DER WATCHDOG

Titel	Senna
Genre	Biopic, Sport
Jahr	2024
FSK	12
Schöpfer	Vicente Amorim

Die Geschichte einer Legende

Ayrton Senna, eine Ikone der Formel 1, erlebte in seiner Karriere strahlende Höhen und tragische Tiefen. Sein außergewöhnliches Talent zeichnete sich schon früh ab, ehe ihn die Zeit bei McLaren schließlich unsterblich machte. Mit drei Weltmeistertiteln und legendären Duellen mit seinem Rivalen Alain Prost prägte er die Motorsportwelt nachhaltig. Doch Sennas Weg war auch von Herausforderungen geprägt. Technische Rückschläge und sein schwieriger Start bei Williams 1994 stellten ihn vor große Hürden, bis zum tragischen Unfall in Imola 1994, der tödlich für ihn endete und die Formel 1 für immer verändern sollte. Das bewegte Leben auf und abseits der Strecke bekommt mit der sechsteiligen Miniserie “Senna” nun ein Denkmal gesetzt – exklusiv auf Netflix.

Und darum geht es…

Schon als Kind träumte Ayrton Senna (Gabriel Leone) davon, über die Rennstrecke zu rasen. Da wundert es seine Eltern wenig, dass er bereits als Teenager einen Streckenrekord nach dem anderen aufstellt und wenig später nach den Sternen greift. Um seine Karriere so richtig ins Rollen zu bringen, verlässt er sein Heimatland Brasilien, um bei der Formel Ford sein Glück zu versuchen. Doch die Liebe und die Familie bringen das Ausnahmetalent trotz Siegesserie nach einer Saison dazu zurückzukehren. Eine Entscheidung auf Zeit – denn die Formel Eins hat bereits ein Auge auf Ayrton geworfen…

Unser Fazit nach zwei Episoden

Wo eine große Karriere ist, da ist ein Biopic nicht weit. Das gilt für die Musikbranche (“Elvis”) genauso wie für den American Football (“The Blind Side“), den Boxsport (“Ali”) und selbstverständlich auch den Rennsport – ob außerhalb der Strecke (“Ferrari”) oder mitten in der Hochgeschwindigkeitsjagd auf dem Asphalt (“Rush”). Um das Leben der titelgebenden Rennfahrerlegende zu rekapitulieren, hangelt sich die brasilianische Netflix Miniserie “Senna” von einem bedeutenden Checkpoint seiner Karriere zum nächsten und erfüllt dabei pflichtbewusst die Gepflogenheiten des Genres. Erzählerisch eher unbeeindruckend, entwickelt das dramaturgisch klassisch aufgezogene Sportdrama dennoch schnell eine hypnotische Sogwirkung, die zu großen Teilen den mitreißenden Rennsequenzen zu verdanken ist.

Wenn “Senna” anfangs noch stakkatoartig Kindheit und Jugend seines Helden abhandelt, um sich anschließend seinem unspektakulären Privatleben zu widmen, bremst sich die Miniserie zunächst noch aus, fast so, als müsse sie sich erst einmal warm fahren, ehe das Safety Car Richtung Boxengasse abbiegt und die Strecke für das eigentliche Rennen freigibt. Ein falsch ausgesprochener Vorname, Meinungsverschiedenheiten mit der Herzensdame und abweichende Vorstellungen seitens der Eltern alleine reichen eben nicht aus, um glaubhaft innerer Zerrissenheit und ernstzunehmende Probleme zu thematisieren. Kommt es dann jedoch erst einmal zu den ersten sportlichen Erfolgen, einem unterhaltsamen Motorenwettrüsten und schließlich zum frühen Highlight, dem atemberaubend in Szene gesetzten große Preis von Monaco auf regenüberströmter Rennstrecke, entfaltet “Senna” sein Potenzial als spannende Rennfahrergeschichte. Auf der Piste jedenfalls, muss sich das Netflix Original dem direkten “Rush”-Vergleich nicht scheuen.

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