehbuch. Ohne die erklärenden Texteinblendungen zu Beginn wäre man völlig aufgeschmissen. Zu viel Exposition ist selten ideal, doch die beiden Drehbuchautor*innen machen sich nicht einmal die Mühe, innerhalb der Handlung genügend zu erläutern. Das ist schlichtweg faules Schreiben. Hinzu kommen Dialoge, die krampfhaft nach Möchtegern-Shakespeare klingen und kaum eine Darsteller*in finden, der oder die sie überzeugend rüberbringen kann. Viele Performances wirken aufgesetzt und unpassend zur Zeit, in der die Geschichte spielt.

Fazit
Ein zäher Folk-Horror, der unter einem schwachen Drehbuch und mittelmäßigen Schauspielleistungen leidet. Zwar kann die düstere Inszenierung mit praktischen Effekten und einem stimmungsvollen Setting punkten, doch das schleppende Tempo und die hölzernen Dialoge machen den Film zur Geduldsprobe.


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