| Titel | Ein ganz mieser Tag |
| Genre | Komödie, Krimi |
| Jahr | 2024 |
| FSK | 12 |
| Regie | Jon Holmberg |
Starttermin: 03.10.2024 | Netflix
Kein ganz mieser Film, aber auch kein besonders guter!
Es gibt drei Arten von Remakes – und mit dem Netflix Original “Ein ganz mieser Tag” kann das Filmjahr 2024 nun auch die letzte dieser drei Kategorien abhaken. Während die Neuauflage des gleichnamigen 90er-Kultfilms “The Crow” von Presse und Fans gleichermaßen als Vorzeigebeispiel für die erste Kategorie, die des schlechten Remakes, herhalten musste, gab es mit dem Horrorthriller “Speak No Evil” einen klassischen Fall eines unnötigen, viel zu frühen US-Remakes eines eigentlich rundum gelungenen Originals zu sehen. Bleibt also noch Kategorie Drei: das Remake, von dem man gar nicht weiß, dass es ein Remake ist. Und an dieser Stelle kommt die Neuverfilmung der unter dem Titel „Ausgetrickst“ im Jahre 1988 erschienen schwedischen Actionkrimikomödie ins Spiel.

Und darum geht es…
Der Tag hätte für den geschiedenen Elektronikfachverkäufer Conny (Filip Berg) nicht schlechter laufen können. Als er im Haus einer Kundin gerade dabei ist, einen neuen Fernseher einzurichten, wird er plötzlich niedergeschlagen, nur um kurze Zeit später neben einem ihm unbekannten Leichnam eines Mannes aufzuwachen. Doch das ist noch nicht alles. Mangels plausibler Geschichte und fehlenden Spuren auf Dritte wird Cony als einziger Verdächtiger kurzerhand selbst zum Angeklagten in einem Mordprozess und landet prompt im Knast. Das Urteil: 18 Jahre! Dort angekommen wird er fälschlicherweise für einen Piloten gehalten und umgehend in die Ausbruchspläne eines Verbrecherduos mit einbezogen.

Ein typisches Netflix Original
Ganz uninteressant ist die Idee eines von einem Fettnäpfchen zum nächsten stolpernden Protagonisten ja nicht. Entsprechend kurzweilig ist “Ein ganz mieser Tag” in den ersten tollpatschigen Filmminuten auch geraten. Sobald die Verknüpfung unglücklicher Fügung jedoch erst einmal gekappt ist und das schwedische Netflix Original stattdessen auf die bekannten Pfade eines ZDF-Abendprogramm-Thrillers ausweicht, verliert das Remake an Charm, Witz und Unterhaltungswert. Für eine Komödie nie lustig genug, als Kriminalgeschichte zu generisch, dümpelt “Ein ganz mieser Tag” fortan ideenlos vor sich hin, bis zum obligatorischen Happy End. Während mit Conny, ein herzensguter Mann mit Timing-Problem, noch eine angenehm charmante Hauptfigur im Zentrum der Geschichte steht, bleibt das Ensemble um ihn herum blass und austauschbar.

Wo sich Conny im Original noch als unschuldig inhaftierter Chemielehrer mit den korrupten Strukturen innerhalb eines Gefängnisses herumschlagen musste, ist es im Remake ein vermeintlicher Mord, der ihn hinter Gitter bringt, während die Bösen dieses Mal innerhalb der Reihen der örtlichen Polizei ihr Unwesen treiben. Wieso die strukturell identische, dafür aber mit anderen Parametern versehende Korruptionsgeschichte für Netflix neu aufgewärmt werden musste, bleibt schleierhaft. Statt den Plot lediglich in abgewandelter Form einfach nochmal zu erzählen, hätte “Ein ganz mieser Tag” gut daran getan, die Verkettung diverser Verwechslungen und Missgeschicke deutlich auszubauen und sich auch sonst stärker in Richtung Comedy zu orientieren. So jedenfalls macht der schwedische Genremix wenig Spaß!

Fazit
“Ein ganz mieser Tag” ist weder Fisch noch Fleisch!

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