| Titel | The Merry Gentlemen |
| Genre | Romanze, Komödie |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 6 |
| Regie | Peter Sullivan |
Starttermin: 20.11.2024 | Netflix
Ho Ho Hot – or Not?
Es ist gerade mal eine Woche her, da eröffnete Netflix die Weihnachtssaison mit dem eher ungewöhnlichen Fokus auf den freizügig in Szene gesetzten Männeroberkörper des Protagonisten der romantischen Komödie “Hot Frosty”. Da mehr bekannterweise immer besser ist – so sagt es zumindest die in Hollywood weit verbreitete “Höher, weiter, schneller”-Devise – gibt es mit dem nächsten weihnachtlichen Original Film “The Merry Gentlemen” des Streamingdienstes gleich eine ganze Handvoll definierter Bauchmuskeln zu bestaunen. Sex sells – und das auch an Weihnachten. Blöd nur, wenn dass das einzige Verkaufsargument bleibt…

Und darum geht es…
Bei all dem Trubel dem sich Ashley (Britt Robertson) am Broadway als Tänzerin ausgesetzt sieht, ist die Rückkehr in ihren beschaulich kleinen Heimatort über die Feiertage immer eine angenehme Zeit um etwas abzuschalten – doch nicht in diesem Jahr. Zuerst wird ihr Engagement nach über zwölf Jahren gekündigt und dann muss sie auch noch feststellen, dass das Lokal ihrer Eltern kurz vor der Schließung steht. Doch wer, wenn nicht die Bühnen-erprobte Ashley, könnte frischen Wind in das eingestaubte „Rhythm Room“ bringen. Mit einer männlichen Weihnachts-Stripshow soll der Laden wieder für Aufsehen sorgen. Doch dafür braucht es zunächst einmal die perfekte Besetzung – und mit dem charismatischen Handwerker Luke (Chad Michael Murray) hat Ashley direkt den idealen Kandidaten gefunden.

Weihnachten à la Magic Mike
Weihnachten – eine magische Zeit. Magisch. Magic. “Magic Mike“. Ein (handzahmer) Stripperfilm im weihnachtlichen Setting! So oder so ähnlich dürfte die Assoziationskette hinter den verschlossenen Netflix-Türen wohl ausgesehen haben, ehe die vorweihnachtliche Auftragsarbeit namens “The Merry Christmas” mit einem Bündel Scheinen in den Händen ins Rollen gebracht wurde. Von der Männermodelkörperschau mal abgesehen, bleibt die Zutatenliste jedoch dieselbe. Gebettet in das kitschige Nest einer handelsüblichen RomCom-Dramaturgie mit generischem Festtagsbezug, stapft “The Merry Christmas” den ihm vorgegebenen Weg durch die ideenarmen Pfade hin zur festlich beleuchteten Belanglosigkeit.

Dass Chad Michael Murray sein müde wirkendes Gesicht in “The Merry Christmas” bereits zum siebten Mal in einen Weihnachtsfilm platziert und selbst vermutlich schon der immergleichen Gegebenheiten überdrüssig ist, dürfte eine der zahlreichen Erklärungen sein, weshalb zwischen ihm und seiner Leinwandangetrauten Britt Robertson keinerlei Chemie aufkommt. Die anderen liegen im fahrig geschriebenen Drehbuch verborgen, das jeglichen Anspruch an Glaubwürdigkeit und Realitätsbezug gekonnt ausklammert – und das auch abseits der Liebesgeschichte. Also alles beim Alten – nur der dank Santa Claus mit Weihnachten assoziierte wohlgenährte Herrenbach gehört nun endgültig der Vergangenheit an: Sixpacks sind das neue X-Mas-Must-Have!

Fazit
RomCom-Dutzendware: Zwischen Klischees und Sixpacks bietet „The Merry Gentlemen“ kaum Weihnachtszauber und noch weniger Charme!

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