King’s Land: Kritik zum brutalen Historiendrama mit Mads Mikkelsen!

King's Land 2023 Film
TitelKing’s Land
Genre Drama, Historie
Jahr2023
FSK16
RegieNikolaj Arcel

Heimkinostart: 24.10.2024

Von unbändigem Boden und menschlicher Gier

Mads Mikkelsen ist das Gesicht des dänischen Kinos. Ein Schauspieler durch und durch! Ob als geächteter Mann in Die Jagd oder als vom Leben übermannter Lehrer in Der Rausch – dank subtiler Ausdruckskraft und einer Bandbreite an Emotionen gelingt es dem darstellerischen Tausendsassa immer wieder den komplexesten Figuren Leben einzuhauchen. Doch kaum in Hollywood angekommen, verkommt der Däne zum müden Handlanger des Mainstreams – meist als austauschbarer Bösewicht, reduziert auf die markanten Züge, die ihn einmal aus der Masse hoben. Was bleibt, sind Schablonen, die das Potenzial des Künstlers nur streifen. Regisseur Nikolaj Arcel hat mit seinem US-Debüt, der unausgegorenen Stephen King-Verfilmung  “Der dunkle Turm” ähnliche Erfahrungen wie sein Landsmann gemacht. Da scheint die Rückkehr in die Heimat mit “King’s Land” nur logisch…

King's Land 2023 Film
King’s Land ©Plaion Pictures

Und darum geht es…

Dänemark, 1755: Ludvig von Kahlen (Mads Mikkelsen) hat sich aus bescheidenen Verhältnissen bis zum Rang eines Hauptmanns hochgearbeitet, ohne je etwas geschenkt bekommen zu haben. Als König Frederik V. anbietet, das als totes Heideland bekannte Jütland demjenigen zu überlassen, der es wagt, die unfruchtbaren Böden in ertragreiche Agrarflächen zu verwandeln, ergreift Ludvig die Chance und meldet sich freiwillig. Doch die Umsetzung des Vorhabens erweist sich als weitaus schwieriger als erwartet. Neben den widrigen Wetterbedingungen ist es vor allem die Gier der Menschen, die ihm immer wieder Hindernisse in den Weg stellt – allen voran der Adlige Frederik de Schinkel (Simon Bennebjerg), der die Erträge des Landes allein für sich beanspruchen will.

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Ein visuell beeindruckendes Historienepos

Mit seinem bildgewaltigen HistoriendramaKing’s Land” entführt uns Regisseur Nikolaj Arcel in eine Zeit, in der die soziale Struktur einer unerschütterlichen Instanz glich, um darin eine Geschichte über Mut, Verrat und die unüberwindbare Kluft zwischen Adel und Bauerntum zu erzählen. Visuell packend und mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen fängt Arcel die raue Schönheit Dänemarks ein, deren zerstörerische Kraft gleichzeitig als Metapher für die strenge Hierarchie der damaligen Epoche dient. Während sich Mads Mikkelsen größtenteils in kleinen Gesten abzeichnende Spiel, mit der in stoischer Ruhe vorgetragenen Erzählung perfekt harmoniert, bekommt “King’s Land” mit dem von Simon Bennebjerg nahe an der Karikatur verkörperten Wiedersache De Schinkel einen überzeichneten Gegenspieler, der das Drama tonal wiederholt ins Ungleichgewicht bringt.

King's Land 2023 Film
King’s Land ©Plaion Pictures

Trotz der beeindruckenden Bilder und der dichten atmosphärischen Inszenierung wirkt “King’s Land” spätestens ab der Mitte etwas träge und ungelenk vorgetragen. Die gemächliche Erzählweise, die anfangs noch zur stimmungsvollen Atmosphäre beiträgt, lässt die monotonen Ereignisse stellenweise ins Stocken geraten. Erst im Schlussakt, wenn sich die eskalierende Situation in einem blutig-finsteren Rachefinale entlädt, gelingt es Nikolaj Arcel seinen Film wieder in geordnete Bahnen zu lenken, sodass sich selbst die zuvor störende Überzeichnung von Bennebjergs Spiel in die düstere Dramatik einordnen kann. Das macht “King’s Land” zu einem handwerklich zwar einwandfreien, aber etwas schleppenden Angelegenheit, der eine Straffung im Mittelteil durchaus gut gestanden hätte.

King's Land 2023 Film
King’s Land ©Plaion Pictures

Fazit

Trotz beeindruckender Landschaftsaufnahmen und Mads Mikkelsens nuanciertem Spiel verliert „King’s Land“ im Mittelteil an Tempo, ehe erst das düstere Finale wieder überzeugen kann!

Bewertung: 3 von 5.
King's Land 2023 Film
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