| Titel | Mütter der Pinguine |
| Genre | Drama, Komödie |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Schöpfer | Klara Kochanska, Jagoda Szelc |
Starttermin: 13.11.2024 | Netflix
Ein einfühlsames WOhlfühlDrama
Es ist noch keine sieben Tage her, da entführte die französische Netflix Serie “Der Käfig” das Publikum mit in das Octagon, um einen aufstrebenden MMA-Fighter bei seinem steinigen Weg in die glorreichen Hallen der UFC zu begleiten. Wieder in der Welt des Mixed Martial Arts angesiedelt und doch komplett gegensätzlich zur actionlastigen Außenseitergeschichte aus Frankreich, erzählt “Mütter der Pinguine” ebenfalls von einer schlagkräftigen Frau, die sich ihre Brötchen unter Blut, Schweiß und Tränen im Käfer verdient – nur das sich ihr größter Kampf außerhalb der achteckigen Arena abspielt. Denn nichts ist härter als das Schlachtfeld namens Mutterschaft!

Und darum geht es…
Die erfolgreiche MMA-Kämpferin Kama (Masza Wągrocka) steht vor der Herausforderung, ihren harten Trainingsalltag mit der Erziehung ihres siebenjährigen Sohnes zu vereinbaren. Nach einem Zwischenfall an der Schule, der eine Autismus-Diagnose folgt, nimmt sie den Rat einer Beratungsstelle an und schickt ihn in eine empfohlene Betreuungseinrichtung für Kinder mit Behinderung. Dort trifft sie auf Eltern, die aus unterschiedlichen sozialen Schichten stammen: ein alleinerziehender Vater, ein aufstrebender Influencer und eine Mutter, die sich ganz dem Wohl ihres Kindes verschrieben hat. Anfangs begegnet Kama der neuen Situation mit Skepsis, doch die enge Freundschaft ihres Sohnes mit einem anderen Kind verändert ihre Sichtweise. Bald muss sie sich neuen Herausforderungen stellen, die erneut ihren Kampfgeist wecken.

Unser Fazit nach zwei Episoden
Ob Octagon, Boxring oder Dojo – wo Kama ihren Unterhalt bestreitet, ist im Grunde egal, denn trotz ihres körperlichen Broterwerbs, bei dem Blessuren an der Tagesordnung stehen, sind die Narben, die mit dem Muttersein einhergehen, weitaus tiefgreifender und schwerer zu heilen. Die Diagnose Autismus bei ihrem Sohn stellt Kama vor Herausforderungen, die ihre Fähigkeiten auf eine neue und emotional aufwühlende Weise beanspruchen. „Mütter der Pinguine“ findet dabei einen sensiblen und herzerwärmenden Umgang in der Darstellung der Höhen und Tiefen, die Eltern durchleben, wenn sie Kinder mit besonderen Bedürfnissen großziehen, und räumt gleichzeitig mit Vorurteilen und Stigmatisierungen auf, die mit dieser Realität oft einhergehen.

Mit einer großen Portion Empathie und Verständnis für die Komplexität des Elternseins und der individuellen Herausforderungen gelingt es der Serie, ein realistisches und zugleich ermutigendes Bild von familiären Bindungen und der Alltäglichkeit von besonderen Bedürfnissen zu zeichnen. Besonders hervorzuheben ist der inklusive Cast, bei dem Kinder mit Behinderung authentisch in die Geschichte integriert werden, was der Serie eine zusätzliche Dimension an Glaubwürdigkeit und Sensibilität verleiht. “Mütter der Pinguine” zeigt auf beeindruckende Weise, wie kleine Fortschritte zu großen Siegen werden und wie es auch in den schwierigsten Momenten immer wieder Raum für Hoffnung gibt. Ein wahrhaft berührendes Drama, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und die Zuschauer mit einem Gefühl der Verbundenheit zurücklässt. Zumindest versprechen die ersten von insgesamt sechs Episoden genau das!

Prognose
Die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Heiterkeit verspricht eine warmherzige Serienstaffel mit großen Gefühlen!

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