Escape from the Deep: Kritik zum Horrorfilm – Überlebenskampf in der Tiefe!

Escape from the Deep Film 2024
TitelEscape from the Deep
Genre Horror, Thriller
Jahr2024
FSK16
RegieJoachim Hedén

Heimkinostart: 05.12.2024

Gefangen zwischen rostigem Stahl und scharfen Zähnen

Das Jahr 2024 war für die Filmwelt ein besonders schweres Jahr, geprägt von tragischen Verlusten in der Schauspielbranche. Maggie Smith, Shannen Doherty oder Tony Todd sind nur drei der Namen, von denen Fans Abschied nehmen mussten. Bereits im Jahr zuvor verstarb auch der britische Schauspieler Julian Sands, bekannt aus Werken wie „Leaving Las Vegas“, bei einem schrecklichen Unfall. Im Haihorrorfilm „Escape from the Deep“ können Fans den Schauspieler noch einmal in seiner letzten Rolle bewundern. 

Escape from the Deep Film 2024
Escape from the Deep ©AMC

Und darum geht es…

Eine Gruppe alter Freunde trifft sich in der Karibik, um bei einem Tauchgang das Wrack eines Kriegsschiffs aus dem Zweiten Weltkrieg zu erkunden. Doch was als Abenteuer beginnt, wird schnell zum Albtraum: Sie bleiben in dem rostigen Unterwasserlabyrinth stecken und werden von Haien umzingelt. Während ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt, kommen alte Konflikte ans Licht und verschärfen die ohnehin angespannte Lage – während die Luft unaufhaltsam knapper wird.

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Für Haihorror-Fans ein Leckerbissen – wenn auch ohne großen Nachgeschmack

Die Angst vor Haien hat sich spätestens seit dem Klassiker „Der weiße Hai“ tief in das kollektive Bewusstsein eingeprägt. Man sollte meinen, dass es nicht allzu schwer sein dürfte, einen guten Haihorrorfilm auf die Beine zu stellen. Viel braucht es eigentlich nicht: schöne Unterwasseraufnahmen, eine halbwegs spannende Ausgangssituation und einen Hai, der nicht aussieht, als wäre er einem PC-Spiel aus den 2000ern entsprungen. Klingt machbar, oder? Doch erstaunlich viele Regisseure scheitern daran, an das große Vorbild von Steven Spielberg heranzureichen. Nur wenige schaffen es, die Bedrohung durch Haie wirklich atmosphärisch einzufangen. Stattdessen bleibt oft nur spaßige Unterhaltung – wenn überhaupt. „Escape from the Deep“ weckt auf den ersten Blick immerhin Hoffnungen: Der Film ist solide inszeniert, und Regisseur Joachim Hedén gelingt es, visuell viel aus einem vermutlich überschaubaren Budget herauszuholen. Mit einem versunkenen Kriegsschiff als Schauplatz liefert er eine starke Kulisse, die wie ein Labyrinth funktoniert, und sich perfekt für packende Verfolgungsjagden zwischen Mensch und Tier eignen würde – jedenfalls in der Theorie. Erfahrung hat Hedén zweifellos, wie er bereits mit „Breaking Surface“ zeigte, und bewies das er ein Auge für ästhetische Unterwasseraufnahmen hat.

Escape from the Deep Film 2024
Escape from the Deep ©AMC

Doch wie schon bei seinem Vorgänger scheitert Hedén daran, wirklich einnehmende Charaktere zu erschaffen. Die Gruppe von jungem Haifutter bleibt entweder unsympathisch oder wirkt wie schablonenhaft inszenierte Stereotypen. Das würde nicht mal so sehr ins Gewicht fallen, wenn der Film nicht so viel Zeit darauf verwenden würde, diese Figuren einzuführen und ihre Dynamiken zu erforschen. Statt sich erfolglos auf die Charaktere zu konzentrieren, hätte „Escape from the Deep“ von einer gestrafften Laufzeit und mehr Haiaction deutlich profitieren können. Zwar ist Letzteres im Vergleich zu vielen anderen Genrevertretern besser umgesetzt – und auch die Haie selbst wurden schon schlechter animiert – doch es fehlt schlicht das gewisse Etwas. Es gibt hier und da ein bisschen Blut, und das Setting wird geschickt genutzt, um die Haie im richtigen Moment überraschend auftauchen zu lassen, dennoch gelingt es nur selten, die Anspannung der Situation wirklich auf den Zuschauer zu übertragen. Ein ähnliches Problem plagte bereits „No Way Up“, einen weiteren Haihorrorfilm aus diesem Jahr. Die schauspielerischen Leistungen sind solide, und wie so oft in Tierhorrorfilmen bringt das Cast eine bekannte Schauspiellegende mit: Julian Sands, der in seiner leider letzten Rolle zu sehen ist, und der einzigen Charakter spielt, zu dem sich eine gewisse emotionale Verbindung aufbauen lässt.

Escape from the Deep Film 2024
Escape from the Deep ©AMC

Fazit

„Escape from the Deep“ überzeugt mit solider Inszenierung, schönen Unterwasseraufnahmen und einem atmosphärischen Schauplatz, fehlt es jedoch am nötigen Biss. Für Fans von Haihorrorfilmen dennoch einen Blick wert – nicht zuletzt wegen Julian Sands in seiner letzten Rolle.

Bewertung: 2.5 von 5.
Escape from the Deep Film 2024
Escape from the Deep Film 2024

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