Hundert Jahre Einsamkeit: Kritik zur Netflix Serie – Ein echtes Unikat im Streaming-Sumpf!

Hundert Jahre Einsamkeit Netflix Serie 2024
TitelHundert Jahre Einsamkeit
Genre Drama, Mystery
Jahr2024
FSK16
RegieAlex García López, Laura Mora

Starttermin: 11.12.2024 | Netflix

Klassischer Bibel-Epos neu gedacht!

Magischer Realismus – ein literarisches Konzept, in dem Realität und Fantasie zu einem homogenen Gemisch miteinander verschmelzen, als wären sie zwei selbstverständliche Komponenten ein und derselben Welt. Gabriel García Márquez‘ Nobelpreis-prämierter Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ ist eines dieser Werke, in dem sich surreale Momente mit dem Alltäglichen zu einer Einheit vermengen, in der das Wunderbare als ebenso natürlich wahrgenommen wird wie das Gewöhnliche. Eine literarische Reise, die vertraute mit unbekannten Welten vereint und dabei eine einzigartige Erzählweise schafft, in der nichts unmöglich scheint. Was, gebunden in Buchform, der Fantasie kaum Grenzen setzt, stellt filmische Adaptionen nicht selten vor die Herausforderung, die Balance zwischen Vorstellungskraft und visueller Darstellung zu meistern, ohne die Essenz der literarischen Geschichte zu verlieren. Ein Drahtseilakt, der nicht immer gelingt…

Hundert Jahre Einsamkeit Netflix Serie 2024
Hundert Jahre Einsamkeit ©Netflix

Und darum geht es…

José Arcadio Buendía (Marco González) und Úrsula Iguarán (Susana Morales) wagen den mutigen Schritt, ihr Heimatdorf hinter sich zu lassen. Gemeinsam brechen sie zu einer langen, abenteuerlichen Reise auf, die sie schließlich an einen Fluss mitten in den Sümpfen des Landes führt. Gemeinsam mit gleichgesinnten Auswanderer*innen aus ihrer alten Heimat gründen sie dort die Siedlung Macondo. Diese wird zum Schauplatz für die bewegenden Geschichten ihrer Nachfahren. Generation um Generation formt das Leben in der Stadt, die jedoch immer wieder von Tragödien und einer düsteren Prophezeiung heimgesucht wird.

Filmpodcast Netflix

Unser Fazit nach den ersten beiden Episoden

Was Netflix, oder besser gesagt Alex García López und Laura Mora, aus dem mit dem Prädikat “Unverfilmbar” behafteten Originalstoff aus der Feder des verstorbenen Schriftstellers Gabriel García Márquez auf die heimischen Bildschirme projizieren, ist schon beeindruckend. Nach dem missglückten Versuch, dem ebenfalls im magischen Realismus angesiedelten Roman “Pedro Páramo” ein überzeugendes Spielfilmgewand zu verpassen, steht “Hundert Jahre Einsamkeit” sein maßgeschneidertes Serienkorsett hervorragend. Gehüllt in die malerisch fotografierten Kulissen der vielfältigen Faune Kolumbiens entspinnt sich darin ein Familienepos, über Generationen hinweg, mit hypnotischer Sogwirkung.

Hundert Jahre Einsamkeit Netflix Serie 2024
Hundert Jahre Einsamkeit ©Netflix

„Hundert Jahre Einsamkeit” erzählt von Entdecker- und Erfindertum sowie dem Drang, die Welt zu erkunden und zu verstehen – getrieben von fast manischer Besessenheit -, aber auch den Hindernissen des Wachstums, als Gesellschaft, genauso wie als Familie. Auf das Leben folgt der Tod; auf Erfolg, das Scheitern; Menschen kommen, Menschen gehen – und die Zeit schreitet unaufhaltsam weiter. Auch wenn “Hundert Jahre Einsamkeit” alleine schon aufgrund der für ein Mainstreampublikum eher spezifischen Art immer eine Nischenproduktion sein wird, hat Netflix es geschafft, durch eine ambitionierte visuelle Umsetzung und den Fokus auf die emotionalen Kernthemen des Originals eine universelle Anziehungskraft zu entfalten, die sowohl literarische Puristen als auch Serienliebhaber*innen gleichermaßen begeistern sollte.

Hundert Jahre Einsamkeit Netflix Serie 2024
Hundert Jahre Einsamkeit ©Netflix

Prognose

Ein außergewöhnliches Serienerlebnis, das man in dieser Form nur selten auf Netflix zu sehen bekommt!

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