Wir waren Könige: Kritik zur Netflix Serie aus Mexiko! Einschalten oder skippen?

Freundschaft, Liebe und Verrat im Barrio

Es gibt Dinge, die funktionieren einfach immer – egal in welcher Lebenslage. Wer seinen Kindern eine Pizza auftischt, der kann sich sicher sein, dass die Teller am Ende leer sein werden. Eine Flasche Wein als Mitbringsel bei einer Dinnerparty dürfte in den seltensten Fällen auf Ablehnung stoßen und ein Netflix Original mit Sex, Tod und Intrigen hat seinen Platz in den Top 10 der Streaming-Charts eigentlich sicher. Ob das auch auf die mexikanische Dramaserie “Wir waren Könige” zutrifft und ob sich ein Blick in die sechs Folgen umfassende Staffel lohnt, das erfahrt Ihr in unserem Ersteindruck nach den ersten beiden Folgen!

Und darum geht es…

Mexiko City: Javo (Joshua Okamoto), Mike (Elías Toscano) und Santos (Manuel Villegas) sind beste Freunde seit Kindheitstagen, auch wenn sich ihre Wege hier im Barrio über die Jahre in verschiedene Richtungen entwickelt haben. Während Javo weiterhin die Straßen sein Zuhause nennen, haben sich seine zwei Weggefährten für das Gesetz entschieden und eine Karriere bei der Polizei begonnen. Das Band, das die Drei eint, ist aber auch heute noch undurchdringlich. Zumindest so lange bis sich bei einer Auseinandersetzung ein Schuss aus der Waffe löst und die Welt des Trios ins Wanken bringt…

Unser Fazit nach zwei Episoden

Freundschaft, Liebe, Verrat, Verbrechen – mehr braucht es eigentlich nicht, wenn es darum geht, das streamende Volk zufriedenzustellen. Das dachten sich auch die Schöpfer hinter der neuen Netflix Original Serie “Wir waren Könige”, die für ihre sechs Folgen umfassende Produktion aus Mexiko einen bunten Strauß an gefragten Themen zu einem melancholisch-kitschigen Best-of-Medley zusammenschnüren. Das Motiv der diametral zueinander verlaufenden Leben von Kindheitsfreunden ist ebenso wenig neu, wie die verbotene Liebe, die dieses Konstrukt ins Wanken bringt, oder das Streben aus dem Elend der sozialen Unterschicht herausbrechen – ob mit rechtschaffener Arbeit oder krummen Dingern. “Wir waren Könige” versucht gar nicht erst etwas Eigenes zu machen – was grundsätzlich nicht schlimm ist – lässt bei der Verwertung von Bekanntem aber jegliche Eigeninitiative vermissen.

^{Wir waren Könige ©Netflix}

So unorganisch sich die einzelnen Handlungselemente tonal miteinander verweben – “Wir waren Könige” wäre gerne Comedy, Drama, Thriller und Kriminalgeschichte zugleich – so kurzweilig gestaltet sich der Einstieg in das überladene Treiben. Wer lediglich auf Unterhaltung aus ist, wird von den sich überschlagenden Ereignissen bestimmt mitgerissen. Einen Nährwert innerhalb des einfältigen Konstrukts sucht man hingegen vergebens, weshalb “Wir waren Könige” bereits nach einer Folge einen deutlichen Einbruch in Sachen Kurzweiligkeit erleidet. Fast Food – das trifft den Nagel auf den Kopf. Dementsprechend dürfte es nicht verwunderlich sein, wenn sich nicht gerade wenige nach den ersten beiden Episoden auch noch, die restlichen vier einverleiben werden. Aber Hand aufs Herz, hat es wirklich geschmeckt?