| Titel | House of Spoils |
| Genre | Horror |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 16 |
| Regie | Bridget Savage Cole, Danielle Krudy |
Starttermin: 03.10.2024 | Prime Video
Das Horror-Buffet ist serviert!
Ein guter Horrorfilm ist wie ein sorgfältig zubereitetes Gericht: Er benötigt die richtigen Zutaten, um die Geschmacksknospen des Publikums zu öffnen und dem Horror dadurch den Weg bis tief in die Magengegend zu ebnen, wo er sich schließlich genüsslich in die Organe fressen kann. Während Horror-Fast-Food selten nachhaltig sättigt und dem Hunger nach Grusel im besten Fall für einen Moment so etwas wie ein Gefühl von Befriedigung verschafft, sind die Filme, die den größten Eindruck hinterlassen, meistens die, die sich Zeit nehmen, um ihren Schrecken zu etablieren – angereichert um eine subtile Botschaft oder einen doppelten Boden. Auf dem Papier liefert das Amazon Original “House of Spoils” eigentlich genau die richtigen Zutaten für ein nachhaltiges Sättigungsgefühl – und doch ist es nahezu ungenießbar.

Und darum geht es…
Eine ehrgeizige Köchin, Elena (Ariana DeBose), übernimmt ein abgelegenes Restaurant, das schon lange leersteht und dem sie neues Leben einhauchen will. Ihr Traum ist es, einen Ort zu schaffen, der ihre kulinarische Vision widerspiegelt. Doch während sie versucht, die Küche zum Laufen zu bringen, stößt sie auf unerklärliche Phänomene, die mit der düsteren Geschichte des Gebäudes in Verbindung stehen. Ehe sich Elena versieht, findet sie sich in einer unaufhaltsamen Abwärtsspirale wieder, in der Realität und Wahnsinn zunehmend verschwimmen und mehr als nur ihren ersehnten Erfolg bedrohen!

Wenn kreative Ambitionen verhungern
Die Herausforderungen des kreativen Schaffensprozesses und die Angst vor dem Scheitern – im okkulten Gewand. Während sich Elena plötzlich inmitten übernatürlicher Phänomene wiederfindet, die ihr zunehmend den Verstand rauben, nutzt “House of Spoils” dieses paranormale Korsett, um daraus eine Parabel über den Druck, in der von Perfektion geprägten Welt der Haute Cuisine zu erzählen. Eine spannende Prämisse, die befeuert durch die Beteiligung von Ariana DeBose (“Argylle”, “West Side Stories”) und den von der Disney+ Original Serie “The Bear” losgetretenen Hype mitreißender Küchengeschichten direkt neugierig macht. Doch manchmal reichen gute Zutaten alleine nicht aus, um ein schmackhaftes Gericht zu zaubern – und so verkommt “House of Spoils” schnell zum kulinarischen Desaster.

Wie Elena, die nach Perfektion strebend unter dem Druck zu zerbrechen droht, scheitert auch “House of Spoils” an seinen Ambitionen. Was als vielversprechende Parabel beginnt, verliert sich schnell in einer ziellosen Erzählung, die weder die psychologische Tiefe der Hauptfigur noch die kulinarische Welt glaubhaft vermitteln kann. Dass der Horror für Bridget Savage Cole und Danielle Krudy lediglich ein Ventil darstellt, um ihrer Allegorie Ausdruck zu verleihen, ist stets zu spüren. Dementsprechend lieblos platziert, billig getrickst und pflichtbewusst eingestreut wirken die raren Gruselmomente, die in dieser Form weder der Atmosphäre noch dem Spannungsbogen dienlich sind. Wenn „House of Spoils” dem Horror-affinen Publikum dann auch noch ein würdiges Payoff verwehrt und sich stattdessen vollkommen ins unfreiwillig Komische vergaloppieren, bleibt nichts als Ernüchterung.

Fazit
„House of Spoils“ enttäuscht als Horrorfilm auf allen Ebenetrotz vielversprechender Prämisse!

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